Boujdour

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بوجدور‎
Boujdour
Boujdour (Westsahara)
Boujdour (Westsahara)
Boujdour
Koordinaten 26° 8′ N, 14° 29′ WKoordinaten: 26° 8′ N, 14° 29′ W
Basisdaten
Staat Westsahara
Marokkanische Region Laâyoune-Sakia El Hamra
Einwohner 42.651 (2014)
Boujdour – Leuchtturm und Kaserne
Boujdour – Leuchtturm und Kaserne
Boujdour – Leuchtturm und Kaserne

Boujdour (arabisch بوجدور, Zentralatlas-Tamazight ⴱⵓⵊⴷⵓⵔ Bujdur) ist die etwa 43.000 Einwohner (2014)[1] zählende Hauptstadt der Provinz Boujdour in der von Marokko besetzten Region Laâyoune-Sakia El Hamra auf dem Gebiet der Westsahara.[2]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boujdour liegt am Kap Bojador an der Atlantikküste etwa 830 km (Fahrtstrecke) südwestlich von Agadir. Die Regionalhauptstadt Laâyoune (El Aaiún) liegt etwa 170 km nordöstlich. Das Klima ist heiß und trocken; Regen fällt kaum.[3]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1982 1994 2004 2014
Einwohner 8481 15.167 36.843 42.651

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Boujdour nur ein kleiner Fischerort mit etwa 1000 Einwohnern. Die größtenteils zugewanderte Bevölkerung besteht meist aus Angehörigen verschiedener Berberstämme aus dem Atlasgebirge; man spricht jedoch ganz überwiegend Marokkanisches Arabisch.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohner früherer Zeiten lebten hauptsächlich vom Fischfang und vom Karawanenhandel mit Subsahara-Afrika. Die Stationierung von Militär und die Einrichtung der Provinz Boujdour im Jahr 1976 schaffte ebenfalls Arbeitsplätze. Seit den 1990er Jahren spielt auch der Individualtourismus eine – wenn auch eher untergeordnete – Rolle im Wirtschaftsleben der Stadt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kap Bojador bildete zur Zeit der portugiesischen Entdeckungsfahrten eine wichtige Landmarke, die lange Zeit für unpassierbar gehalten wurde und erst im Jahr 1434 durch Gil Eanes überwunden werden konnte. Die Gegend wurde seit den 1880er Jahren von Spanien verwaltet (siehe Spanisch-Sahara und Spanisch-Westafrika); in den Jahren 1975/76 zog Spanien seine hier stationierten Truppen ab – daraufhin besetzte Marokko die gesamte Region im Grünen Marsch und schuf kurz darauf neue Provinzen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größtenteils neu erbaute Stadt verfügt über keinerlei historisch oder kulturell bedeutsame Sehenswürdigkeiten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. geohive.com: Morocco extended population statistics (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive)
  2. Bevölkerungsstatistik + Karte der Westsahara
  3. Boujdour – Klimatabellen