CFD X 900

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CDF X 900 (Billard A 75 D)
Nummerierung: 901 bis 916
Anzahl: 16
Hersteller: Établissements Billard und Chemins de Fer Départementaux
Baujahr(e): ab 1946 Nummer 901 bis 905 durch Établissement Billard
ab 1951 Nummer 906 bis 916 durch Chemins de Fer Départementaux[1]
Achsformel: A1
Spurweite: 1'435 mm
Länge: 11'270 mm
Breite: 2,65 mm
Leermasse: 8,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h
Stundenleistung: 80 PS
Antrieb: Dieselmechanisch
Sitzplätze: 32
Stehplätze: 25
Triebwagen X 901 der Museumsbahn Chemin de fer touristique de la Sarthe

Die Baureihe X 900 sind Schienenbusse[2] (Autorails) der französischen Chemins de Fer Départementaux (CFD), die ursprünglich für deren normalspurigen Bahnstrecken bestimmt waren. Später verkehrten sie teilweise im Auftrag beziehungsweise angemietet durch die französische Staatsbahn Société Nationale des Chemins de Fer Français (SNCF) auch auf deren Streckennetz. Insgesamt wurden 16 Stück gebaut, mehrere davon blieben erhalten. Der Triebwagen X 903 ist vom französischen Staat als Kulturgut anerkannt und gilt als Monument historique.[3]

Hersteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten fünf Triebwagen wurden vom Hersteller Établissements Billard aus Tours konstruiert und unter der Bezeichnung A 75 D in den Jahren 1946 und 1949 gebaut. Sie wurden als X 901 bis X 905 in Betrieb gesetzt. Die elf weiteren Triebwagen bauten die Chemins de Fer Départementaux in ihren Werkstätten in Montmirail in den Jahren 1948 bis 1953 nach den Plänen der Établissements Billard selbst. Diese wurden mit X 906 bis X 916 bezeichnet.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besonderes Charakteristikum ist der tiefliegende Wagenboden. Dies wurde ermöglicht durch das Anbringen des Motors an einem Wagenende quer zur Fahrzeugachse, wie bei einem mittels Heckmotor angetriebenen Omnibus. Das Fahrgastabteil, ein Großraum mit Mittelgang in Vis-à-vis-Bestuhlung und mit 2+2-Sitzanordnung, befindet sich zwischen den beiden Einstiegen. Die beiden Führerstände sind jeweils in der Mitte am jeweiligen Fahrzeugendes angeordnet. Der sich auf der Seite des Motors befindende Führerstand ist infolge der Anordnung des Motors und des Getriebes leicht erhöht auf einem Podest. Auf dem Wagendach befindet sich ein Gepäckabteil ähnlich den zeitgenössischen Omnibussen. Dies konnte beidseitig über eine Leiter erreicht werden.

Die ersten Fahrzeuge hatten anfänglich keine Kupplung und verkehrten alleine. Um den Einsatz zusammen mit baugleichen Fahrzeugen zu ermöglichen, wurde nachträglich eine für die damalige Zeit bei Straßenbahnen typische Trompetenkupplung nachgerüstet. Die weiteren Fahrzeuge besaßen die entsprechende Kupplung von Beginn an. Dies ermöglichte später den Einsatz mit baugleichen Beiwagen die aus einzelnen demotorisierten Fahrzeugen derselben Baureihe entstanden.

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorführfahrten und letztendlich auch der Einsatz auf dem Streckennetz der SNCF führten infolge der geringen Sitzplatzzahl nicht zur Beschaffung einer größeren Fahrzeugserie durch die Staatsbahn.

Konstruktive Elemente wie der tiefliegende Wagenboden und der am Wagenende quer zur Fahrtrichtung angeordnete Dieselmotor mit mechanischer Kraftübertragung flossen jedoch in die unter Regie der Fédération Nationale des Cheminots (FNC) durchgeführte Entwicklung der SNCF-Baureihe X 5600 FNC, die von 1947 bis 1953 gebaut wurden, an deren Entwicklung und Bau neben zwei weiteren Unternehmen auch Billard beteiligt war. Im Unterschied zur Baureihe X 900 hatte die Baureihe X 5600 jedoch deutlich mehr Sitzplätze, einen Mitteleinstieg und nur einen Führerstand, der sich in einer Kanzel erhöht an einem Wagenende befand.

Diese Form prägte auch die späteren SNCF-Baureihen X 5500 und X 5800, auch „Mobylettes“ oder „U150“ genannt, die von 1950 bis 1954 gebaut wurden, sowie die deutlich größeren Fahrzeuge der SNCF-Baureihe X 3800 („Picasso“) die zwischen 1950 und 1961 entstanden.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

X 902 des »Train des mouettes«

Museal erhalten sind:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Yves Broncard, Autorails de France : Les Autorails légers des années 1930, Les Autorails légers des années 1940, Billard. (Band 4), Verlag La Vie du rail, Paris, 2007, ISBN 978-2-915034-68-4.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Bastelbogenseiten, Autorail Billard A 75 D X 903 abgerufen am 17. Dezember 2012
  2. Yves Broncard, Autorails de France : Les Autorails légers des années 1930, Les Autorails légers des années 1940, Billard. (Band 4), Verlag La Vie du rail, Paris, 2007, ISBN 978-2-915034-68-4.
  3. www.culture.gouv.fr, Autorail Billard, à voie normale A 75 D 903 abgerufen am 25. November 2012