Brennhof (Werfen)

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Brennhof
Brennhof – Außenfront
Innenhof mit Arkaden
Arkaden und Wappen

Der Brennhof liegt in der Gemeinde Werfen im Bezirk St. Johann im Pongau im Bundesland Salzburg (Markt 24). Er befindet sich gegenüber dem Pfleggerichtsgebäude und wurde anstelle mehrerer älterer Häuser errichtet. Eines davon gehörte dem Gollinger und Werfener Bürger Wolfgang Brenner.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1560 erwarb Erzbischof Michael von Kuenburg aus dem Nachlass des Pflegers von Werfen, Blasius von Keutschach, das Gebäude und weitere Grundstücke, um hier einen Bischofssitz zu errichten. Durch seinen frühen Tod († 17. November 1560) konnte er aber diesen Plan nicht ausführen. Sein Nachfolger, Erzbischof Johann Jakob Khuen von Belasi, erteilte dem Hofbaumeister Jörg Vischer den Auftrag für den Neubau.

Allerdings wurde der Brennhof niemals zu einer erzbischöflichen Residenz.[1] Er diente vielmehr als Unterkunft für die Berg- und Forstämter; der westliche Speichertrakt wurde als Salz- und Getreidekasten verwendet. Für die Bediensteten waren Wohnungen eingerichtet.

Zwischen 1849 und 1854 war hier die Bezirkshauptmannschaft Pongau untergebracht. 1856 wurde das Gebäude an Erasmus Kirchberger verkauft, der hier ein Bräuhaus einrichtete. 1912 erwarb Erzherzog Eugen, der bereits 1898 die Festung Hohenwerfen gekauft hatte, den Brennhof. 1925 stellte er ihn der Gemeinde Werfen zur Verfügung, die seitdem im Besitz der Anlage ist.

Brennhof heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das dreigeschoßige Gebäude ist seit seiner Gründung fast unverändert erhalten geblieben. Zur Straßenseite besitzt es zehn Fensterachsen. Das Hauptportal und drei Fenster im ersten Obergeschoß besitzen ein Fischblasen-Maßwerk. Der Eingang zum Innenhof ist durch einen Gewölbegang möglich. Der südliche Trakt hat einen zweigeschoßigen Laubengang aus der Renaissance mit dem erzbischöflichen Wappen, datiert 1565. Die sieben Arkaden im Erdgeschoß tragen 16 Arkaden im ersten Obergeschoß mit einem Kreuzgratgewölbe und Rundsäulen mit Kelchkapitellen. Der westliche Flügel ist durch ein Treppenhaus abgesetzt. Hier befand sich früher der Kasten und der Schüttboden.

Heute sind hier das Gemeindeamt Werfen[2], verschiedene Vereine und ein Veranstaltungszentrum untergebracht. Ein Teil des Gebäudes wird für Wohnungen genutzt. Im Erdgeschoß des Südtraktes befindet sich der Veranstaltungsraum mit einem Kreuzrippengewölbe und Steinsäulen (ehemaliger Pferdestall). Im Brennhof finden auch diverse folkloristische Veranstaltungen (z. B. der Werfener Weihnachtsmarkt[3]) statt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friederike Zaisberger & Walter Schlegel: Burgen und Schlösser in Salzburg. Pongau, Pinzgau, Lungau. Birken-Reihe, Wien 1978, ISBN 3-85030-037-4.
  • Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Fünfter Theil: Der Salzburgerkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1839, S. 474  (Google eBook – Faks. Druckhaus Nonntal, Salzburg 1983). 2. Auflage 1843 (Google Book)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pillwein: Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns. 5. Th. 1839, S. 474  (Google). 2. Auflage 1843 (Google)
  2. Salzburger Nachrichten: Gemeindeamt Werfen erstrahlt in neuem Glanz (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)
  3. Khuenburger Adventmarkt

Koordinaten: 47° 28′ 37,2″ N, 13° 11′ 19,3″ O