Centre Vinicole – Champagne Nicolas Feuillatte

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Bouteilles Nicolas Feuillatte

Das französische Weinbauzentrum Centre Vinicole – Champagne Nicolas Feuillatte (CV-CNF) ist ein Verbund von Champagner-Erzeugern, zu dem insgesamt 83 Winzergenossenschaften[1][2][3][4] mit mehr als 5000 Winzern gehören.[5]

Das Zentrum liegt in der Gemeinde Chouilly,[1][2][6][4] in Richtung Pierry, oberhalb der Stadt Épernay.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Weinbauzentrum CV-CNF wurde 1972 auf Initiative von Henri Macquart gegründet, um neue Lager- und Vinifizierungsmöglichkeiten zu bieten.

Bei der großen Weinernte von 1970 wurden die Lagerkapazitäten innerhalb der Champagne knapp. Zu dieser Zeit war Henri Macquart Präsident des Dachverbands der Winzergenossenschaften der Champagne (Fédération des Coopératives Champenoises).[4]

Das Zentrum liegt in der Mitte der Champagne, zwischen den Lagen Montagne de Reims und Côte des Blancs, oberhalb des Marne-Tals zwischen Épernay und Châlons-en-Champagne, auf der Strecke zu den Coteaux du Sézannais und dem Fluss Aube.

Zeitgleich zu dieser Gründung begann Nicolas Feuillatte mit der Herstellung von Champagner. Nicolas Feuillatte stammt aus einer großen Handelsfamilie. Sein Vater leitete mehrere Unternehmen, zu denen auch „Vernhes“ gehörte, eine im Getränkevertrieb für Hotels, Restaurants und Cafés aus dem Pariser Raum spezialisierte Firma. In den 1960er Jahren erwarb er dann mit seinem Bruder ein 12 ha großes Weingut bei Bouleuse, in der Nähe von Reims. Nach der Umstrukturierung und Neubepflanzung erhielt das Weingut den Namen Saint-Nicholas.

Zunächst wurde das Lesegut an die großen Traditionsmarken verkauft, 1976 begann die Herstellung eigener Cuvées. 1986 verkaufte Nicolas Feuillatte sein Unternehmen an den Centre Vinicole de la Champagne (C.V.C.). Seit dieser Zeit ist das Centre Vinicole de la Champagne nicht nur Eigentümer der Marke, sondern kümmert sich auch um die Herstellung, das Marketing und den Vertrieb.[4] Von den 1970er Jahren bis 1990 entwickelte sich der Absatz gut. Der Versand stieg von 500.000 Flaschen im Jahr 1986 auf 1.200.000 Flaschen 1989 an.

Seit dem Jahrgang 1995 werden Lagenchampagner aus den Lagen „Le Mesnil“, „Cramant“, „Chouilly“ und „Verzy“ separat ausgebaut und vermarktet.[1]

Nicolas Feuillatte war 2015 die drittgrößte Marke der Champagne[7] und der siebtgrößte Exporteur der Appellation mit einem Vertrieb von 8.300.000 Flaschen, von denen 43 % in den Export gehen.

Ende 2021 entstand durch eine Fusion mit der Coopérative Régionale des Vins de Champagne (C.R.V.C) die Gruppe Terroir et Vignerons de Champagne und wurde damit die zweitgrößte Champagner-Gruppe.[8]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Henri Macquart: 1972 bis 1980
  • Serge Rafflin: 1980 bis 1993
  • Alain Robert: 1993 bis 2000
  • Sylvain Delaunois: seit 2000

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen bewirtschaftet 2.225 Hektar[5][3] der insgesamt 31.500 ha großen Weinberge der Champagne, d. h. 7 % des gesamten Weinanbaugebiets dieser Region.[1] Es repräsentiert 82 der insgesamt 140 in der Champagne vertretenen Winzergenossenschaften, d. h. 4.500 Winzer (56 % der Traubenerträge) und eine Vereinigung unabhängiger Hersteller, d. h. 1.000 Winzer (44 % der Traubenerträge). Die Herstellung ist FSSC 22000 zertifiziert.[4]

Rezeption und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard Eichelmann gab 2014 seine Empfehlungen zu den besten Jahrgangs-Champagnern in der Welt am Sonntag ab.[9] Im Artikel sind zwei Champagner von Nicolas Feuillatte aufgeführt.[10]

Im großen internationalen Wettbewerb für Weine aus allen Weinbaugebieten Mundus Vini erzielte die „2004 Cuvée 225 Brut Champagne Nicolas Feuillatte“ am 24. August 2012 die höchste Auszeichnungsstufe „Grosses Gold“ des Internationalen Weinpreises.[11] Bei der IWSC (International Wine and Spirit Competition) erhalten Nicolas Feuillatte Champagner regelmäßig Gold, Silber oder Bronzeauszeichnungen,[12] so erzielt 2013 der „Champagne Nicolas Feuillatte Palmes d’Or Brut Vintage 2002“ eine Goldmedaille, 2012 erhielt der „Champagne Nicolas Feuillatte Brut NV“ die Auszeichnung in Silber, weitere Champagner Bronze.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nicolas Feuillatte Champagne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Gerhard Eichelmann: Champagner. Mondo, Heidelberg 2005, ISBN 3-9809260-2-8.
  2. a b Jean-Marie Pinçon: Nicolas Feuillatte, le champagne du XXIe siècle, Thalia Édition, 2011, ISBN 978-2352780892
  3. a b The CV-CNF unites (Memento des Originals vom 11. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nicolas-feuillatte.com 82 cooperatives in Champagne
  4. a b c d e L'histoire du Centre Vinicole (Memento vom 24. Mai 2015 im Internet Archive) die Geschichte des önologischen Zentrums. Abgerufen am 8. April 2024.
  5. a b A unique organisational structure in Champagne Website Nicolas Feuillatte
  6. Mastering state of cutting edge techniques Website Nicolas Feuillatte
  7. Gesche Wüpper: Champagner-Krise. Franzosen genügt der billige Schaumwein. Die Welt, 30. Dezember 2013, abgerufen am 17. September 2015.
  8. Zweitgrößte Champagner-Gruppe besetzt Direktion neu in: Fachzeitschrift „Weinwirtschaft“ des Meininger Verlags 24. Januar 2022
  9. Gerhard Eichelmann: Champagne, komplett überarbeitet und aktualisiert, Mondo Heidelberg, 2015, ISBN 978-3938839355, 672 Seiten
  10. Faszinierende Vielfalt Die besten Empfehlungen des Wein-Experten Gerhard Eichelmann auf einen Blick, abgerufen am 16. September 2015
  11. MUNDUS VINI 2012. Verkostungen. Abgerufen am 17. September 2015.
  12. Champagne Nicolas Feuillatte Cuvée Speciale Magnum Millésimé 1996. Champagne AOP - Brut - Classic Blend - 1996. International Wine and Spirit Competition, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 17. September 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/www.iwsc.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.