Burganlage Dieburg

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Burganlage Dieburg
Schloss Dieburg um 1700

Schloss Dieburg um 1700

Alternativname(n) Burg Dieburg, Albinisches Schloss
Staat Deutschland
Ort Dieburg
Entstehungszeit um 1150
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Reste in neueren Teilen
Ständische Stellung Ministeriale
Geographische Lage 49° 54′ N, 8° 50′ OKoordinaten: 49° 53′ 56,8″ N, 8° 50′ 9,2″ O
Höhenlage 142 m ü. NHN
Burganlage Dieburg (Hessen)
Burganlage Dieburg (Hessen)

Die Burganlage Dieburg, auch Burg Dieburg oder Albinisches Schloss genannt, befindet sich in Dieburg im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen und war mit der Dieburger Stadtbefestigung verbunden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde von staufischen Ministerialen und den Herren von Hagen-Münzenberg zwischen drei älteren Dörfern an der Gersprenz eine Wasserburg gegründet. Parallel dazu entstand eine Stadtanlage östlich der Burg Dieburg.

Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wasserburg hatte einen quadratischen Grundriss mit 60 Metern Seitenlänge, einen äußeren Zwinger und einen Bergfried in der Mitte des Burghofes.

Eine Brücke über die Gersprenz führte zur Burg, die weiter über zwei Stichmauern mit der Stadtbefestigung Dieburgs verbunden war.

Heute sind noch ein Eckturm des Zwingers („Schlossturm“) sowie Reste der Zwingermauern und das „Albini-Schloss“ erhalten. Freiherr Franz Joseph von Albini, dem der hessische Landgraf Ludwig X. die Burg für seine vielfältigen Verdienste 1802 schenkte, ließ 1809 fast alle Gebäude und Wallreste niederlegen und im südlichen Bereich eine rechteckige Schlossanlage, das Albinischloss, errichten.

Restauriert sind heute außerdem die Stichmauern – die die Burgmauern mit der Dieburger Stadtmauer verbanden, der nördliche Bachsprung über die Gersprenz und aus dem 16. Jahrhundert die Schlossbrücke.

Östlich zwischen Schlossturm und Albini-Schloss wurde 1902/03 das neogotische ehemalige Kreisamt des Altkreises Dieburg errichtet. Das nördlich gebaute neue Kreisamt wurde 2015–2017 komplett saniert und umgebaut. Nach dem Ende der Arbeiten wird die nördliche Sicht stark verändert sein.

Von den im 19. Jahrhundert abgebrochenen Stadtmauern Dieburgs sind noch der Mühlturm und ein Stumpf des Hexenturms erhalten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spätgotischer nordöstlicher Turm (14./15. Jh.) der Dieburger Burganlage, rekonstruiert 1906.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 534f.
  • Klaus Lötzsch: Ein Palas für den Staufen-Kaiser Friedrich Barbarossa in der Gersprenzaue. In: Klaus Lötzsch und Georg Witteberger: Beiträge zur Geschichte der Grafschaft Hanau-Lichtenberg = Babenhausen einst und jetzt 31 (2004), S. 97–106.
  • Peter Prüssing: Die staufische Wasserburg von Dieburg, Kreis Darmstadt-Dieburg. Die Dieburg nach den Ergebnissen einer Ausgrabung im nordwestlichen Burgbereich im Jahre 1991. Wiesbaden 1992. ISBN 3-89822-097-4 (Archäologische Denkmäler in Hessen 97)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schloss Dieburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien