Casa del Salone nero

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Detail einer schwarzgrundigen Malerei
Blick auf das Peristyl des Hauses

Die Casa del Salone nero (Haus des schwarzen Wohnzimmers) befindet sich in Herculaneum (VI.13, 11) und ist vor allem wegen ihrer qualitätsvollen Wandmalereien bekannt. Sie erhielt ihren modernen Namen aufgrund der schwarzgrundigen Malereien in einem der Haupträume des Hauses.

Das Haus wurde 1939 und 1958/59 unter der Leitung von Amedeo Maiuri ausgegraben. Bei den Grabungen fanden sich 1939 39 Wachstafeln, die die Angelegenheiten des Freigelassenen und Augustalen Lucius Venidius Ennychus um das Jahr 40 n. Chr. zum Thema haben.[1] Sie fanden sich auf einem Regal im oberen Stockwerk des Hauses und belegen den Streit des Freigelassenen um das Recht der römischen Staatsbürgerschaft (die er auch erhielt) für sich selbst, aber auch für seine Gattin Livia Acte und für die einjährige Tochter. L. Venedius Ennychus ist auch aus anderen Quellen der Stadt bekannt und war eventuell der letzte Besitzer des Hauses.[2]

Das große Haus wird im Westen über die Fauces betreten; links und rechts davon befinden sich Läden. Von den Fauces gelangt man in das Atrium, mit einem Marmorimpluvium. An der Rückseite befindet sich ein besonders großes Tablinum. Dahinter liegt das Peristyl. Das Tablinum zeigt architektonische Malereien im 4. Stil. An der nördlichen Seite des Peristyls gibt es einen Saal (Oecus) mit schwarzgrundigen Architekturmalereien im 4. Stil, der dem Haus seinen heutigen Namen gab. Bemerkenswert ist die leicht gewölbte Decke, deren Malereien auch erhalten sind. Daneben befindet sich ein kleinerer Saal mit gut erhaltenen Malereien, wiederum im 4. Stil und auch auf schwarzem Grund.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Amedeo Maiuri: Ercolano. I nuovi scavi. Rom 1958, S. 239–242.
  • Maria Paola Guidobaldi: La Casa del Salone Nero. In: Fabrizio Pesando, Maria Paola Guidobaldi: Gli ozi di Ercole. Residenze di lusso a Pompei ed Ercolano. Rom 2006, ISBN 978-88-8265-364-4, S. 190–199.
  • Nicolas Monteix: Les lieux de metier. Boutiques et ateliers d’Herculaneum. École française de Rome, Rom 2006, ISBN 978-2-7283-0891-0, S. 45–58.
  • Maria Paola Guidobaldi, Domenico Esposito: Herculaneum. Art of a Buried City. Abbeville Press Publishers, New York / London 2013, ISBN 978-0-7892-1146-0, S. 236–245.
  • Domenico Camardo, Federico Guidobaldi, N. Notomista: Impronte di un pavimento in opus sectile nel tablino della Casa del Salone Nero (VI, 13, 11) ad Ercolano. In: Atti del XIX Colloquio dell’Associazione italiana per lo studio e la conservazione del mosaico Isernia, 13–16 marzo 2013. Edizioni Scripta, Tivoli 2014, S. 121–130 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Casa del Salone nero – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Giuseppe Camodeca: Per una riedizione dell’archivio ercolanese di L. Venidius Ennychus. In: Cronache ercolanesi. 32, 2002, S. 257–280.
  2. Guidobaldi, Esposito: Herculaneum, S. 237.

Koordinaten: 40° 48′ 23″ N, 14° 20′ 52″ O