Bundesvision Song Contest 2005

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Bundesvision Song Contest 2005
Datum 12. Februar 2005
Land Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen
Austragungsort König-Pilsener-Arena in Oberhausen
Moderation Stefan Raab, Annette Frier und Oliver Pocher
Gewinner Hessen JuliGeile Zeit
Abstimmungsregel Per Zuschauerabstimmung verteilt jedes Bundesland 1–8, 10 und 12 Punkte an die favorisierten Beiträge. Dabei kann das Bundesland auch für sich selbst abstimmen.
BSC 2006 BSC 2006

Der 1. Bundesvision Song Contest fand am 12. Februar 2005 in Oberhausen statt. Es war der erste deutschlandweite Musikwettbewerb dieses Formats.

Vor dem Wettbewerb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Konzept des Bundesvision Song Contest wurde erstmals in der TV-total-Folge 657 am 20. Dezember 2004 vorgestellt. Gleichzeitig stellte Stefan Raab das vorläufige Line-up vor. Der Aufbau des „BuViSoCo“ ähnelt sehr dem des Eurovision Song Contest, statt für europäische Länder starteten die Künstler allerdings für die deutschen Bundesländer. Zugelassen waren nur Lieder mit (zumindest teilweise) deutschsprachigem Text. In der gleichen Sendung gab Stefan Raab auch bekannt, dass das siegreiche Bundesland den Bundesvision Song Contest 2006 ausrichten würde.[1]

Ab dem 17. Januar 2005 wurden die Teilnehmer und ihre Länder bei TV total vorgestellt. Vier Wochen lang wurde für jeden Interpreten ein Themenabend veranstaltet. Neben einem Gespräch mit Raab und der Vorstellung des Liedes wurden ein Wahlwerbespot des Kandidaten, eine Straßenumfrage zum Land des Abends und ein Einspieler mit dem Titel 5 Dinge, die Sie unbedingt wissen sollten, über… gezeigt.

Da nicht für alle Länder geeignete Repräsentanten gefunden wurden, vertraten einige Interpreten Länder, zu denen sie keinen oder nur einen sehr indirekten Bezug hatten, was dem Veranstaltungskonzept einige Kritik einbrachte. So kommen Klee aus Nordrhein-Westfalen, traten aber für das Saarland an (s. Tabelle).

Die Sendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. Februar 2005 traten alle Interpreten in einer Live-Show vor mehr als 10.000 Zuschauern in der Arena Oberhausen gegeneinander an. Die Sendung wurde von Stefan Raab gemeinsam mit Annette Frier und Oliver Pocher moderiert.

Vor jedem Beitrag wurde ein kurzer Einspielfilm über das jeweilige Land gezeigt, der stets mit den Worten „Kommen wir nun zum sicherlich schönsten Bundesland Deutschlands“ eingeleitet wurde und der versuchte, auf ernsthafte Weise die repräsentativen Wesenszüge des Landes zu benennen. Lediglich die Nennung berühmter Söhne des Landes am Ende des Beitrags wurde mit einem TV-total-typischen Ausschnitt beendet; als bedeutende Persönlichkeiten aus Berlin wurden z. B. Kurt Tucholsky, Marlene Dietrich und Desiree Nick genannt.

Eine Besonderheit des Contests war der Auftritt des deutschen Rappers Sido, der die Gelegenheit des Auftritts nutzte und bei seiner Performance von Mama ist stolz seine Maske abnahm, mit der er mehrere Jahre lang seine Identität geschützt hatte.

Abstimmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Punktevergabe gaben sich fast alle Länder selbst die Höchstpunktzahl von zwölf Punkten, abgesehen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, die sich jeweils zehn gaben. Die drei Letztplatzierten erhielten aus anderen Ländern überhaupt keine Punkte. Die Punkte wurden von Prominenten über Liveschaltungen aus den Bundesländern vorgetragen. Unter anderem waren Ben, Thomas Anders, Hans Werner Olm und Christian Wulff für die Durchsage der Punkte verantwortlich.

