Buchenberg (Vöhl)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Buchenberg
Gemeinde Vöhl
Koordinaten: 51° 9′ N, 8° 52′ OKoordinaten: 51° 9′ 29″ N, 8° 52′ 20″ O
Höhe: 376 m ü. NHN
Fläche: 8,08 km²[1]
Einwohner: 430 (2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Eingemeindet nach: Hessenstein
Postleitzahl: 34516
Vorwahl: 05635
Karte
Lage von Buchenberg in Vöhl

Buchenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Vöhl im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg, der östlich unweit der Waldeckischen Schweiz liegt.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchenberg liegt im Übergangsbereich der naturräumlichen Untereinheiten Waldstruth im Westen und Niederkellerwald im Osten, im Nordosten der zur Waldstruth zählenden Sachsenberger Leimestruth, knapp 13 km südlich der Kreisstadt Korbach. Die Sperrmauer des Edersees steht etwa 13,5 km (je Luftlinie) ostnordöstlich. Westlich um das Dorf herum fließt der Sasselbach; sein längster Zufluss entspringt im Ort und fließt als Bächlein durch dessen östliche Lagen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchenberg Friedhof.

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1293 unter dem Namen „Buchmar“ wurde der Ort soweit bekannt zum ersten Mal in einer Urkunde des Klosters Haina erwähnt. Buchenberg gehörte zur Herrschaft Itter. In einer itterschen Urkunde, die vom 7. Juni 1305 datiert ist, wird dies bestätigt. Später gehörte Buchenberg zum Amt Itter der zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, seit 1806 zum Großherzogtum Hessen. Dort lag es in dessen Provinz Oberhessen. Nach Auflösung der Ämter im Großherzogtum 1821 gehörte es zum Landratsbezirk Vöhl und zum Bezirk des Landgerichts Vöhl. Die Gemeinde gehörte zu den Landesteilen, die das Großherzogtum nach dem verlorenen Krieg von 1866 mit dem Friedensvertrag vom 3. September 1866 an Preußen abtreten musste. Dort wurde es dem Landkreis Frankenberg und dem Amtsgericht Vöhl zugeordnet.[3]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Buchenberg, Ederbringhausen, Harbshausen, Kirchlotheim, Niederorke, Oberorke und Schmittlotheim freiwillig zur neuen Gemeinde Hessenstein.[4][5]

Zum 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Hessenstein kraft Landesgesetz mit Ittertal (bestehend aus den ehemaligen Gemeinden Dorfitter, Herzhausen und Thalitter), Marienhagen, Obernburg und Vöhl zur neuen Großgemeinde Vöhl zusammengeschlossen.[6][5] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Vöhl wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Buchenberg angehört(e):[3][8][9]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Buchenberg 444 Einwohner. Darunter waren 6 (1,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 81 Einwohner unter 18 Jahren, 195 waren zwischen 18 und 49, 84 zwischen 50 und 84 und 24 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 174 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 60 Paare ohne Kinder und 66 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 39 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 111 Haushaltungen leben keine Senioren.[15]

Einwohnerentwicklung

Buchenberg: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2021
Jahr  Einwohner
1791
  
187
1800
  
214
1806
  
275
1829
  
296
1834
  
338
1840
  
402
1846
  
378
1852
  
400
1858
  
393
1864
  
314
1871
  
272
1875
  
243
1885
  
256
1895
  
290
1905
  
262
1910
  
264
1925
  
282
1939
  
282
1946
  
410
1950
  
395
1956
  
319
1961
  
312
1967
  
336
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
444
2014
  
447
2021
  
430
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: Gemeinde Vöhl[1]; Zensus 2011[15]

Historische Religionszugehörigkeit

Wissenswert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bewohner haben den Beinamen „Röjjelinge“, dessen Herkunft ungeklärt ist.

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Vöhl) und Verwaltung.
  4. Infolge des Deutschen Krieges.
  5. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  6. Am 31. Dezember 1971 als Ortsteil zur Gemeinde Hessenstein
  7. Am 1. Januar 1974 als Ortsbezirk zur Gemeinde Vöhl

Einzelnachweise

  1. a b Ortsteile Vöhls. In: Webauftritt. Gemeinde Vöhl, abgerufen im Oktober 2020.
  2. Ortsteile der Gemeinde Vöhl – Nationalparkgemeinde Vöhl am Edersee. Abgerufen am 1. Februar 2022.
  3. a b c d e f Buchenberg, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 4. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  5. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 390–391.
  6. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck (GVBl. II 330-23) vom 4. Oktober 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 359, § 6 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  7. Hauptsatzung. (PDF; 22 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Vöhl, abgerufen im Oktober 2020.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Die Zugehörigkeit der Herrschaft Itter anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  11. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. a b Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 13, § 26 1648:Punkt c (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 265 f. (Online in der HathiTrust digital library).
  14. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 420 (online bei Google Books).
  15. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 50 und 106, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  16. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 201 f. (Online in der HathiTrust digital library).
  17. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 219 f. (Online in der HathiTrust digital library).
  18. a b Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 38 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]