Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Bludenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bundesgymnasium, Bundesrealgymnasium und Oberstufenrealgymnasium Bludenz
Logo Bundesgymnasium, Bundesrealgymnasium und Oberstufenrealgymnasium Bludenz
Schulform BG, BRG und BORG
Schulnummer 801016
Gründung 1939
Adresse

Unterfeldstraße 11

Ort Bludenz
Bundesland Vorarlberg
Staat Österreich
Koordinaten 47° 9′ 20″ N, 9° 49′ 41″ OKoordinaten: 47° 9′ 20″ N, 9° 49′ 41″ O
Schüler 878 (Schuljahr 2010/2011)
Lehrkräfte 93 (Schuljahr 2010/2011)
Leitung Gerald Fenkart[1]
Website www.bgbludenz.at

Das Gymnasium Bludenz (kurz: BG BRG BORG Bludenz) ist eine allgemeinbildende höhere Schule in Bludenz im österreichischen Vorarlberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung 1939[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das spätere Gymnasium wurde mit Erlass vom 4. Oktober 1939 vom damaligen Reichsministerium für innere und kulturelle Angelegenheiten als „Staatliche Oberschule für Jungen“ in der „Kreisstadt“ Bludenz bewilligt.
Nachdem die finanziellen Mittel für die Errichtung eines Schulgebäudes fehlten, wurde die Schule im Südtrakt des Dominikanerinnenklosters St. Peter (gegründet 1278 von Graf Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg) untergebracht.[2]

Eröffnung 1940[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Schuljahr 1939/40 konnte erst nach Adaptierungsarbeiten mit der feierlichen Eröffnung am 13. Januar 1940 mit 41 Schülern begonnen werden. Mädchen wurden erst im zweiten Bestandsjahr 1940/41 zugelassen. Das Schuljahr 1944/45 musste wegen Lehrermangel und zahlreichen Fliegeralarmen wiederholt werden.

In den Räumlichkeiten der Schule wurde im Februar 1945 ein Kriegslazarett eingerichtet und die Klassen in die Volksschule verlegt. Im Mai 1945 bezog eine marokkanische Maultierkompanie der französischen Besatzungsmacht das Kloster.

Schulbetrieb im Kloster St. Peter (1950–1961)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 1950 begann der Unterricht in den Räumlichkeiten des Klosters St. Peter in Form eines Österreichischen Staatsrealgymnasiums und im Jahre 1948 konnten die ersten Schüler ihre Matura (Reifeprüfung) ablegen.

Das kleinste Klassenzimmer der Schule wurde umgangssprachlich „das Loch“ genannt – es lag im Erdgeschoss und hatte nur ein vergittertes Fenster zum Schulhof. Der Platzmangel in den unzureichenden Räumlichkeiten des Klosters wurde immer gravierender und konnte durch den Bau einer Schulbaracke 1952 in der Klosterwiese vor dem Haupteingang gegenüber dem Schulgebäude kurzfristig gelindert werden. Der Bau, in dem zwei Klassenzimmer sowie zwei Lehrmittelräume Platz fanden, wurde durch die Vorarlberger Illwerke und die Stadtgemeinde Bludenz unterstützt.

Zum Turnunterricht mussten die Schüler bis 1961 in den Bludenzer Stadtsaal ausweichen. Fußball und Leichtathletik war nur auf dem Unterstein-Sportplatz möglich.

Schulneubau im Unterfeld (1956–1961)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es war Ludwig Kert, Leiter der Schule seit 1947, der den Neubau der Schule im Unterfeld betrieb.
Bei seiner Rückkehr aus Amerika, England und Frankreich im Mai 1952 machte Bundeskanzler Leopold Figl Station in Bludenz, wo ihm Direktor Kert den Neubau der Schule dringend nahelegte. Die Stadt Bludenz hatte den Baugrund von 22.000 m2 im Unterfeld kostenlos zur Verfügung gestellt und mit dem Spatenstich am 21. September wurde 1956 mit dem Bau des neuen Schulgebäudes begonnen.

Im Juli 1961 besichtigte Bundespräsident Adolf Schärf zusammen mit dem Vorarlberger Landeshauptmann Ulrich Ilg den Fortschritt des Neubaus. Nach einer fünfjährigen Bauzeit konnte am 10. Dezember 1961 das moderne Schulgebäude am heutigen Standort in Unterstein seiner Bestimmung übergeben werden. Die Wandgestaltung im Foyer wurde 1963 vom Bregenzerwälder Künstler Leopold Fetz ausgeführt.

Mit einem schnellen Ansteigen der Schülerzahlen mussten in den 1970er Jahren die Professorenwohnungen zu Klassen umfunktioniert werden und das ehemalige Missionshaus St. Josef beherbergte noch bis 1980 einige Notklassen.

Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Bludenz, Dezember 2007

Erweiterungen (1980 und 2002–2005)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1980 eröffnete Zubau im Ostbereich konnte kurzfristig den enormen Platzbedarf mildern. Direktor Dür übernahm 1985 die Leitung des Gymnasiums, setzte sich für den Bau einer dringend benötigten dritten Turnhalle ein und diese Halle konnte 1998 eröffnet werden.
In den Jahren 2002 bis 2005 wurde die Schule unter Direktor Fröwis generalsaniert und um einen zusätzlichen Südtrakt erweitert.