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Startnr. Repräsentiertes Land Interpret Herkunft
der Teilnehmer
Lied
Komponisten
Punkte
1. 12 Hessen Hessen Juli Hessen Geile Zeit
Jonas Pfetzing, Simon Triebel
159
2. 07 Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Fettes Brot Schleswig-Holstein Emanuela
Boris Lauterbach, Martin Vandreier, Björn Warns
130
3. 14 Berlin Berlin Sido & Brainless Wankers Berlin Mama ist stolz
Sido Gold
113
4. 16 Niedersachsen Niedersachsen Mousse T. & Emma Lanford Niedersachsen und Vereinigtes Königreich Right About Now
Mousse T., Errol Reannalls, Stavros Ioannou, Oliver Dommaschk
085
5. 10 Baden-Württemberg Baden-Württemberg Apocalyptica feat. Marta Jandová Finnland und Tschechien Wie weit
Marta Jandová, Eicca Toppinen
077
6. 09 Sachsen Sachsen De Randfichten Sachsen Jetzt geht die Party richtig los
Thomas Unger
071
7. 13 Thüringen Thüringen Clueso Thüringen Kein Bock zu gehen
Clueso
063
8. 06 Brandenburg Brandenburg Virginia Jetzt! Brandenburg und Berlin Wahre Liebe
Thomas Dörschel
054
9. 02 Hamburg Hamburg Samy Deluxe Hamburg Generation
Bunny Sigler, Mikki Farrow, Marvin Jackson, Samy Sorge
044
10. 08 Saarland Saarland Klee Nordrhein-Westfalen Gold
Suzie Kerstgens, Tom Deininger, Sten Servaes
037
11. 04 Bremen Bremen Lukas Hilbert feat. Trina Hamburg Kommt meine Liebe nicht bei dir an
Lukas Hilbert, Klaus Hirschburger
031
12. 05 Bayern Bayern Slut Bayern Why Pourquoi (I Think I Like You)
Chris Neuburger, Rainer Schaller, René Arbeithuber, Gerd Rosenacker, Matthias Neuburger
017
13. 11 Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt Jansen & Kowalski Hamburg Mamacita
Florian Pfeifle, Aram Pirmoradi
015
14. 15 Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Deichkind Hamburg Electric Super Dance Band
Malte Pittner, Philipp Grütering, Sebastian Hackert, Bartosch Jeznach
012
15. 01 Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen Mamadee feat. Gentleman Niedersachsen und Sachsen Lass los
Mamadie Wappler, Matthias Reulecke, Tilmann Otto
010
15. 03 Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz Sandy Mölling feat. Manuellsen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Unexpected
Pete Martin, Steve Lee, Tina Harris
010

Farblegende:  – Herkunftsland des Künstlers entspricht nicht (oder nur zum Teil) dem Land, welches er repräsentiert.

Punktetabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Land Punkte[2][3]
Gesamt NW HH RP HB BY BB SH SL SN BW ST HE TH BE MV NI
Nordrhein-Westfalen 10 10
Hamburg 44 1 12 2 5 2 8 4 4 1 1 2 2
Rheinland-Pfalz 10 10
Bremen 31 2 1 12 3 1 1 1 3 1 6
Bayern 17 1 1 12 3
Brandenburg 54 1 12 3 6 2 5 2 4 8 6 5
Schleswig-Holstein 130 8 10 8 8 8 6 12 8 8 8 6 10 7 7 8 8
Saarland 37 2 3 1 4 12 2 2 3 2 5 1
Sachsen 71 5 4 4 7 1 3 12 3 8 6 8 2 5 3
Baden-Württemberg 77 4 6 5 4 5 4 5 5 5 12 3 5 6 4 4
Sachsen-Anhalt 15 3 12
Hessen 159 12 8 12 7 10 8 10 10 10 10 10 12 10 10 10 10
Thüringen 63 3 5 3 2 3 5 2 2 4 5 4 4 12 6 3
Berlin 113 7 4 6 6 7 10 6 7 7 7 7 8 5 12 7 7
Mecklenburg-Vorpommern 12 12
Niedersachsen 85 6 7 7 10 6 2 7 6 3 6 1 7 1 4 12

Charts und Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen, Künstler / Repräsentiertes Land)
Anmerkungen Künstler
Repräsentiertes Land
 DE  AT  CH
2005 Geile Zeit
Es ist Juli
DE19
(24 Wo.)DE
AT19
(22 Wo.)AT
CH32
(7 Wo.)CH
BuViSoCo 2005: Platz 1
Erstveröffentlichung: 15. November 2004
Juli
Hessen Hessen
Emanuela
Am Wasser gebaut
DE3
Gold
Gold

