Cannon-Bard-Theorie

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Die Cannon-Bard-Theorie (nach Walter Cannon und Philip Bard) ist eine psychologische Theorie, nach der die physiologische Affektierung und die Emotion gleichzeitig entstehen. Sie revidiert damit die ältere James-Lange-Theorie, nach der die emotionale Bewertung als Folge auf die körperlichen Reaktionen entsteht. Keine der beiden Reaktionen bedingt dabei die andere, vielmehr sind beide unabhängige Folgen auf einen wahrgenommenen Reiz.

Cannon argumentierte unter anderem, dass verschiedene Emotionen von gleichen körperlichen Reaktionen begleitet werden. So kann sowohl bei Verliebtheit als auch bei Angst Herzklopfen auftreten.

Die Theorie wurde durch Studien an Menschen mit schweren Verletzungen im oberen Teil des Rückenmark in Frage gestellt. Teilnehmer berichteten, dass nach der Verletzung Emotionen, die über Körperteile unterhalb des Nackens ausgedrückt werden (z. B. Wut), stark an Intensität verloren hätten und eher kognitiv wahrgenommen würden. Körperliche Reaktionen scheinen also die Intensität der Gefühlswahrnehmung zu steuern.

Eine neuere Theorie, die Zwei-Faktoren-Theorie, erklärt hingegen die Emotion als gleichzeitige Folge von körperlicher Erregung und kognitiver Bewertung.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]