Carl Franz van der Velde

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Carl Franz van der Velde (* 27. September 1779 in Breslau, Schlesien; † 6. April 1824 ebenda) war ein deutscher Stadtrichter und Autor von historischen Romanen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der als Sohn des von einer Hugenottenfamilie abstammenden Stempelrendanten Johann van der Velde[1] und der Beata Rosina van der Velde, geborene Gartschok,[2] am 27. September 1779 in Breslau geborene Carl Franz van der Velde arbeitete nach seinem Studium der Rechte als Stadtrichter und betätigte sich nebenbei als Schriftsteller. Dabei verfasste er vor allem Fortsetzungsgeschichten für die Dresdner Abend-Zeitung. 1823 wechselt er erstmals mit der Erzählung Das Liebhaber-Theater auf das Feld der Humoreske, um damit eine neue Tradition zu begründen.[3] Seine Sämtlichen Schriften erschienen 1819–1827 in 25 Bänden.[4] Er starb bereits im Alter von 44 Jahren am 6. April 1824. Die beiden letzten Werke erschienen posthum. Er war mit Phillipine Wilhelmine Elisabeth Schleyer († 1856) verheiratet, mit der er eine Tochter, Bertha van der Velde (* 19. Dezember 1809; † 9. November 1834),[5] und zwei Söhne, Arnold Johann Carl Franz Fr. W. Van der Velde (1806–1882) und Otto van der Velde († 1841) hatte.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzählungen, Wien 1826 (Titelseite)
  • Der Flibustier. 1818.
  • Prinz Friedrich. Eine Erzählung aus der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. Arnoldische Buchhandlung, Dresden 1820.
  • Die Eroberung von Mexiko. Ein historisch-romantisches Gemälde aus dem ersten Viertel des sechzehnten Jahrhunderts. Arnoldische Buchhandlung, Dresden 1821.
  • Die Lichtensteiner. Eine Erzählung aus den Zeiten des dreißigjährigen Krieges. Arnold, Dresden 1822.
  • Die Wiedertäufer. Eine Erzählung aus der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts. Arnold, Dresden 1822.
  • Der Maltheser. Eine Erzählung aus der letzten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts. Arnoldische Buchhandlung, Dresden 1822.
  • Arwed Gyllenstierna. Eine Erzählung aus dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts. Arnoldische Buchhandlung, Dresden 1823.
  • Die Patrizier. Eine Erzählung aus dem letzten Drittel des sechzehnten Jahrhunderts, nach alten Urkunden. Arnold, Dresden 1823.
  • Der böhmische Mägdekrieg. Ein Nachtstück aus dem zweiten Viertel des achten Jahrhunderts. Arnold, Dresden 1824
  • Christine und ihr Hof. Eine Erzählung aus der letzten Hälfte des siebenzehnten Jahrhunderts. Arnold, Dresden 1824 (zuvor in der Abend-Zeitung. 1823, Nr. 263–299 veröffentlicht)
  • Die Gesandtschaftsreise nach China. Eine Erzählung aus der letzten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. Arnold, Dresden 1825.
  • Das Horoskop. Eine Erzählung aus der Zeit der innern Kriege Frankreichs. Nach einer wahren Begebenheit aus der Gottfriedschen Chronik. Arnold, Dresden 1825.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norbert Otto Eke, Dagmar Olasz-Eke: Bibliographie: Der deutsche Roman 1815–1830. Standortnachweise, Rezensionen, Forschungsüberblick. (= Corvey Studien. Zur Literatur- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts, 3). Fink, München 1994.
  • Peter Geils, Willi Gorzny (Hrsg.): Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV). 1700–1910, Saur, München u. a. 1979, S. 150/158.
  • Edmund Goetze: Grundriß zur Geschichte der Deutschen Dichtung. Aus den Quellen. Von Karl Goedeke. Zehnter Band. Vom Weltfrieden bis zur französischen Revolution 1830. Achtes Buch. Dritte Abteilung. Zweite ganz neu bearbeitete Auflage. ed. Ehlermann, Dresden 1913.
  • Leopold Hirschberg: Der Taschengoedeke, Bibliographie deutscher Erstausgaben. (= dtv 3026). 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv), München 1990.
  • Peter Geils, Willi Gorzny (Hrsg.): Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV). 1700–1910. Saur, München u. a. 1979.
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. 2. Auflage. Francke, Bern 1949.
  • Arthur Luther, Heinz Friesenhahn: Land und Leute in deutscher Erzählung. Ein bibliographisches Literaturlexikon. Hiersemann, Stuttgart 1954.
  • Arthur Luther: Deutsche Geschichte in deutscher Erzählung. Ein literarisches Lexikon. 2. Auflage. Hiersemann, Leipzig 1943.
  • Walther Matthey: Die historischen Erzählungen des Carl Franz van der Velde (1779–1824). Kohlhammer, Stuttgart 1928.
  • Neuer Nekrolog der Deutschen 1824. Band 2, Teil 2, S. 618. (Digitalisat)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Carl Franz van der Velde – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.hugenotten.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.hugenotten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. gedbas.genealogy.net@1@2Vorlage:Toter Link/gedbas.genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Klaus Weimar, Harald Fricke (Hrsg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Bd. 2, 3. Auflage. 2003, S. 104.
  4. Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Carl Franz van der Velde bei Literaturport
  5. Schriftstellerin, verheiratet mit dem Bürgermeister von Neustadt in Oberschlesien: Richter, Vgl. Neuer Nekrolog der Deutschen. 1834, Band 24, Teil 2, S. 971, (Digitalisat)