Cenobamat

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Redaktion Medizin
Redaktion Medizin
Strukturformel
Strukturformel von Cenobamat
Allgemeines
Freiname Cenobamat
Andere Namen
  • (1R)-1-(2-Chlorphenyl)-2-(2H-tetrazol-2-yl)ethylcarbamat (IUPAC)
  • YKP3089
Summenformel C10H10ClN5O2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 913088-80-9
EG-Nummer (Listennummer) 872-513-5
ECHA-InfoCard 100.121.571
PubChem 11962412
ChemSpider 10136642
DrugBank DB06119
Wikidata Q27286352
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N03AX25

Wirkstoffklasse

Antiepileptikum

Eigenschaften
Molare Masse 232,21 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cenobamat ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Antiepileptika zur oralen Behandlung von fokalen oder fokal beginnenden epileptischen Anfällen bei Erwachsenen zugelassen ist. Es wird in Europa unter dem Namen Ontozry von der Firma Angelini Pharma vermarktet. In den USA heißt das Präparat Xcopri.[2]

Zulassung und Indikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Medikament wurde durch die Europäische Kommission im März 2021[3] für die Kombinationstherapie bei Erwachsenen zur Behandlung fokaler epileptischer Anfälle mit und ohne sekundäre Generalisierung zugelassen, die trotz des vorherigen Einsatzes von mindestens zwei anderen Medikamenten nicht ausreichend zu behandeln waren.[4] Der Hersteller strebt eine Erweiterung der Zulassung u. a. für eine Monotherapie an, wie sie in den USA bereits besteht.

Cenobamat ist kontraindiziert bei Menschen mit einem Short-QT-Syndrom, einer seltenen Herzrhythmusstörung, sowie bei Unverträglichkeit gegenüber einem Inhaltsstoff der Tabletten. Die Gabe in Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht empfohlen. Es ist nicht bekannt, ob Cenobamat in die Muttermilch übergeht.[4]

Pharmakokinetik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Substanz wird nach Einnahme zu knapp 90 % resorbiert, weitgehend unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Maximale Spiegel werden 1–4 Stunden nach Einnahme erreicht, die Plasmaeiweißbindung liegt bei 60 %. Die scheinbare terminale Halbwertzeit liegt bei 50–60 Stunden. Cenobamat wird überwiegend in der Leber durch Glukuronidierung, in geringem Maße auch durch Oxidation verstoffwechselt und hauptsächlich mit dem Urin ausgeschieden. Daher ist die Eliminierung der Substanz sowohl von der Leber- als auch der Nierenfunktion abhängig.[4]

Die Zeit bis zum Erreichen konstanter Plasmaspiegel dauert aufgrund der langen Plasmahalbwertszeit etwa 14 Tage.[4]

Wirkmechanismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der genaue Wirkmechanismus von Cenobamat ist nicht vollständig aufgeklärt. Nach derzeitigem Kenntnisstand beruht die Wirkung auf einer hemmenden Wirkung an spannungsabhängigen Natriumkanälen exzitatorischer Synapsen sowie auf einer Steigerung der inhibitorischen Neurotransmission an GABA-Rezeptoren.[5]

Nebenwirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die häufigsten unerwünschten Arzneiwirkungen sind Müdigkeit, Schwindel, Gangstörungen und Sehstörungen. Besonders bei schneller Eindosierung kann ein DRESS-Syndrom ausgelöst werden. Bei vorerkrankten Menschen kann eine QT-Zeit-Verkürzung auftreten.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Office of the Commissioner: FDA approves new treatment for adults with partial-onset seizures | FDA. In: fda.gov. 21. November 2019, abgerufen am 25. April 2024 (englisch).
  3. Union Register of medicinal products - Public health - European Commission. In: ec.europa.eu. 15. April 2024, abgerufen am 25. April 2024 (englisch).
  4. a b c d e Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (Fachinformation), Stand 18. Januar 2024.
  5. Stellungnahme der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft zur frühen Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V | Cenobamat | Epilepsie, fokale Anfälle, nach mind. 2 Vortherapien. (PDF) In: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Bundesärztekammer, 22. September 2021, S. 4, abgerufen am 30. April 2024.