Brennnessel-Spitzmausrüssler

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Brennnessel-Spitzmausrüssler

Brennnessel-Spitzmausrüssler (Taeniapion urticarium)

Systematik
Familie: Langkäfer (Brentidae)
Unterfamilie: Apioninae
Tribus: Apionini
Untertribus: Kalcapiina
Gattung: Taeniapion
Art: Brennnessel-Spitzmausrüssler
Wissenschaftlicher Name
Taeniapion urticarium
(Herbst, 1784)
Präparat, Dorsalansicht

Der Brennnessel-Spitzmausrüssler (Taeniapion urticarium) ist ein Käfer aus der Unterfamilie der Apioninae innerhalb der Familie der Langkäfer (Brentidae). Das lateinische Art-Epitheton urticarium weist auf die Wirtspflanzen der Käferart hin: Brennnesseln (Urtica).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die schlanken Käfer erreichen eine Körperlänge von 1,9–2,3 mm.[1] Die längsstreifig behaarten Flügeldecken weisen zwei dunkel behaarte Schrägbinden auf.[1] Der Rüssel (Rostrum) ist schwach gebogen oder annähernd gerade.[1] Die Fühler entspringen nahe der Rüsselbasis. Die Insektenbeine sind gelbbraun gefärbt.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist in Europa weit verbreitet. Im Norden reicht das Vorkommen bis in den Süden von Fennoskandinavien und das südliche England.[2] Im Süden erstreckt sich das Verbreitungsgebiet über den Mittelmeerraum bis nach Nordafrika.[3] Im Osten reicht das Vorkommen der Käferart nach Vorder- und Zentralasien sowie nach Sibirien.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Käfer beobachtet man gewöhnlich zwischen April und Oktober.[1] Die Weibchen legen im Frühsommer ihre Eier an der Sprossachse der Wirtspflanzen nahe dem Ansatz der Blattstiele ab.[2] Neben der Großen Brennnessel (Urtica dioica) wird als eine weitere Wirtspflanze die Kleine Brennnessel (Urtica urens) genannt.[2] Die geschlüpften Larven entwickeln sich in den Stängeln.[1][2] Die Verpuppung dauert gewöhnlich zwischen 15 und 20 Tagen.[2] Die ausgewachsenen Käfer schlüpfen im Spätsommer oder Herbst, verbringen aber den Winter noch in der Puppenwiege innerhalb der Pflanzenstängel und verlassen diese erst im Frühjahr.[2]

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art gilt in Deutschland als ungefährdet.[4]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art wurde im Jahr 1784 von Johann Friedrich Wilhelm Herbst als Curculio urticarium erstbeschrieben.[3] Ein weiteres Synonym der Art ist Apion urticarium (Herbst, 1784).

Es gibt folgende Unterarten:

  • Taeniapion urticarium atlanticum (Uyttenboogaart, 1935) – auf den Kanarischen Inseln und auf Madeira[3]
  • Taeniapion urticarium urticarium (Herbst, 1784) – Nominatform

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Arved Lompe: Käfer Europas – Taeniapion. coleonet.de, abgerufen am 21. August 2021.
  2. a b c d e f Taeniapion urticarium. www.ukbeetles.co.uk, abgerufen am 21. August 2021.
  3. a b c Taeniapion urticarium bei Fauna Europaea. Abgerufen am 21. August 2021
  4. Sprick, P.; Behne, L. & Maus, C. (2021): Rote Liste und Gesamtartenliste der Rüsselkäfer (i. e. S.) Deutschlands (Überfamilie Curculionoidea; exklusive Anthribidae, Scolytidae, Platypodidae). – In: Ries, M.; Balzer, S.; Gruttke, H.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 5: Wirbellose Tiere (Teil 3). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (5): 335-412

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Taeniapion urticarium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien