Bullerbach (Südaue)

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Bullerbach
Am Oberlauf des Bullerbachs

Am Oberlauf des Bullerbachs

Daten
Gewässerkennzahl DE: 488862
Lage Barsinghausen, Region Hannover
Flusssystem Weser
Abfluss über Südaue → Westaue → Leine → Aller → Weser → Nordsee
Quelle im Deister westlich von Barsinghausen
52° 17′ 25″ N, 9° 25′ 6″ O
Quellhöhe ca. 320 m[1]
Mündung am Ostrand von Barsinghausen-Großgoltern in die SüdaueKoordinaten: 52° 20′ 20″ N, 9° 30′ 25″ O
52° 20′ 20″ N, 9° 30′ 25″ O
Mündungshöhe 55 m[2]
Höhenunterschied ca. 265 m
Sohlgefälle ca. 31 ‰
Länge 8,4 km[3]
Einzugsgebiet 22,3 km²[4]
Rechte Nebenflüsse Fuchsbach, Reitbach
Am Bullerbach ist es mit den Jahrzehnten ruhig geworden

Am Bullerbach ist es mit den Jahrzehnten ruhig geworden

Der Bullerbach ist ein etwa 8,4 Kilometer langer, orographisch linker und südwestlicher Zufluss der Südaue bei Nordgoltern in der Stadt Barsinghausen in der Region Hannover in Niedersachsen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bullerbach entsteht westlich von Barsinghausen im Deister am Nordhang des Großen Halses. Er vereint einige kleine Gewässer und fließt in nordöstliche Richtung zum Ortsrand des unmittelbar am Deister gelegenen Stadtteils Barsinghausen. Den Nordwesten des Ortes und darin die Landesstraßen L 391 und L 392 sowie die Trasse der Deisterbahn quert er abschnittsweise verrohrt. Am Nordrand trennt der Bullerbach das Bahlsenwerk vom benachbarten Gewerbegebiet und erreicht dann die Feldmark. Die Grimmsmühle liegt danach links am Bach. Kurz danach mündet ein dem früheren Mittellauf des Fuchsbachs folgender Graben in den Bullerbach, der kurz darauf den mit einem Gedenkstein und einer Schutzhütte markierten geographischen Mittelpunkt Barsinghausens passiert. Südwestlich von Großgoltern mündet von Süden der Reitbach in den Bullerbach. Vor den Gewässerregulierungen im 20. Jahrhundert war dies die Mündung des Fuchsbachs. Der Bullerbach fließt erst am Westrand von Großgoltern und quert an der Grenze zu Nordgoltern die Kreisstraße K241. Im Nordosten des Freibads Großgoltern mündet der Bullerbach in die Südaue. Nur die unteren etwa 4,8 Kilometer[5] des Bachverlaufs ab der Querung der Deisterbahn und der L392 fallen in die Zuständigkeit des zuständigen Gewässerunterhaltungsverbands.[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 19. Jahrhundert wurde aus mehreren Stollen und Schächten im Bullerbachtal Wealdenkohle gefördert. Später verlagerte sich die Förderung zum Klosterstollen Barsinghausen und den dortigen Schächten. Der Bullerbachschacht wurde noch bis 1930 als Wetterschacht genutzt. Die Bergwerksbauten wurden abgerissen.

Umwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bullerbach verläuft im Deister im Landschaftsschutzgebiet LSG-H 23 Norddeister. Er entspricht hier dem Gewässertyp „feinmaterialreiche silikatische Mittelgebirgsbäche“ (Typ 5.1).[7]

Der mittlere Abschnitt verläuft zunächst innerorts und danach von gelegentlichen Gehölzabschnitten gesäumt in der aufgeräumten Agrarlandschaft. Die letzten etwa 200 m vor der Mündung in die Südaue liegen im Landschaftsschutzgebiet LSG-H 25 Benther Berg – Südaue.

Wasserqualität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wasserqualität des Oberlaufs des Bullerbachs ist in der Güteklasse I eingeordnet. Die geringe Wasserführung in den Sommermonaten erschwert hier eine Bewertung nach dem Saprobiensystem. Unterhalb des besiedelten Bereichs von Barsinghausen ist dies auf Güteklasse II-III reduziert.[8]

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Waldrand des Deisters liegt im Bullerbachtal das auch als Restaurant betriebene Naturfreundehaus Barsinghausen. Hier ist der Ausgangspunkt eines in den Deister führenden Waldlehrpfads sowie einer von mehreren Routen des Kohlepfades, die zu Spuren des Bergbaus in der Gegend führt.

Im Süden der Gemarkung Großgoltern ist am Bullerbach noch das als Baudenkmal geschützte Gebäude der 1681 erbauten und bis 1956 betriebenen Wassermühle Grimmsmühle erhalten.[9]

Die von mit dem Bullerbach verbundenen Wassergräben umgebenen Rittergüter in Großgoltern und Nordgoltern sind als Baudenkmale geschützt. Die als Naturdenkmal geschützte Kastanienallee westlich des Gutes Großgoltern quert den Bullerbach.

Beim Unterlauf des Bullerbachs in den Stadtteilen Großgoltern und Nordgoltern liegen an der Kreisstraße zwei Ehrenmale und das einzige verblieben Freibad Barsinghausens. Das ebenfalls am Bullerbach gelegene Freibad im Stadtteil Barsinghausen wurde in den 1990er Jahren geschlossen und später durch einen Supermarkt ersetzt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bullerbach (Südaue) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Topographische Karte der Quelle des Bullerbachs, abgerufen 12. März 2023 auf umweltkarten-niedersachsen.de
  2. Topographische Karte der Mündung des Bullerbachs, abgerufen 12. März 2023 auf umweltkarten-niedersachsen.de
  3. Gewässerliste. Abgerufen am 7. Oktober 2016.
  4. Flächenverzeichnis zur Hydrographischen Karte Niedersachsen. (PDF; 599,8 KB) Fortschreibung Stand 13. Juli 2010. www.umwelt.niedersachsen.de, abgerufen am 8. Januar 2016.
  5. Gewässerverzeichnis. Unterhaltungsverband West- und Südaue, abgerufen am 7. Oktober 2016.
  6. Unterhaltungsrahmenplan. (pdf; 15,3 MB) Unterhaltungsverband West- und Südaue, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2016; abgerufen am 7. Oktober 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uhv53.de
  7. Landschaftsrahmenplan der Region Hannover. Stand 2013. (pdf; 16,4 MB) Region Hannover. Fachbereich Umwelt. Team Naturschutz 36.04, 36.05 AG Landschaftsrahmenplan, S. 127, abgerufen am 13. Mai 2015.
  8. Landschaftsrahmenplan der Region Hannover. Stand 2013. (pdf; 16,4 MB) Region Hannover. Fachbereich Umwelt. Team Naturschutz 36.04, 36.05 AG Landschaftsrahmenplan, S. 137, abgerufen am 13. Mai 2015.
  9. Großgoltern. www.barsinghausen.de, abgerufen am 7. Oktober 2016.