Bunker An der Obertrave

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Ansicht

Der Bunker An der Obertrave wurde als Luftschutzgebäude mit Durchgang zum Gang Im Reinfeld in der Lübecker Altstadt errichtet. Er steht An der Obertrave zwischen Marlesgrube und Dankwartsgrube.

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgängergebäude Alt-Reinfeld, abgebrochen 1938

Er gehörte zu den insgesamt 20 Hochbunkern, die unter Oberbaurat Otto Hespeler, dem Leiter der Abteilung Luftschutzbau erbaut wurden. Viergeschossig mit Satteldach und Durchgang war er von den Architekten Otto Sieberth und Otto Schweinfurth. Er wurde auf dem Grundstück eines abgängigen Laubengang-Gebäudes, dem historischen Stadthof des Klosters Reinfeld, mit einer Nutzfläche von 1100 m² errichtet. Die Fassade wurde verklinkert und mit Fachwerk als Laubengangattrappe gestaltet.

Stadtgestalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bunker wird auch nach dem Durchgang Im Reinfeld bezeichnet. Er gehörte zu denen, die sich in Form und Größe dem Stadtbild und ihrer Umgebung anpassten, weil durch Aufnahme des historischen Vorbilds des Vorgängerbaus die Erinnerung an das vergangene Bauwerk wachgehalten wurde. Die Aufnahme des Vorgängerbaus war allerdings nicht so vorgesehen, der Entwurf war mit einem Turm geplant, der nicht mehr zur Ausführung kam.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Luftschutzbunker entstand 1940/1941. Nach Kriegsende war die Entmilitarisierung durch Sprengung gefordert, aber nicht ausgeführt. Im Zuge des Kalten Krieges wurde er ab 1990 bis wieder als Bunker zu Luftschutzzwecken, das heißt als hergerichteter Unterstand für den Fall einer Katastrophe im Kalten Krieg, vorgehalten. 2007 wurde das Luftschutzkonzept von der Bundesregierung aufgegeben und der Bunker rückgebaut. Nach der Entmilitarisierung ist der Bunker seit Anfang 2010 im städtischen Besitz.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Regina Fischer: Die Engelsburg im Töpferweg in Lübeck. Selbstverlag Lübeck 2014, S. 3–5 und 40.
  • Otto Hespeler: Wehrbauten. Lübeckisches Jahrbuch Der Wagen. 1942–1944, S. 112–119.
  • R. Andresen: Das alte Lübecker Stadtbild. Geschichte der Wohngänge IV. Verlag Lübecker Rundschau. Bad Schwartau 1985, S. 40.
  • Akten der Zivilschutzbehörde in der Feuerwehr Lübeck

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bunker An der Obertrave – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 51′ 48″ N, 10° 40′ 50,8″ O