Burg Rastenberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Burg Rastenberg
Burg Rastenberg, Westsüdwestansicht

Burg Rastenberg, Westsüdwestansicht

Staat Österreich
Ort Rastenfeld
Entstehungszeit vor 1200
Burgentyp Höhenburg
Geographische Lage 48° 34′ N, 15° 19′ OKoordinaten: 48° 33′ 30,6″ N, 15° 19′ 24,7″ O
Burg Rastenberg (Niederösterreich)
Burg Rastenberg (Niederösterreich)

Die Burg Rastenberg ist eine romanische Höhenburg in der Gemeinde Rastenfeld im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich. Sie steht unter Denkmalschutz Listeneintrag.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Westansicht der Burg

Durch dendrochronologische Untersuchung lässt sich das Datum der Errichtung der Burg auf den Zeitraum zwischen 1193 und 1205 eingrenzen. Sie war Teil eines Wehrsystems entlang des Kamps und stand mit den benachbarten Burgen Ottenstein und Lichtenfels in Sichtverbindung.[1]

Die Rastenberger entstammen dem Geschlecht der Rauhenecker, deren Stammburg Rauheneck westlich von Baden bei Wien liegt.[2] Der letzte nachweisbare Rastenberger, ein Otto, stirbt 1292/93.[3]

1363 wurde die Herrschaft Rastenberg an Herzog Rudolf IV. von Habsburg übergeben und in der Folge von Pflegern verwaltet bzw. als Pfandbesitz vergeben.[1]

Im 15. Jahrhundert wurde die Anlage von den Hussiten stark beschädigt. Ab 1432 war die Burg im Lehenbesitz der Neidegger, die Herrn der Burg Oberranna ließen Burg Rastenberg befestigen.[1] Nach dem Aussterben der Neidegger erhält der protestantisch gesinnte Michael Zeller den Pfandbesitz der Herrschaft. Er bot evangelischen Adeligen und ihren Anhängern Zuflucht. Im Dreißigjährigen Krieg wird sie 1620 vom Kaiserlichen General Bucquoy und 1645 von den Schweden geplündert.[3]

Besitzer waren ab 1663 die Lamberger, ab 1754 die Familie Bartenstein und schließlich 1879 die Grafen Thurn-Valsassina.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burg Rastenberg ist mit einer Fläche von 19 × 54 Meter eine schmale, langgezogene Anlage mit einem Vorhof und zwei kleinen Innenhöfen auf dem äußersten Spornende eines Granitfelsens. Ihr Erscheinungsbild wird durch den fünfeckigen, 27 Meter hohen Bergfried geprägt. Da sie nie zerstört wurde, hat sie trotz mehrfachen Umbauten ihren mittelalterlichen Charakter bewahrt. Sie ist eines der bedeutendsten romanischen Baudenkmäler Niederösterreichs.[1]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gottfried von Einem schrieb hier seine Kantate „Das Stundenlied“.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Binder: Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Verlag Hartleben, Wien–Leipzig 1925 II, S. 28.
  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 945 f.
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Fassbinder: Burgen und Schlösser zwischen Gföhl, Ottenstein und Grafenegg. Burgen und Schlösser in Niederösterreich, Band 17 Birken-Reihe, St. Pölten–Wien 1990, S. 54 ff.
  • Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber: Burgen – Waldviertel, Wachau, Mährisches Thayatal. 2. Auflage, Verlag Freytag & Berndt, Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 426 ff.
  • Franz Eppel: Das Waldviertel. Verlag St. Peter, Salzburg 1978, S. 191.
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, S. 487.
  • Thomas Kühtreiber, Ronald Woldron: Burg Rastenberg – ein wenig bekanntes Baujuwel der Romanik in Niederösterreich. Arx. Burgen und Schlösser in Bayern, Österreich und Südtirol 22/1, Bozen/Wien/München 2000, S. 28–33.
  • Laurin Luchner: Schlösser in Österreich I. Beck, München 1978, ISBN 3406045073, S. 222 f.
  • Georg Clam-Martinic: Österreichisches Burgenlexikon, Linz 1992, ISBN 9783902397508, S. 176 f.[4]
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber: Burgen Waldviertel Wachau. Verlag Schubert & Franzke, St. Pölten 2001, ISBN 3705605305, S. 310 ff.
  • Gerhard Stenzel: Von Burg zu Burg in Österreich. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1973, ISBN 321800229X, S. 126 f.
  • Hans Tietze: Die Denkmale des politischen Bezirkes Krems. Österreichische Kunsttopographie I, Anton Schroll & Co., Wien 1907, S. 347 ff.[5]
  • Georg Matthäus Vischer: Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 93.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burg Rastenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Vgl. Rastenberg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  2. Vgl. Eintrag zu Rastenberg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  3. a b Vgl. Rastenberg. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;
  4. Online bei Austria-Forum
  5. Online bei Digitalisat