Brieselanger Licht

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Koordinaten: 52° 35′ 54,6″ N, 13° 1′ 25,9″ O

Das Brieselanger Licht ist eine moderne Sage um Lichterscheinungen im Brieselanger Forst bei Brieselang.

Erste Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Berichte von Lichterscheinungen stammen mutmaßlich aus den 1980er-Jahren[1]. Seitdem gibt es regelmäßig Berichte über Lichterscheinungen, aber auch über Stimmen und Geräusche.[2][3]

Lichterscheinungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten berichteten Lichterscheinungen sollen von weißer Färbung sein. Allerdings sind auch rote und grüne Lichterscheinungen beschrieben. Das Licht soll dabei mal spontan in der Nähe auftreten, aber auch aus der Ferne sichtbar sein. Das Auftreten reicht dabei von Flackern und anschließendem Verschwinden bis hin zu schwebenden Erscheinungen.[4][5]

Erklärungsversuche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Erklärung des Brieselanger Lichtes werden verschiedene natürliche Ursachen, aber auch Phänomene aus dem Bereich der Parapsychologie herangezogen.[6]

Kindsmord 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Sage bezieht sich auf die Ermordung des 12-jährigen Mädchens Elisabeth Wieja im Jahre 1945. Die historischen Hintergründe hat der Autor Günter F. Janßen erforscht und in einem Roman verarbeitet. Wieja war im Sommer 1945 mit ihren Eltern nach Alt-Brieselang gezogen. Als das Mädchen angetrunkenen sowjetischen Soldaten den Weg durch den Wald zeigen wollte, vergewaltigten diese Wieja zunächst und ermordeten sie mit einem Gesichtsschuss. Nach dieser Tat soll entweder der Geist des Mädchens oder wahlweise die Taschenlampe ihres suchenden Vaters im Wald sichtbar sein.[2][7]

Natürliche Erklärungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da es sich bei dem Brieselanger Forst um ein ehemaliges Sumpfgebiet handelt, das im 18. Jahrhundert unter Friedrich Wilhelm I. entwässert wurde, kann es zu Gasbildung im Boden kommen.[5] Abhängig von Klima und Witterung kann es durch Entzündung dieser Gase zu Lichterscheinungen (Irrlichtern) kommen.[2] Nach Ansicht des Anomalistik-Forschers T. A. Günter wurden selbst Leuchtkäfer bereits fehlinterpretiert.[6]

Anthropogene Erklärungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lichterscheinungen, die durch Menschen verursacht werden, können auf Autoscheinwerfer oder Taschenlampen von anderen Lichtsuchern zurückgeführt werden.[2] Auch Übergriffe durch Jugendliche im Zusammenhang mit dem Brieselanger Licht sind beschrieben.[8][9]

Der betroffene Teil des Brieselanger Forst ist ein vergleichsweise kleines Waldgebiet mit einer Fläche von circa 6 Quadratkilometer. Das Gebiet wird begrenzt durch die stark befahrenen Landstraßen L201 im Norden, die L202 im Osten sowie im Südwesten durch Brieselanger Wohngebiete. Bei Dunkelheit sind daher häufig Lichter von Fahrzeugen oder Beleuchtung aus dem Siedlungsgebiet durch die Bäume zu erkennen.[10]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radio/Podcast[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fachartikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günter, T.A.: Lieschens Wald. In: Zeitschrift für Anomalistik. Band 15, Nr. 1+2. Gesellschaft für Anomalistik e.V., 2015, ISSN 1617-4720.
  • Günter, T.A.: Brieselang: Die Betrachtung bei Tag. In: Zeitschrift für Anomalistik. Band 16, Nr. 1+2. Gesellschaft für Anomalistik e.V., 2016, ISSN 1617-4720.
  • Hövelmann, Gerd H.: Im Wald von Brieselang – eine Besichtigung. In: Zeitschrift für Anomalistik. Band 16, Nr. 1+2. Gesellschaft für Anomalistik e.V., 2016, ISSN 1617-4720.
  • Krumnow, Jürgen: Das rätselhafte Licht im Brieselanger Wald. In: Journal für UFO-Forschung. Nr. 112 (4/1997). Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e.V., 1997, ISSN 0723-7766.

Belletristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. T. A. Günter: Interessanter Zeugenbericht aus den Achtzigern. In: Der Brieselang Report. 22. Mai 2001, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  2. a b c d Angelika Pickardt: In einem Wald bei Berlin wird immer wieder ein unheimliches Licht gesichtet. In: TRAVELBOOK. 15. August 2017, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  3. Nike Köpf: UNHEIMLICH Im Wald soll man dem gruseligen „Leuchter“ begegnen: Der Lichter-Spuk von Brieselang. Berliner Kurier, 15. November 2006, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  4. T. A. Günter: Das Licht – Eine phänomenologische Zusammenfassung. In: Der Brieselang Report. 29. April 2008, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  5. a b Sebastian Leber: Abenteurer suchen das Licht von Brieselang. In: Der Tagesspiegel. Abgerufen am 10. Oktober 2019.
  6. a b T. A. Günter: Untersuchungen und Erklärungsangebote. In: Der Brieselang Report. 28. April 2008, abgerufen am 10. Oktober 2018.
  7. Welt der Wunder: Hier spukt's! Die gruseligsten Orte Europas. 17. Februar 2017, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  8. Patrik Rachner: "Brieselanger Licht": Jugendliche im Horror-Wahn. In: Märkische Onlinezeitung. 18. August 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar);.
  9. Patrik Rachner: Maskierte erschrecken Touristen an mystischem Ort. In: Märkische Onlinezeitung. 14. Juli 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar);.
  10. Claudia Becker: Was hat es mit dem Irrlicht von Brieselang auf sich? In: Welt. 31. Oktober 2021, abgerufen am 3. November 2021.
  11. "Die RadioFritzen und das Brieselanger Licht". In: rbb Mediathek. 31. Oktober 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2017; abgerufen am 10. Oktober 2019.