Britta Steilmann

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Britta Steilmann (* 17. April 1966 in Wattenscheid) ist eine deutsche Designerin, Unternehmerin und Managerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steilmann studierte an verschiedenen Schulen in Montreal, Paris und New York Design.

Direkt nach dem Abitur in Wattenscheid begann sie, den Vater Klaus Steilmann im Textilunternehmen Klaus Steilmann GmbH & Co. KG zu unterstützen. Als bei einer Tochterfirma im kanadischen Montreal eine Stelle frei wurde, sprang sie spontan ein. Ihre Ausbildung am Community College Fashion Institute of Technology an der State University of New York brach sie dafür ab.[1] Im Jahr 1992 gründete sie ihr eigenes Modelabel. Für den Entwurf der ersten Öko-Kollektion erhielt sie mit 27 Jahren den Preis „Öko-Managerin des Jahres“. 1994 war sie zudem „persönliche Beraterin für ökologische Innovation“ des damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Rudolf Scharping und 1996 Managerin von Til Schweiger.[2] 1997 wurde sie zusammen mit ihrer Schwester Ute Steilmann in die Geschäftsführung der Steilmann-Verwaltungs-GmbH & Co. KG berufen. Bis 1999 war Britta Steilmann als Managerin für den Export, die Steuerung der Auslandsgesellschaften sowie für Großkundenbetreuung zuständig.[3] Im Streit mit dem Vater schied sie aus diesem Posten aus.[4] Danach arbeitete sie als Unternehmensberaterin. Zwischen 2001 und 2003 kehrte sie zurück und wurde Vorsitzende der Geschäftsführung der Steilmann-Gruppe.[5][6] Unter ihrer Führung erfuhr das Unternehmen eine Restrukturierung, die mit dem Abbau von rund 1200 Arbeitsplätzen einherging. 2003 geriet die Steilmann-Gruppe erneut in wirtschaftliche Schwierigkeiten, als der Jahresumsatz um 9 % auf 507 Millionen Euro zurückging. Diese wurden mit der Entlassung von weiteren 750 Mitarbeitern und dem Einstieg der italienischen Miro-Radici-Gruppe, Bergkamen, die etwa die Hälfte der Geschäftsanteile übernahm, überwunden. Im selben Jahr übergab Britta den Vorsitz der Geschäftsführung wiederum an Ute Steilmann.[7] Das Manager-Magazin berichtete von einem Streit zwischen den Schwestern, was von diesen dementiert wurde.

Darüber hinaus war Britta Steilmann mit der SG Wattenscheid 09 als erste Frau Managerin eines Fußballbundesligisten; in dieser Funktion war sie mit für die Entlassung von Trainer Hannes Bongartz verantwortlich.[8] Gemeinsam mit ihrer Schwester Ute Steilmann war sie Geschäftsführerin der Klaus Steilmann Immobilien GmbH & Co. KG mit Sitz in Bochum-Wattenscheid.

Britta Steilmann gründete 1994 die Britta Steilmann Sustainable Development & Co. KG mit Sitz in Ratingen, die 2009 nach Aufgabe der Geschäftstätigkeit liquidiert wurde und arbeitete unter anderem als Designerin und Unternehmensberaterin. 2017 gründete Britta Steilmann die School of Consciousness (Schule des Bewusstseins), die eine ganzheitliche Lebensberatung anbietet. Sie folgt hier unter anderem psychologisch-holistischen Ansätzen wie dem von Byron Katie (The Work) und Per van Spall.[9] 2019 erfolgte die Gründung der Britta Steilmann Artisan Studios LLC, einem Beratungs- und "Full Service"-Design-Studio für Inneneinrichtung mit Fokus auf ökologischen und nachhaltigen Design-Konzepten.[10]

Britta Steilmann lebt in den Hamptons auf Long Island, sie hat eine Tochter.[11][12]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1993 Öko-Managerin des Jahres
  • 1995 Bundesverdienstkreuz (damals jüngste Trägerin dieser Auszeichnung)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. in: Nachfolgeregelung im mittelständischen Familienunternehmen von Martin Kraus
  2. Bilanz: Ex-Steilmann Chefin – Wie geht’s eigentlich Britta Steilmann? In: Die Welt. 1. August 2017, abgerufen am 4. Mai 2019.
  3. Nach Schrumpfkurs in zwei Jahren wieder Wachstum. In: Stern. 7. Juni 2004, abgerufen am 4. Mai 2019.
  4. Die Steilmann-Töchter: Die Gescheiterten In: FAZ, 21. April 2007, abgerufen am 4. Mai 2019.
  5. Stefan Weber: Mode für Millionen, nicht für Millionäre. In: Süddeutsche Zeitung. 17. Mai 2010, abgerufen am 4. Mai 2019.
  6. Brigitte Koch: Klaus Steilmann In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 16. November 2009, S. 16.
  7. Es läuft fantastisch. (Memento des Originals vom 3. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de In: WAZ.de, 22. Juni 2012, abgerufen am 4. Mai 2019.
  8. Britta Steilmann: Tochter Trotzkopfs Heimkehr.@1@2Vorlage:Toter Link/www.handelsblatt.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Handelsblatt. 21. August 2001, abgerufen am 4. Mai 2019.
  9. Unternehmerin: Britta Steilmann kommt mit „Schule des Bewusstseins“. In: Rheinische Post. Online 22. Juni 2018, abgerufen am 4. Mai 2019.
  10. Isabel Carmichael: Turning a Small House Into a Harbor Jewel | The East Hampton Star. In: The East Hampton Star. 29. August 2019, abgerufen am 30. Oktober 2021 (englisch).
  11. textilwirtschaft.de: Britta Steilmann: „Ich hätte vieles anders gemacht“ (Memento vom 30. August 2016 im Internet Archive)
  12. Kerstin Herrnkind: Was macht eigentlich … Britta Steilmann, die Pionierin für Öko-Mode? In: stern.de. 15. Juni 2019, abgerufen am 30. Oktober 2021.