Calenberger Bergland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Calenberger Bergland
Alternative Namen Kalenberger Bergland
Fläche ca. 600 km² [1][2]
Systematik nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
Großregion 3. Ordnung 36, 37, 53 →
Niedersächsisches Bergland
Haupteinheitengruppe 37 →
Oberes Weserbergland
Region 4. Ordnung
(Haupteinheit)
378 →
Calenberger Bergland
Geographische Lage
Koordinaten 52° 11′ 51″ N, 9° 27′ 49″ OKoordinaten: 52° 11′ 51″ N, 9° 27′ 49″ O
Calenberger Bergland (Niedersachsen)
Calenberger Bergland (Niedersachsen)
Lage Calenberger Bergland
Bundesland Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen

Das Calenberger Bergland ist ein von einem feinen Mosaik aus Senken, Schichtkämmen des Jura und kompakteren Höhenzügen der Kreide geprägte Schichtstufenlandschaft am äußersten Nordrand der Mittelgebirgsschwelle und des Niedersächsischen Berglands im historischen Calenberger Land in Niedersachsen, zu sehr kleinen Anteilen im Westen auch in Nordrhein-Westfalen. Es wird begrenzt durch die Porta Westfalica im Westen, die Talung der Weser stromaufwärts bis Hameln im Südwesten, das Alfelder Bergland mit Ith und Hils im Süden, Springe im Osten, Barsinghausen im Nordosten und Stadthagen im Nordwesten – alle genannten Orte liegen je knapp außerhalb des Naturraums. Zentraler Ort im Inneren ist Bad Münder.

Grobe Zuordnung und benachbarte Landschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Calenberger Bergland bildet naturräumlich innerhalb der Großregion 3. Ordnung des Niedersächsischen Berglands und der Haupteinheitengruppe 37 Weser-Leine-Bergland die Haupteinheit 378.

Es grenzt im Nordwesten ans Bückebergvorland (522), in Nordosten bis Südosten an die Calenberger Lößbörde (521) – beides Teile der Niedersächsischen Börden (52), die wiederum Teil der Lößbörden am Südrand des Norddeutschen Tieflandes sind. Im Südwesten grenzt es an das Rinteln-Hamelner Weserland (366) am Tal der Weser um Rinteln und Hameln, nach Süden geht es in das weiter nach Südosten verlaufende Alfelder Bergland (377) mit Ith und Hils über.

Zusammen mit dem Alfelder Bergland (377) und dem sich weiter östlich anschließenden Innerstebergland (379) bildet es die in sich geschlossene Landschaft des Unteren Weser-Leine-Berglands, zu dem man auch noch das sich südwestlich anschließende Rinteln-Hamelner Weserland (366) zählen kann. Diese Landschaft unterscheidet sich geomorphologisch deutlich vom durch den Buntsandstein geprägten Südteil des Weser-Leine-Berglands wie auch von den geschlossenen Anhöhen des Muschelkalk und Keuper des sich südwestlich anschließenden Oberen Weserberglandes (36).

Haupt-Höhenzüge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Nordrand der Mittelgebirgsschwelle reihen sich im Calenberger Bergland, beginnend im Westen, folgende Höhenzüge auf (Höhen über NHN; nach „innen“ sich anschließende Höhenzüge eingerückt):

Zwischen den Höhenzügen im Westen bis einschließlich des Bückebergs und den sich östlich ab dem Deister anschließenden liegt das Deister-Süntel-Tal.

Während die Höhenzüge Süntel und Wesergebirge im Westen auch zum Weserbergland (W) gezählt werden, werden die östlichen Erhebungen Osterwald, Nesselberg und Kleiner Deister auch dem Leinebergland (L) zugeordnet.

