C3 Bay 96

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C3 Bay 96
Nummerierung: (siehe Liste)
Anzahl: 85
Hersteller: MAN, Gebr. Gastell
Baujahr(e): 1896
Ausmusterung: bis 1958
Bauart: Abteilwagen
Gattung: CC
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 12.870 mm
Länge: 11.170 mm
Höhe: 4.125 mm
Breite: 2.600 mm
Gesamtradstand: 5000 mm
Bremse: Spindelhandbremse, Schleifer-Bremse
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Schraubenkupplung nach VDEV
Sitzplätze: 0 / 0 / 56
Fußbodenhöhe: 1.260 mm
Klassen: 3. Klasse

Die bayerischen C3 Bay 96 waren dreiachsige Abteilwagen, die noch in der klassischen Holzbauweise gebaut wurden. Sie hatten im Wagenverzeichnis der K.Bay.Sts.B. von 1913 die Blatt-Nr. 34 und waren der Gattung C. zugeordnet. Ursprünglich waren sie von den Pfälzischen Eisenbahnen beschafft worden und hatten in deren Wagenverzeichnis von 1902 die Blatt Nr. 24.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der wachsenden Industrialisierung Ende des 19.-Jahrhunderts wuchs auch der Bedarf an entsprechendem Transportkapazitäten aus der Region hin zu den Zentren der Industrie sowohl für die ländliche Bevölkerung als auch für die Arbeiterschaft.

Beschaffung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren zwischen 1890 und 1915 beschafften die Pfälzischen Eisenbahnen für alle drei Teilgesellschaften insgesamt 513 Wagen[1] der Gattungen AB3, C3 und D3[1] für diesen Dienst. Zwischen 1896 und 1902 waren es 85 Wagen der Gattung C3 nach Blatt 39[1] von den Firmen MAN aus Nürnberg und Gebr. Gastell aus Mainz.[1] Die Wagen waren alle mit einem hochgesetzten Bremserhaus ausgestattet. Der Stückpreis für einen Wagen lag zwischen 12.200 RM und 15.397 RM.[2]

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untergestell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rahmen: genietete Walzprofile. Die äußeren Längsträger hatten einen U-förmigen Querschnitt. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Die ursprünglichen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm wurden später teilweise durch Hülsenpuffer ersetzt.

Laufwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das dreiachsige Laufwerk wurde durch aus Blechen genieteten, breiten Fachwerkträger abgestützt. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Radsätze der pfälzischen Bauform „c“ hatten Speichenradkörper mit einem Durchmesser von 1.014 mm. Die mittlere Achse war seitlich verschiebbar. Als Bremsen kamen Druckluftbremsen des Systems Schleifer zum Einsatz. Außerdem gab es noch an einem Wagenende eine Handspindelbremse in einem Bremserhaus.

Wagenkasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wagenkasten hatte ein Gerippe aus Holz, außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren an den Unterseiten leicht eingezogen. Die Wagen hatten ein Tonnendach und keine Übergänge an den Stirnseiten. Es gab an beiden Seiten durchgehende Laufbretter mit Anhaltestangen. Alle Wagen waren mit einem hochgestellten Bremserhaus ausgestattet, welches über die Pufferbohle hinaus ragte.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Innenraum war auf insgesamt sieben Abteile der 3. Klasse aufgeteilt. Es gab zwei Aborte die so auf den Innenraum aufgeteilt waren, dass jedes der Abteile durch seitliche Durchgänge einen Zugang zu einem der Aborte hatte. Der Wagen hatte klassenspezifisch hölzerne Sitzbänke.

Beheizt wurden die Fahrzeuge über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte durch Lamellenlüfter über den Tür- und Abortfenstern sowie über herablassbare Fenster in den Abteiltüren. Ursprünglich erfolgte die Beleuchtung durch Gasleuchten. Deren Vorratsbehälter mit einem Volumen vom 800 Liter hing in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umstellung auf elektrische Beleuchtung.

