Burg Reichenstein (Elsass)

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Burg Reichenstein
Burgruine Reichenstein von Süden

Burgruine Reichenstein von Süden

Staat Frankreich
Ort Riquewihr
Entstehungszeit nach 1220
Burgentyp Höhenburg, Hanglage
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Adlige
Bauweise Eckverbände aus Sandsteinbuckelquadern, Bruchsteine aus Granit
Geographische Lage 48° 11′ N, 7° 17′ OKoordinaten: 48° 10′ 38,4″ N, 7° 16′ 49,1″ O
Höhenlage 425 m
Burg Reichenstein (Haut-Rhin)
Burg Reichenstein (Haut-Rhin)

Die Burg Reichenstein (französisch Château de Reichenstein) ist eine bei Riquewihr im Elsass gelegene Ruine einer Hangburg. Sie liegt auf 425 Höhenmetern am Nordosthang des Sembachtales im Herrenwald 40 Meter über der Talsohle.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg wird erstmals 1255 im Besitz der Herren von Reichenstein erwähnt. Im Jahr 1269 bemächtigen sich die Brüder Giselin der Burg, woraufhin Rudolf I. von Habsburg und die Colmarer sie einnehmen.[1][2] Die angetroffenen Insassen sollen teils gehängt, teils geköpft worden sein.[1] Beim Basler Erdbeben 1356 wird die Burg stark beschädigt. 1457 wird Burg Reichenstein von Graf Ludwig von Württemberg als Lehen an die Herren von Reichenstein vergeben. Dies ist bis mindestens 1559 der Fall, kurz vor dem Jahr 1575 sterben die Reichensteiner aus.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ruine besteht einzig aus einem fünfeckigen, noch etwa 15 Meter hohen Bergfried, der in moyen appareil aufgebaut ist,[3] mit Hocheingang und ist von einem tiefen Halsgraben umgeben. Am Fuße des Bergfrieds haben Raubgräber im 19. Jahrhundert zwei große Löcher im Mauerwerk hinterlassen. Im Nordosten des Bergfrieds befindet sich eine kleine Freifläche, auf der möglicherweise einst weitere Gebäude standen.

Die Burganlage steht seit 7. Dezember 1990 als Monument historique unter Denkmalschutz.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Biller, Bernhard Metz: Der spätromanische Burgenbau im Elsaß (1200–1250) (= Die Burgen des Elsaß. Architektur und Geschichte. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2007, ISBN 978-3-422-06635-9, S. 390–394.
  • E. Ensfelder: Reichenstein oder das alte Schloss bei Reichenweier. In: Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Literatur Elsass-Lothringens, VII. Jahrgang, Strassburg 1891, S. 101–105.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burg Reichenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sigmund Billings: Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den ältesten bis in die neuesten Zeiten, Basel 1782, S 160–161.
  2. André Hugel: Riquewihr vor der württembergischen Herrschaft. heinrich-schickhardt-kulturstrasse.de, S. 5–7, abgerufen am 15. Juli 2020.
  3. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band II, Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 553.
  4. Château de Reichenstein in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)