2015 feierte das BG Bludenz sein 75-jähriges Jubiläum. Helmut Abl leitete das BG Bludenz elf Jahre von 2008 bis 2019.[3] Mit dem Schuljahr 2019/20 übernahm Gerald Fenkart die Leitung des Gymnasiums.[4]

Unterrichtsformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Schuljahr 2015/16 besuchen 798 Schüler das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Bludenz in 38 Klassen und es waren dort 87 Lehrkräfte beschäftigt.[5]

Die Wohnorte der Schüler und Schülerinnen (Schülerzahlen jeweils am Ende des Schuljahres)[6]:

1939/40 1950/51 1955/56 1960/61 2013/14 2014/15 2015/16 2017/18 2018/19
Bludenz 127 202
Schruns 30 53
Übriges Montafon 14 28
Bürs 4 26
Feldkirch 1 18
Schülerzahl 41 236 338 432 798 ca. 900 840
Klassenzahl 1 9 12 16 39 38 37 36
Lehrpersonen 87 97

Im Schuljahr 2006/07 besuchten 41 % der Schüler die AHS-Langform und 59 % waren aus der Hauptschule übergetreten. Es gibt in Bludenz aktuell zwei Langformen sowie zwei Bildungszweige im Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG).

Langformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur & Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier wird besonderer Wert auf die fremdsprachliche Ausbildung gelegt. In der dritten Klasse beginnt der Unterricht in Französisch oder Spanisch und die in der Unterstufe nicht gewählte Sprache wird dann ab der fünften Klasse erlernt.
In der Oberstufe bieten die Wahlpflichtgegenstände die Möglichkeit, zusätzlich noch Sprachkenntnisse in Russisch zu erwerben. Einen wesentlichen Schwerpunkt, neben den Sprachen, bildet in diesem Schulzweig das Pflichtfach „Kulturelle Bildung“.

Natur & Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dieser Schulform liegt der Schwerpunkt auf den Gegenständen Mathematik, Biologie und Umweltkunde, Physik, Chemie und Darstellender Geometrie. Zu Beginn der fünften Klasse wird zwischen Italienisch, Französisch und Latein gewählt.
Der dreijährige Unterricht in Darstellender Geometrie erfolgt ab der sechsten Klasse mittels CAD-Programm ausschließlich am Computer.

Kurzformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Langform des Gymnasiums werden in Bludenz auch zwei Zweige im BORG angeboten. Diese Schulformen führen in vier Jahren zur Matura. Im BORG wählen die Schüler zwischen Italienisch, Französisch und Latein.

BORG Gesundheit & Bewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser in Österreich einmalige Zweig kennzeichnet sich durch ein Schwerpunktfach „Gesundheit & Bewegung“ mit drei bis vier Wochenstunden. Seine Zielsetzung ist die Vorbereitung auf gesundheitsnahe Studien und Berufe.

Die Themenschwerpunkte umspannen dabei Bereiche wie Anatomie, Physiologie, Ernährungslehre, Erste Hilfe, Trainingslehre, Gesundheit, Wellness, Sportverletzungen, Rehabilitation, Gesundheitsberufe, sportmedizinische Tests, Verbandstechnik, Sportmassage etc. Für den Unterricht im Schwerpunktfach gelten folgende Prinzipien:

  • Höchstmögliche Eigenaktivität
  • Fächerübergreifender Unterricht
  • Einbindung externer Experten
  • Maximale Außenaktivität
  • Angebote möglicher Zusatzausbildungen

BORG Wirtschaft & Digitales[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Schulzweig wird seit dem Schuljahr 2017/18 angeboten und beinhaltet ein Bildungsangebot in den Bereichen Unternehmerführerschein und Unternehmerprüfung sowie im digitalen Bereich.[7]

Schulleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1940–1942: Eberhard Steinacker
  • 1942–1945: Karl Hane
  • 1945–1946: Guido Burtscher
  • 1946–1947: Walter Stecher (übernahm 1947 die Leitung des BG Feldkirch)
  • 1947–1978: Ludwig Kert
  • 1978–1985: Josef Blank
  • 1985–1998: Elmar Dür
  • 1998–2008: Franz Josef Fröwis
  • 2008–2019: Helmut Abl
  • 2019–laufend: Gerald Fenkart

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Concin: Das Gymnasium Bludenz 1940 bis 1980, Bludenz 2007

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verwaltung. In: bg-bludenz.at. Abgerufen am 19. Oktober 2019.
  2. Bludenz, Dominikanerinnenkloster St. Peter (Memento vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive), aufrufbar im Webauftritt des Bundesdenkmalamts anlässlich des Tags des Denkmals 2003.
  3. Zum Abschied ein einwandfreies Zeugnis (Memento des Originals vom 20. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/heimat.vn.at (11. Juli 2019)
  4. Neuer Chef am Gymi (Memento des Originals vom 20. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/heimat.vn.at (5. September 2019)
  5. Von 41 auf 798 Schüler: BG Bludenz feiert sein 75-jähriges Jubiläum (26. März 2015)
  6. Festschrift zur Weihe und Eröffnung des neuen Schulgebäudes für das Bundesrealgymnasium in Bludenz; aufgelegt im Selbstverlag, Herbst 1961
  7. Gymnasium Bludenz: Neues Angebot ab 2018