Skizzen, Musterblätter, Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wagennummern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Daten sind den im Literaturverzeichnis aufgeführten verschiedenen Wagenpark-Verzeichnissen der Pfälzischen Eisenbahnen und der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Albert Mühl (Die Pfalzbahn) entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche
Fahrwerk Ausstattung Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. 1902 1913 Rep.
1919
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
Umbau
Ausge-
mustert
Anz.
Ach-
sen
LüP Höhe
SOK
Unt.
Gest.
Achs
sen
Art
LA. Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Mil. Bemerkung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
24
1902
C
39
1913
C


C3 Bay 96


C3 Bay 96
(siehe jeweilige Legende) A I. II. III. IV. O M auf Rechnung der Gesellschaft der Ludwigsbahnen
1899 G.G. 3 124–126 124–126 47 466–47 469
47 472
4 12.870 4.125 E c A4 Brh
Ssbr.
G D 2 7
(56)
42 [Anm. 1][Anm. 2]
1902 4 161 161 [Anm. 3]
380
399–400
380
399–400
M.N. 1 3 059 3 059
1896 5 3 116 3 116 80 001 47 474 [Anm. 2]
3 117 3 117 ?
3 118 3 118 80 002 47 475
3 119 3 119 80 003 47 476
3 120 3 120 80 004 47 477
1902 14 3 133–3 146 3 133–3 146 *47 478–47 481 *[Anm. 1][Anm. 3]
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
24
1902
C
39
1913
C


C3 Bay 96


C3 Bay 96
(siehe jeweilige Legende) A I. II. III. IV. O M auf Rechnung der Gesellschaft der Maximiliansbahnen
1902 M.N. 1 5 089 5 089 4 12.870 4.125 E c A4 Brh
Ssbr.
G D 2 7
(56)
42 [Anm. 3]
1896 5 5 107–5 111 5 107–5 111 [Anm. 2]
1899 G.G. 5 5 112–5 116 5 112–5 116
1902 M.N. 4 5 125–5 128 5 125–5 128 [Anm. 3]
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
24
1902
C
39
1913
C


C3 Bay 96


C3 Bay 96
(siehe jeweilige Legende) A I. II. III. IV. O M auf Rechnung der Gesellschaft der Nordbahnen
1902 G.G. 2 8 533–8 534 8 533–8 534 48 068
48 069–48 087
49 171–49 174
49 181–49 191
49 208–49 227
4 12.870 4.125 E c A4 Brh
Ssbr.
G D 2 7
(56)
42 [Anm. 1][Anm. 3]
1896 10 8 826–8 835 8 826–8 835 [Anm. 2]
1899 5 8 836–8 840 8 836–8 840 [Anm. 2]
9 8 846–8 854 8 846–8 854 [Anm. 2]
1902 1 8 855 8 855 [Anm. 3]
8 8 863–8 870 8 863–8 870 [Anm. 2]
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
24
1902
C
39
1913
C


C3 Bay 96


C3 Bay 96
(siehe jeweilige Legende) A I. II. III. IV. O M auf Rechnung der Gesellschaft der Ludwigsbahn
1902 G.G. 2 9 092–9 093 9 092–8 093 4 12.870 4.125 E c A4 Brh
Ssbr.
E D 2 7
(56)
42 [Anm. 3]
M.N. 6 9 094–9 099 9 094–8 099 G

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d siehe Emil Konrad, Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 2, S. 28.
  2. siehe Angaben in Rotstift zur jeweiligen Wagennummer auf der Seite 55 im Wagenverzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen von 1902, Verkehrsmuseum Nürnberg

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Nummern nicht genau zuordenbar zu den 1913-er Nummern
  2. a b c d e f g mittlere Achse ist ungebremst
  3. a b c d e f g mittlere Achse ist gebremst

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wagen-Verzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. Stand am 1. März 1890. Ludwigshafen 1980.
  • Wagen-Verzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. Stand am 1. März 1893. Ludwigshafen 1893.
  • Wagen-Verzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. Stand am 18. September 1902. Ludwigshafen 1902.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen - Pfälzisches Netz. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 2. 1. Auflage. Franckh, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1. Auflage. Konrad Theiss, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0301-6.
  • Kupplung, Rundschreiben für Wagenfreunde, Heft 96 ; Quelle=Reichsbahn Zentralamt, Zusammenstellung der Bestände zum Stand von 31.12.1932. Wolfgang Diener, Eigenverlag, Reinheim 2019.