Bougainville (Schiff, 1933)

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Bougainville
Zeichnung der Bougainville
Zeichnung der Bougainville
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp Aviso
Klasse Bougainville-Klasse
Bauwerft Forges et Chantiers de la Gironde, Lormont
Kiellegung 25. November 1929
Stapellauf 25. April 1931
Indienststellung 15. Februar 1933
Verbleib Am 9. November 1940 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 104,0 m (Lüa)
Breite 12,7 m
Tiefgang (max.) 4,5 m
Verdrängung 1969 t
 
Besatzung 135 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dieselmotor
Maschinen­leistung 3.200 PS (2.354 kW)
Höchst­geschwindigkeit 18,0 kn (33 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Die Bougainville war ein als Kolonialkreuzer gebauter Aviso (Französisch: „Aviso colonial“) der französischen Marine für den Dienst im französischen Kolonialreich und Typschiff der Bougainville-Klasse. Benannt war sie nach Admiral Louis Antoine de Bougainville. Die Bougainville sank im Zweiten Weltkrieg am 9. November 1940 im Gefecht mit ihrem Schwesterschiff Savorgnan de Brazza vor Libreville in Französisch-Äquatorialafrika.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bougainville war ein so genannter Kolonialaviso und ursprünglich für den Dienst in den französischen Kolonien in Afrika und im Pazifik vorgesehen. Da sie allein für den Kolonialdienst vorgesehen war, waren die Einrichtungen insbesondere für die Besatzung tropengerecht modifiziert. Die Geschwindigkeit war relativ niedrig, da ein Einsatz gegen Einheiten anderer Kolonial- oder Seemächte nicht vorgesehen war.

Der Aviso diente jedoch bis 1939 nicht im vorgesehenen Einsatzgebiet, sondern im Mittelmeer. Im Januar 1939 unternahm sie eine Forschungsreise mit dem Entomologen René Jeannel (1879–1965) und besuchte dabei die Kerguelen, Sankt Paul und Amsterdam und die Crozetinseln.

Karte von Gabon im Jahr 1925

Am 9. November 1940 sank sie vor Libreville in Französisch-Äquatorialafrika im Gefecht mit ihrem Schwesterschiff Savorgnan de Brazza, das der Forces navales françaises libre angehörte, dem maritimen Arm der Forces françaises libres. Die Kampfkraft der Bougainville war erheblich reduziert gewesen, da ein Drittel der Besatzung in Libreville als Landungsabteilung im Rahmen der Schlacht von Gabun eingesetzt wurde. Das Wrack wurde im März 1941 gehoben, sank aber nach der Bergung wieder und wurde 1952 abgebrochen.

Schwesterschiffe, Nachfolger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie die Bougainville waren sämtliche Schwesterschiffe nach Persönlichkeiten der französischen Kolonial- und Marinegeschichte benannt:

Die geplante Laperouse wurde kriegsbedingt nicht mehr auf Kiel gelegt.

Commandant Bourdais

1958 wurde mit der Commandant-Rivière-Klasse ein ähnlicher Schiffstyp mit der Bezeichnung Escorteurs de l'Union Françaises bzw. Aviso-escorteurs eingeführt. Die Klasse bestand aus neun Einheiten und versah in den französischen Überseegebieten Patrouillendienst.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexander Bredt (Hg.): Weyers Taschenbuch der Kriegsflotten XXXVI. Jahrgang 1943/44, München/Berlin (J. F. Lehmanns Verlag) 1944, 3. Neuauflage/Reprint Bonn (Bernard & Graefe) 1996, S. 118f., ISBN 3-7637-4512-2
  • Jean-Michel Roche: Dictionnaire des bâtiments de la Flotte de guerre française de Colbert à nos joures, Band 2, Toulon 2005.