Cape Vincent

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Cape Vincent

Der Leuchtturm Tibbets Point Light
Lage in New York
Cape Vincent (New York)
Cape Vincent (New York)
Cape Vincent
Basisdaten
Gründung: 10. April 1849
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: New York
County: Jefferson County
Koordinaten: 44° 7′ N, 76° 17′ WKoordinaten: 44° 7′ N, 76° 17′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner:
– Metropolregion:
2.765 (Stand: 2020)
116.232 (Stand: 2010)
Haushalte: 850 (Stand: 2020)
Fläche: 232,7 km² (ca. 90 mi²)
davon 146,0 km² (ca. 56 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 19 Einwohner je km²
Höhe: 85 m
Postleitzahl: 13618
Vorwahl: +1 315
FIPS: 36-12364
GNIS-ID: 978790
Website: townofcapevincent.org

Cape Vincent[1] ist eine Siedlung (Town) im Jefferson County im US-Bundesstaat New York. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 2.765[2] ermittelt. Im Hauptort der Town, im Cape Vincent Village, legt die Wolfe Island-Cape Vincent Ferry an, die zur Insel Wolfe Island fährt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cape Vincent liegt am östlichen Ufer des Ontariosees; die nördliche Grenze wird durch den Sankt-Lorenz-Strom gebildet, der hier dem Ontariosee entspringt. Die nördliche Grenze der Town bildet gleichzeitig die Staatsgrenze zu Kanada. Im Strom liegen in diesem Bereich die Thousand Islands, eine Inselgruppe von vielen kleinen und wenigen größeren Inseln, die größtenteils zu Kanada gehören. Die Landschaft ist durch eine eiszeitliche Grundmoräne geprägt und weist deswegen keine wesentlichen Erhöhungen auf.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.[3]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mittlere Durchschnittstemperatur in Cape Vincent liegt zwischen −12,5 °C (9° Fahrenheit) im Januar und 21,0 °C (70° Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA im Winter um etwa 7 Grad kühler, liegt im Sommerhalbjahr dagegen im US-weiten Durchschnitt. Die Schneefälle zwischen Oktober und Mai mit den wesentlichen Fällen im Dezember und Januar liegen mit bis zu 70 Zentimetern (28 inch) etwas unter der mittleren Schneehöhe in den USA, die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die frühgeschichtlichen Besiedlungen des Gebietes ist wenig bekannt; es existieren keine schriftlichen Überlieferungen über die ersten Bewohner des Landes vor den europäischen Kolonisten. Es gibt aber eine archäologische Fundstelle, die als ein Dorf der Irokesen identifiziert werden konnte; auch ist bekannt, dass die Onondaga das Gebiet als ihren Jagdgrund ansahen.

Die ersten europäischen Entdecker, die sich über den Sankt-Lorenz-Strom in den Ontariosee vortasteten, waren Samuel de Champlain und seine Expedition, die 1615 bei Kingston im heutigen Kanada lagerten. Ab 1655 ist die Anwesenheit zweier britischer Missionare dokumentiert, die die Onondaga zu missionieren versuchten. Zugleich wurde durch die Errichtung eines britischen Forts bei Oswego und dem Aufbau eines Netzes von Handelsposten versucht, dem Einfluss der kanadischen Franzosen auf die heimischen Indianerstämme durch Fort Niagara und einigen Handelsposten weiter westlich entgegenzuwirken.

Die Länder im nördlichen New York waren damals großflächig, zum Teil an Handelsgesellschaften, verkauft worden. Cape Vincent gehörte um 1800 zum Besitz eine Privatmannes, James LeRay Chaumont, nach dem im Umkreis eine große Zahl von Orten ihren Namen tragen. Das Dorf Cape Vincent entstand um 1810 an einer günstigen Landestelle als lokales Handelszentrum am Sankt-Lorenz-Strom. Während des Britisch-Amerikanischen Krieges von 1812/13 waren hier, der exponierten Lage an der Grenze und der Nähe des britischen Stützpunktes Kingstown wegen, amerikanische Streitkräfte stationiert, die aber nicht zum Einsatz kamen. Eines der Häuser, in dem die Soldaten untergebracht waren, steht noch heute in der North James Street.

Ab 1816 wurde der Linienverkehr mit Dampfschiffen zwischen Sackets Harbor am Ontariosee und verschiedenen Orten am Sankt-Lorenz-Strom aufgenommen; Cape Vincent erfuhr dadurch einen deutlichen Entwicklungsschub. 1848 begannen die Vorbereitungen für den Bau einer Eisenbahnlinie von Rome nach Cape Vincent; 1853 wurde ein Kanal durch Wolfe Island fertig gestellt, der die Fahrzeiten der Flussschiffe nach Kingston verkürzte. Bei der Teilung eines erheblich größeren Verwaltungsgebietes, Lyme, entstand am 10. April 1849 Cape Vincent als eigenständige Town. Die Gemeinde wurde nach dem Sohn des ursprünglichen Landbesitzers, Vincent Le Ray, benannt. Im Juni 1853 wurde die Hauptsiedlung der Town zu einer selbstverwalteten Gemeinde (Village), ebenfalls mit dem Namen Cape Vincent, ernannt. Zu diesem Zeitpunkt lebten in der Town Cape Vincent 1218 Einwohner.

