Cascellabrücke

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Ponte Cascella bei Mesocco von der A13 (E43) von Süden kommend gesehen

Die Cascellabrücke (ital: Ponte Cascella) führt die Autostrasse A13 über die Moesa im Misox südlich des San-Bernardino-Passes im Kanton Graubünden. Sie wurde von Christian Menn entworfen. Die Cascellabrücke wird zusammen mit der Naninbrücke aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte, Bauweise und räumlichen Nähe als Zwillingsbrücke bezeichnet.[1] Beide Brücken stehen in der Bautradition von Robert Maillart.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Cascellabrücke, die das Bogenkonzept der Rheinbrücke Tamins fortführt, gehört mit der Naninbrücke zu den eindrücklichsten Bauwerken entlang der San-Bernardino-Route. Die Brücke liegt rund 16 km nach dem San Bernardino-Pass kurz vor der Ortschaft Mesocco unterhalb Pian San Giacomo.[2] Von Norden her kommend überqueren die Fahrzeuge den Fluss Moesa über die Cascellabrücke und dann nach einer etwa 180-Grad-Drehung der Autobahn den Fluss über die Naninbrücke erneut.[3]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eigentümer der Brücke ist das Transportdepartement des Kantons Graubünden. Der polygonal geformte Bogen der Strassenbrücke wurde so konstruiert, dass mit dem gleichen Lehrgerüst der Naninbrücke auch ein Jahr später die Cascellabrücke betoniert werden konnte. Die Brücke wurde mit einem Längsgefälle von 6,2 % erstellt. Die sehr starke Auflösung der Brücke sorgt dafür, dass das Bauwerk das Landschaftsbild nicht zerstört. Die Brückentafel der Brücke besteht aus Spannbeton, Bogen und Pfeiler aus Stahlbeton. Die Fahrbahntafel kragt 2,95 m weit über die obere Hohlplatte aus.[4]

  • Baubeginn: 1967
  • Fertigstellung: 1968
  • Bauweise: polygonale Bogenbrücke mit aufgeständerter Fahrbahn
  • Hauptspannweite: 96 m
  • Pfeilhöhe: 20 m
  • Gesamtlänge: 173 m
  • Feldweiten: 13,5 m – 14,5 m – 96 m – 15 m – 14,5 m – 13,5 m
  • Bogenbreite: 4–5,5 m
  • Bogendicke: 0,9–1,2 m
  • Fahrbahnträger Feldweiten: 13,5 m – 14,5 m – 14 m – 13 m – 12 m | 12 m – 13 m – 14 m – 15 m – 14,5 m – 13,5 m
  • Fahrbahnträger Überbaubreite: 9,9 m[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Caspar Schärer und Christian Menn (Hrsg.): Christian Menn. Brücken. (Text Deutsch und Englisch), Scheidegger & Spiess, Zürich 2015, ISBN 978-3-85881-455-5.
  • Thomas Vogel, Peter Marti (Hrsg.): Christian Menn – Brückenbauer. 2., ergänzte Auflage, vdf Hochschulverlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-7281-3137-9 (= Gesellschaft für Ingenieurbaukunst. Band 3).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cascellabrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kleine Bündner Brückenkunde, zuletzt abgerufen am 17. August 2017.
  2. Die Bedeutung der Nationalstrasse N13, Terra Grischuna, Heft Nr. 6, 1967, S. 323–334.
  3. Kleine Bündner Brückenkunde, zuletzt abgerufen am 17. August 2017.
  4. Brückenexkursion in die Schweiz, Hochschule Konstanz, 7.–9. Juni 2007 Fakultät Bauingenieurwesen, Webseite zuletzt abgerufen am 17. August 2017.
  5. Angaben gemäss: Cascellabrücke, Webseite: www.structurae.de, zuletzt abgerufen am 15. August 2017 und Brückenexkursion in die Schweiz, Hochschule Konstanz, 7.–9. Juni 2007 Fakultät Bauingenieurwesen, Webseite zuletzt abgerufen am 17. August 2017 und Kanton Graubünden - Wirtschaft und Verkehr, zuletzt abgerufen am 17. August 2017.

Koordinaten: 46° 24′ 50,8″ N, 9° 13′ 46,1″ O; CH1903: 737681 / 141877