Brzeźniak (Człopa)

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Brzeźniak (deutsch Birkholz, früher Birkholtz oder Barkholtz[1]) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Człopa (Schloppe) im Powiat Wałecki (Deutsch Kroner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, etwa 32 Kilometer südwestlich von Deutsch Krone (Wałcz), acht Kilometer nordnordwestlich von Schloppe (Człopa) und sieben Kilometer nördlich von Salm (Załom).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens wurde das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone mit Preußen wiedervereinigt.

Ältere Ortsbezeichnungen sind Berthold (1337) sowie Barcholdt oder Barholz (1641), neupolnisch Brzeżniak (Übersetzung). Im Jahr 1337 gehörte der Ort zur Terra Tęczik, hatte 64 Hufen und lag wüst. Überliefert ist ein Dorfprivilegium von 1672. Im Dorf waren zwei Freileute mit Privilegien von 1701 und 1769. Das Dorf gehörte im 19. Jahrhundert zum Amt Schloppe.[2]

Um 1930 hatte die Gemeinde Birkholz eine 5 km² große Gemarkungsfläche, und im Gemeindegebiet, in dem Birkholz der einzige Wohnplatz war, standen acht bewohnte Wohnhäuser.[3]

Im Jahr 1945 gehörte Birkholz zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Birkholz war dem Amtsbezirk Salm zugeordnet.

Im Februar 1945 wurde Birkholz von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Birkholz wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Brzeźniak“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Birkholz vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliges Dorf, zur Herrschaft Schloppe gehörig, sechs Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt, Kreis Krone[1]
1818 70 königliches Dorf, Amt Schloppe[4]
1864 138 darunter 131 Evangelische und sieben Katholiken[5]
1910 87 am 1. Dezember, davon 72 Evangelische und 15 Katholiken[6]
1925 81 darunter 59 Evangelische und 22 Katholiken[3]
1933 59 [7]
1939 88 am 17. Mai[8][7]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum evangelischen Kirchspiel Schloppe.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Birkholz, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Birkholz (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 470–472 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 24 (Google Books).
  2. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 231 (Google Books).
  3. a b Die Gemeinde Birkholz im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  4. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 118, Ziffer 2669 (Google Books).
  5. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 54–55, Ziffer 12 (Google Books).
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 11 (Google Books).
  7. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs, Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939, Verlag Paul Schmidt, Berlin 1940, S. 70 (Google Books).
  9. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 470–472 (Google Books).

Koordinaten: 53° 9′ N, 16° 5′ O