Brenschede (Sundern)

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Sundern
Koordinaten: 51° 16′ N, 8° 4′ OKoordinaten: 51° 16′ 15″ N, 8° 3′ 40″ O
Höhe: 390 m
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 59846
Vorwahl: 02933

Brenschede ist ein Ort in der Stadt Sundern (Sauerland) im nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis. Er besteht aus 16 Häusern und hatte 2021 65 Einwohner.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brenschede liegt im Röhrtal, etwa 3 km südöstlich von Endorf und 2 km nördlich von Kloster Brunnen. Erschlossen wird der Ort durch eine parallel zur Röhr verlaufende Kreisstraße.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brenschede wurde 1314 erstmals schriftlich unter dem Namen Bredeschede erwähnt.[1] Der Weiler war ursprünglich Teil der Endorfer Bauerschaft. Die Höfe lassen sich auf den Schultenhof und das Ufergut zurückführen. Das Ufergut war ein Lehnsgut des Mescheder Propstes und wurde früh geteilt.[2] 1813 baute Franz Anton Thüsing das heute noch bestehende Klostergut, als Ersatz für den bisher von der Familie genutzten Schultenhof.

Bei der Volkszählung 1858 sind 69 Einwohner in neun Häusern nachgewiesen.[3]

1950 wurde die Schützenbruderschaft St. Antonius Kloster Brunnen gegründet.[1]

Brenschede gehörte zum Kirchspiel Endorf und später zur politischen Gemeinde Endorf, bis es 1975 mit Endorf in die Stadt Sundern eingemeindet wurde.

Durch den Orkan Kyrill gab am 18./19. Januar 2007 massive Sturmschäden, als zahlreichen Fichten um den Ort umgeworfen wurden.[1]

Breitbandausbau und Handyempfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brenschede ist bekannt als „Dorf ohne Handyempfang und Internet“[4], da bis Dezember 2018 lediglich eine ISDN-Verbindung existierte[5] und seit Ende der 1990er Jahre, nachdem die Telekom einen neuen Funkmast in Betrieb nahm und den zuvor genutzten Fernmeldeturm der Bundeswehr abschaltete, kein Handynetz.[6] Auch Die Welt, die Heute-show, die taz, der WDR, die Westfalenpost, die Deutsche Welle und das Arte-Wissensmagazin Xenius berichteten 2014, 2018 und 2020 auf teils satirische Weise über den Ort.[7][8][9][10] Der Weiler ist eines der bekanntesten Funklöcher Deutschlands.[1]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maria Rörig: Endorf, Geschichte einer Landgemeinde im Sauerland. Sundern 1981.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Paul Senske: „Mit dem Wald groß geworden“: Holz, Landwirtschaft und Schützenbruderschaft prägen die Dorfgemeinschaft Brenschede. Woll, Ausgabe Arnsberg, Sundern und Ense, Frühling 2021: S. 10–13.
  2. Maria Rörig: Endorf, Geschichte einer Landgemeinde im Sauerland. (s. Literatur, Auszüge (Memento vom 7. März 2012 im Internet Archive) auf sundern-endorf.de)
  3. Volkszählung Brenschede 1858 (Online-Abschrift)
  4. Rudi Pistilli: Kein Netz – nirgends: Dorf ohne Handyempfang und Internet. 30. Januar 2018, abgerufen am 12. Juli 2019 (deutsch).
  5. Redaktion: Schnelleres Internet jetzt auch in Brenschede und Wildewiese. 11. Dezember 2018, abgerufen am 12. Juli 2019 (deutsch).
  6. Deutsche Welle (www.dw.com): Kein Handy-Empfang, kein Internet: ein Dorf im digitalen Niemandsland | DW | 16.03.2018. Abgerufen am 12. Juli 2019 (deutsch).
  7. Jean Gnatzig: Netzausbau-Drama : Mann nach Wochen aus Funkloch geborgen. 2. Oktober 2014 (welt.de [abgerufen am 12. Juli 2019]).
  8. ZDF heute-show: Lutz van der Horst hat Deutschlands dunkelstes Funkloch gefunden | heute-show vom 13.04.2018. 13. April 2018, abgerufen am 12. Juli 2019.
  9. Arte Xenius: Zwischen Funkloch und 5G - Wie gut ist unsere Netzabdeckung? | Xenius vom 25.5.2020. 25. Mai 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. August 2020; abgerufen am 26. Mai 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arte.tv
  10. Anett Selle: Leben im Funkloch: Null G in NRW. In: Die Tageszeitung: taz. 13. Dezember 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 29. März 2021]).