Carcans

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Carcans
Carcans (Frankreich)
Carcans (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Gironde (33)
Arrondissement Lesparre-Médoc
Kanton Le Sud-Médoc
Gemeindeverband Médoc Atlantique
Koordinaten 45° 5′ N, 1° 3′ WKoordinaten: 45° 5′ N, 1° 3′ W
Höhe 0–65 m
Fläche 175,40 km²
Einwohner 2.418 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 14 Einw./km²
Postleitzahl 33121
INSEE-Code
Website www.carcans.fr

Rathaus im Ortsteil Carcans

Carcans ist eine französische Gemeinde mit 2.418 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Gironde in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde ist bezüglich der Fläche des Gemeindegebiets die zweitgrößte Stadt im Arrondissement Lesparre-Médoc. In Carcans gibt es Badestrände am Atlantik sowie an einem der größten französischen, natürlichen Süßwasserseen, dem Lac de Hourtin et de Carcans.[1] Daher hat die Gemeinde im Winter um die 2000 Einwohner und im Sommer bis zu 30.000.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strand von Carcans

Carcans liegt in Südwestfrankreich im Médoc direkt an der Biskaya, 45 Kilometer nordwestlich von Bordeaux, dem Sitz der Präfektur des Départements Gironde, 26,3 Kilometer südwestlich von Lesparre-Médoc, dem Sitz der Unterpräfektur des Arrondissements, und 19,6 Kilometer südwestlich von Saint-Laurent-Médoc, auf einer mittleren Höhe von 33 Metern über dem Meeresspiegel. Die Mairie steht auf einer Höhe von 21 Metern. Nachbargemeinden von Carcans sind Hourtin im Norden, Saint-Laurent-Médoc im Nordosten, Brach im Südosten und Lacanau im Süden. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 17540 Hektar und gehört zum Regionalen Naturpark Médoc.

Die Gemeinde ist einer Klimazone des Typs Cfb (nach Köppen und Geiger) zugeordnet: Warmgemäßigtes Regenklima (C), vollfeucht (f), wärmster Monat unter 22 °C, mindestens vier Monate über 10 °C (b). Es herrscht Seeklima mit gemäßigtem Sommer.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher war die Haupteinnahmequelle der Wirtschaft von Carcans hauptsächlich die Harzgewinnung aus den großen Pinienwäldern.[3] Durch Investitionen in touristische Anlagen hat allerdings mittlerweile der Badetourismus am See und am Meer die Harzgewinnung als Haupteinnahmequelle verdrängt.

Bevölkerungsentwicklung[4]
Jahr 1794 1800 1861 1901 1954 1962 1975 1982 1990 1999 2009 2017
Einwohner 940 732 1107 906 1027 1049 1155 1242 1503 1551 2165 2413

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Heilige Jakobus
Der Kopf des Täufers

Carcans nahm im Juli 2012 erstmals an der „Nacht der Kirchen“ teil, einer Veranstaltung, die von der Französischen Bischofskonferenz organisiert wird. Besondere Sehenswürdigkeiten in der Kirche Saint-Martin sind eine denkmalgeschützte Statue des Apostels Jakobus aus dem 18. Jahrhundert[5] und die Skulptur des Kopfs Johannes des Täufers aus dem 16. Jahrhundert. Kopf und Barthaar des Täufers sind aus Rosshaar gemacht.[2] Die Kirche von Carcans wurde erstmals im Mittelalter als ecclesia carcanno erwähnt. Sie gehörte ab 1099 dem Kloster Sainte-Croix in Bordeaux. Ab dem 13. Jahrhundert diente die Kirche als Abteikirche einer Priorei. Sie hat wohl an einem der damaligen Jakobswege gelegen. Dafür spricht der Altar, die Statue und vor allem eine Laienbruderschaft, die um 1661 existierte. Die mittelalterliche Kirche wurde aber im 19. Jahrhundert abgerissen und 1869 durch ein neugotisches Gebäude ersetzt.

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Carcans

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2009 waren 37,8 Prozent der Erwerbstätigen in der Gemeinde beschäftigt, die anderen waren Pendler. 12,4 Prozent der Arbeitnehmer waren arbeitslos.[4] Es gibt eine Grundschule in der Gemeinde.[1]

Lokale Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gemeindegebiet gelten geschützte geographische Angaben (IGP) für Rindfleisch (Bœuf de Bazas), Lammfleisch (Agneau de Pauillac), Geflügel (Volailles des Landes), Hausenten für Foie gras (Canard à foie gras du Sud-Ouest), Schinken (Jambon de Bayonne) und Gemüsespargel (Asperges des sables des Landes).[1] Das Rindfleisch aus Bazas stammt von Rindern der Rasse Bazadaise.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes de la Gironde. Flohic Éditions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-125-2, S. 1285–1290.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Carcans – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d La ville de Carcans. In: Annuaire-Mairie.fr. Abgerufen am 8. März 2013 (französisch).
  2. a b Erzbistum Bordeaux: La nuit des églises. In: bordeaux.catholique.fr. Archiviert vom Original am 12. April 2013; abgerufen am 16. Juni 2023 (französisch).
  3. Eintrag Nr. 33097 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. a b Commune : Carcans (33097). Thème : Tous les thèmes. In: Insee.fr. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 8. März 2013 (französisch).
  5. Eintrag Nr. 33097 in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums (französisch)
  6. Aquitaine Viandes Bovines Certifiées: Boeuf de Bazas. In: avbc.com.fr. Archiviert vom Original am 28. August 2012; abgerufen am 16. Juni 2023 (französisch).