Naturräumliche Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Calenberger Bergland wurde im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands in der ersten Kartierung von 1954 als Kalenberger Bergland definiert und ist, auf jene Grenzen bezogen, in der 5. Lieferung des Handbuchs von 1957 mit einer Fläche von 585 km² angegeben.[2] Eine feinere Gliederung erfolgte durch Sofie Meisel, die auch den entsprechenden Abschnitt im Handbuch verfasst hatte, in den Einzelblättern 1:200.000 in den Jahren 1959 (Blatt 85 Minden)[9] und 1960 (Blatt 86 Hannover)[10]. Abweichend von der Karte von 1954 wird dort das Kleinenbremener Becken zum Naturraum hinzugezählt, während auf der älteren Karte dieses dem Bückebergvorland zugerechnet worden war, zu dem es geomorphologisch schon wegen seiner geringen Höhen wohl eher passt, weshalb die Haupteinheit schon westlich des Harrl endete.[2] Das Bundesamt für Naturschutz hat, sich an den Einzelblättern orientierend (also mit Kleinenbremener Becken), eine Fläche von 618 km² ermittelt.[1]

Nachfolgend sind alle Unter-Naturräume des Calenberger Berglands angegeben;[9][10] bei Höhenzügen ist überdies die Höhenlage über NHN angegeben[11][12] sowie das anstehende Gestein (Muschelkalk, Keuper, Jura, Kreide)[13]:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Landschaftssteckbrief Calenberger Bergland des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b c Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Herausgeber): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  3. a b Das naturräumliche Wesergebirge enthält auch den Hohenstein (siehe Blatt 85 Minden) und den sich östlich anschließenden Süntelwald (siehe Bezeichnung auf der Reichskarte als Grundkarte von Blatt 86 Hannover); der Hohenstein ist mit 342 m (siehe Ansicht auf DTK 50) darin die höchste Erhebung.
  4. a b Kartenansicht vom Höhenschwerpunkt des Süntel
  5. a b Kartenansicht des Schweinebergs
  6. a b Der Naturraum Katzberg enthält neben dem 230 m hohen Katzberg (Kreide) auch noch den 178 m hohen Osterberg (Jura), siehe Kartenansicht.
  7. a b Der südöstliche Kleine Deister wird landläufig oft dem Osterwald zugerechnet, von dessen Kernlandschaft er sich geologisch deutlich unterscheidet; am Hohen Stuhl werden, nah der Nahtstelle zum Osterwald, im Jura 391 m erreicht, siehe Kartenausschnitt; dieser Gipfel ist jedoch unmittelbar mit der Kernhöhe des Osterwaldes verbunden und wird noch zu dessen Naturraum gerechnet. Höchster Berg des südöstlichen Kleinen Deister ist damit die Südkuppe des Holenbergs mit gut 360 m, siehe Kartenausschnitt.
  8. a b Kartenausschnitt des Fast-Gipfels
  9. a b Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. → Online-Karte (PDF; 4,5 MB)
  10. a b Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 86 Hannover. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1960. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
  11. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  12. Umweltkarten Niedersachsen – Kartendienst des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz
  13. GeoViewer der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (Hinweise)
  14. Von Nord nach Süd: Altebusch 154 m, Alter Rodenberg 147 m, Anhöhe nördlich Apelerns 117 m
  15. 88 m werden bei Bückeburg-Röcke erreicht
  16. Die 186 m werden nördlich Bültenbrinks erreicht, an der südwestlichen Nahtstelle zum Kathrinhagener Hochbecken
  17. Die Langenfelder Hochflächen erreichen an der südöstlichen Nahtstelle zu Süntel und Wesergebirge mit 320 m ihre höchsten Höhen, sieheKartenausschnitt.
  18. Höchster Berg des Nordwest-Süntel ist der Bakeder Berg, der die 375 m-Höhenlinie überschreitet, siehe Kartenansicht.
  19. a b Kartenansicht des Deisters mit dem Bröhn (405 m) als höchster Erhebung des Barsinghausener Deisters und dem Fahrenbrink (376 m) als höchster Erhebung des Nienstedter Deisters

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]