Bruno Geisler

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Bruno Geisler (* 5. Oktober 1857 in Mittelwalde, Kreis Habelschwerdt, Provinz Schlesien; † 7. Oktober 1945 in Dresden) war ein deutscher Naturaliensammler, Ornithologe, Präparator, Taxidermist, Vogelmaler und Illustrator.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bruno Geisler besammelte gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Hubert Geisler für den Naturalienhändler Wilhelm Schlüter und dessen Firma Wilhelm Schlüter, Naturalien- und Lehrmittelhandlung in Halle an der Saale sowie auch für das Königliche Zoologische und Anthropologisch-Ethnographische Museum zu Dresden (heute Museum für Tierkunde Dresden und Museum für Völkerkunde Dresden) 1887 bis 1889 auf Ceylon und Java und von 1890 bis 1892 in Neuguinea die lokale Vogelwelt. Die von den Gebrüdern Geisler nach Deutschland geschickten Vogelbälge wurden in Dresden von Adolf Bernhard Meyer untersucht und in den Jahren 1891, 1892 und 1893 beschrieben. Anfang 1893 kam Bruno Geisler wieder nach Deutschland zurück und wurde von Adolf Bernhard Meyer zunächst als Hilfspräparator an der Zoologischen Abteilung des Königlichen Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museums in Dresden angestellt, wo er in der Folge dann 30 Jahre tätig war und 1923 als Oberkonservator in Ruhestand ging. Er war bekannt für seine gemalten Vogelbilder und illustrierte unter anderem das von Adolf Bernhard Meyer gemeinsam mit Lionel William Wiglesworth 1898 in Berlin veröffentlichte zweibändige Werk The Birds of Celebes and the Neighbouring Islands[1] sowie auch die Tafeln im Atlas des Werks von Anton Reichenow über Die Vögel Afrikas von 1902.[2]

Er wurde am 10. Oktober 1945 auf dem St.-Pauli-Friedhof in Dresden bestattet.

Adolf Bernhard Meyer benannte zu Ehren der Gebrüder Geisler unter anderem den Laubenvogel Ailuroedus geislerorum Meyer, 1891[3] und den Drosselflöter Ptilorrhoa geislerorum (Meyer, 1892)[4] sowie zu Ehren von Bruno Geisler die Unterart des Paradiesvogels Drepanornis albertisi geisleri Meyer, 1893.[5] Oskar Böttger benannte zu Ehren der Gebrüder Geisler den Engmaulfrosch Oreophryne geislerorum (Boettger, 1892).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bo Beolens, Michael Watkins, Michael Grayson: The Eponym Dictionary of Amphibians. Bloomsbury Publishing, 2013, S. 77 (books.google.de)
  • Bo Beolens, Michael Watkins, Michael Grayson: The Eponym Dictionary of Birds. Bloomsbury Publishing, London 2020, S. 210 (books.google.de)
  • Ludwig Gebhardt: Die Ornithologen Mitteleuropas. Brühlscher Verlag, Giessen 1964, S. 108
  • Richard Heyder: Der Vogelmaler Bruno Geisler. Zoologische Abhandlungen. Aus dem staatlichen Museum für Tierkunde in Dresden, Band 28, 9, Dresden 1965, S. 144–155
  • Arnold Jacobi: Fünfzig Jahre Museum für Völkerkunde zu Dresden. Dresden 1925

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bruno Geisler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adolf Bernhard Meyer & Lionel William Wiglesworth: The Birds of Celebes and the Neighbouring Islands Volume I (biodiversitylibrary.org) & II (biodiversitylibrary.org), Berlin 1898
  2. Anton Reichenow: Die Vögel Afrikas. Atlas. Neumann, Neidamm 1902 (archive.org)
  3. Adolf Bernhard Meyer: Ueber Vögel von Neu Guinea und Neu Britannien. In: Abhandlungen und Berichte des Königlichen Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museums zu Dresden 1890/91, 3, 4, 1891 (biodiversitylibrary.org)
  4. Adolf Bernhard Meyer: Beitrag zur Kenntnis der Vogelfauna von Kaiser Wilhelms Land. In: Journal für Ornithologie, 1892, S. 254–266 (biodiversitylibrary.org)
  5. Adolf Bernhard Meyer: Neuer Beitrag zur Kenntniss der Vogelfauna von Kaiser Wilhelmsland, besonders vom Huongolfe nebst Bemerkungen über andere papuanische Vögel und einer Liste aller bisher von Kaiser Wilhelmsland registrirten. In: Abhandlungen und Berichte des Königlichen Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museums zu Dresden 1892/93, 4, 3, 1894 (biodiversitylibrary.org)