Ab etwa 1880 wurden die Thousand Islands, die im Strom vor Cape Vincent liegen, von den damals in Mode kommenden Sommerfrischlern aus den Städten entdeckt. In der Folge wandelte sich Cape Vincent langsam vom Handelszentrum zum Touristenort. Zwischen 1900 und 1906 wurde die Hafenmauer im Strom errichtet, die den heutigen Hafen gegen Strömung und Wellengang schützt.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volkszählungsergebnisse[6] – Town of Cape Vincent, New York
Jahr 1800 1810 1820 1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890
Einwohner 3043 3584 3342 3143 3014
Jahr 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Einwohner 2882 2575 2111 1958 1954 1842 1756 1748 1823 2768
Jahr 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090
Einwohner 3345 2777 2765

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Cape Vincent Historical Museum, das 1968 als erstes Museum Cape Vincents eingerichtet wurde, präsentiert die Stadtgeschichte und Relikte aus den Gründerjahren des Ortes.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Tibbets Point Lighthouse ist ein Leuchtturm, der am Übergang vom Ontariosee zum Sankt-Lorenz-Strom auf einem Landvorsprung steht. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1812 errichtet, aber 1854 durch das heutige, noch immer genutzte Gebäude ersetzt wurde. Im Leuchtturm werden Fresnel-Linsen eingesetzt, von denen nur noch wenige in den USA genutzt werden. Der Turm wird im National Register of Historic Places unter der Inventarnummer 84002412 geführt.

Die Saint Vincents Church von 1856 ist die Kirche der römisch-katholischen Gemeinde. Auch sie wird heute noch genutzt.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1968 finden jährlich im Juli die French Festival Days statt, die zum einen die Erfolge der Französischen Revolution feiern, zum anderen den eigenen Unabhängigkeitstag in einen historischen Kontext stellen sollen. Sie dienen nicht nur als Touristenmagnet, sondern auch als Freundschaftsbezeugung den kanadischen Nachbarn gegenüber.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft Cape Vincents lebt in erster Linie von Tourismus, der durch die Lage an der kanadischen Grenze und den Thousand Islands im Sankt-Lorenz-Strom gefördert wird. Zusätzlich ist mit dem Cape Vincent Seaway Bureau die Lotsenstation für den Schiffsverkehr am Übergang zwischen Großen Seen und Fluss hier angesiedelt.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem Fährbetrieb zur kanadischen Wolffs Island und dem weiteren Schiffsverkehr, der über den Sankt-Lorenz-Strom verläuft, aber hauptsächlich touristische Hintergründe besitzt, wird Cape Vincent durch die New York State Route 12E an den inneramerikanischen Straßenverkehr angeschlossen. Zusätzlich existiert mit dem John Gonzales Field ein Flughafen für kleine Privatflugzeuge.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Anfangszeit des Ortes gab es drei lokale Zeitungen, von denen die Gazette als Erste ab 1852 erschien. Der Cape Vincent Eagle wurde von 1872 bis 1951 gedruckt.

Heute sind in Cape Vincent zwei Radiosender beheimatet: WBDR auf 102,7 MHz und WMHI auf 94,7 MHz. Lokale Fernsehsender senden aus Watertown und Carthage, ebenso weitere Radiosender, die im Ort empfangen werden können.[4]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den üblichen Verwaltungen und der öffentlichen Bibliothek mit rund 13.000 Bänden bietet Cape Vincent keine weiteren öffentlichen Einrichtungen. Das nächstgelegene Krankenhaus liegt in Watertown.[4]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemeinbildende, öffentliche Schulen sind in Cape Vincent nicht verzeichnet. Die nächstgelegenen größeren Colleges sind das Jefferson Community College in Watertown und das Suny College in Oswego; die nächsten Universitäten sind die St. Lawrence University in Watertown und Clarkson University in Canton.[4]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John Homer French: Gazetteer of the State of New York. R.P Smith, Syracuse NY 1860 (englisch, archive.org).
  • Hamilton Child: Geographical gazetteer of Jefferson county, N.Y., 1685–1890. The Syracuse journal company, Syracuse NY 1890 (englisch, archive.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cape Vincent (town), New York – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cape Vincent. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).; abgerufen am 9. Oktober 2015
  2. Explore Census Data Total Population in Cape Vincent town, Jefferson County, New York. Abgerufen am 11. Februar 2023.
  3. Die Koordinaten stammen aus einer häufig erneuerten Datei, die auf der Seite der USGS zum Download bereitsteht. Wegen der häufigen Erweiterungen wird hier nur der Link zur Seite mit dem aktuellen Download hinterlegt; der hier genutzte Datenstand stammt vom 1. Oktober 2015.
  4. a b c d Klimadaten, Schul- und Medieneinträge. City-Data.com (englisch)
  5. Geschichtlicher Abriss auf der Homepage des Ortes (englisch)
  6. Einwohnerzahl 1850–2010 laut Volkszählungsergebnissen