(23 Wo.)DE
AT1
Gold
Gold

(27 Wo.)AT
CH20
(20 Wo.)CH
BuViSoCo 2005: Platz 2
Erstveröffentlichung: 14. Februar 2005
Fettes Brot
Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein
Mama ist stolz
Maske
DE25
(12 Wo.)DE
BuViSoCo 2005: Platz 3
Erstveröffentlichung: 17. Januar 2005
Sido mit Brainless Wankers
Berlin Berlin
Right About Now
All Nite Madness
DE47
(9 Wo.)DE
AT49
(4 Wo.)AT
CH94
(2 Wo.)CH
BuViSoCo 2005: Platz 4
Erstveröffentlichung:
Mousse T. mit Emma Lanford
Niedersachsen Niedersachsen
Wie weit
Apocalyptica
DE23
(9 Wo.)DE
AT43
(3 Wo.)AT
CH60
(4 Wo.)CH
BuViSoCo 2005: Platz 5
Erstveröffentlichung: 14. Februar 2005
Apocalyptica feat. Marta Jandová
Baden-Württemberg Baden-Württemberg
Jetzt geht die Party richtig los
Heja Ho, de Randfichten sei do
DE44
(9 Wo.)DE
BuViSoCo 2005: Platz 6
Erstveröffentlichung:
De Randfichten
Sachsen Sachsen
Kein Bock zu gehen
Gute Musik
DE65
(6 Wo.)DE
BuViSoCo 2005: Platz 7
Erstveröffentlichung:
Clueso
Thüringen Thüringen
Wahre Liebe
Anfänger
DE49
(6 Wo.)DE
BuViSoCo 2005: Platz 8
Erstveröffentlichung:
Virginia Jetzt!
Brandenburg Brandenburg
Generation
Verdammtnochma!
DE43
(7 Wo.)DE
BuViSoCo 2005: Platz 9
Erstveröffentlichung: 24. Januar 2005
Samy Deluxe
Hamburg Hamburg
Gold
Jelängerjelieber
DE54
(9 Wo.)DE
BuViSoCo 2005: Platz 10
Erstveröffentlichung: 24. Januar 2005
Klee
Saarland Saarland
Kommt meine Liebe nicht bei dir an
Der König bin ich
DE18
(9 Wo.)DE
AT28
(5 Wo.)AT
BuViSoCo 2005: Platz 11
Erstveröffentlichung:
Lukas Hilbert feat. Trina
Bremen Bremen
Why Pourquoi? (I Think I Like You)
All We Need Is Silence
DE69
(3 Wo.)DE
BuViSoCo 2005: Platz 12
Erstveröffentlichung:
Slut
Bayern Bayern
Mamacita
Action
DE88
(2 Wo.)DE
BuViSoCo 2005: Platz 13
Erstveröffentlichung:
Jansen & Kowalski
Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt
Lass los
DE79
(3 Wo.)DE
BuViSoCo 2005: Platz 15
Erstveröffentlichung:
Mamadee feat. Gentleman
Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen
Unexpected
Unexpected
DE29
(5 Wo.)DE
AT52
(3 Wo.)AT
BuViSoCo 2005: Platz 16
Erstveröffentlichung: 6. Februar 2005
Sandy feat. Manuell
Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz

Besonderheiten

15 der 16 Beiträge – so viele wie niemals wieder – konnten sich in den deutschen Singlecharts platzieren, einige auch in Österreich und in der Schweiz.
Die Single Emanuela von Fettes Brot ist bis heute der einzige BSC-Beitrag, der es bis an die Spitze der österreichischen Singlecharts geschafft hat, und sie war bis 2015 der einzige Beitrag mit Gold-Zertifizierung außerhalb Deutschlands (Rekord eingestellt von Andreas Bouranis Auf anderen Wegen). Bis 2011 hielt die Single den Rekord als „Erfolgreichster Beitrag in den deutschen und Schweizer Singlecharts nach Platzierung“; diesen Rekord verloren sie in beiden Ländern 2012 an Xavas, die mit dem Titel Schau nicht mehr zurück Position zwei bzw. drei der Charts erreichten.

Einschaltquoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fast vierstündige Show wurde von durchschnittlich 3,23 Millionen Zuschauern gesehen (11 % Marktanteil). In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen konnten 2,55 Millionen Zuschauer gemessen werden (21,2 % Marktanteil).[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Informationen zum BSC 2005 bei tvtotal.de (Memento vom 10. Februar 2009 im Internet Archive)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vorstellung des Bundesvision Song Contest 2005 in der TV total-Sendung am 20. Dezember 2004
  2. tvtotal.prosieben.de/tvtotal/videos Die Punktevergabe, Teil 1
  3. tvtotal.prosieben.de/tvtotal/videos Die Punktevergabe, Teil 2
  4. Henrik Wittmann: Premiere des Bundesvision Song Contests mit guten Quoten. In: DWDL.de. 13. Februar 2005, abgerufen am 5. August 2022.