Channel Orange

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Channel Orange
Studioalbum von Frank Ocean

Veröffent-
lichung(en)

10. Juli 2012

Label(s) Def Jam Recordings

Format(e)

CD, Download

Genre(s)

Neo Soul, R&B

Titel (Anzahl)

17

Länge

55:49

Besetzung André 3000, John Mayer, Frank Ocean, Earl Sweatshirt, Tyler, the Creator

Produktion

Malay Ho, Om’Mas Keith, Frank Ocean, Pharrell Williams

Studio(s)

EastWest (Hollywood), Henson (Hollywood), Manhattan Sound Recording (New York), Record Plant (Hollywood), San Ysidro (Beverly Hills), Studio for the Talented and Gifted (Los Angeles), Westlake (Los Angeles)

Chronologie
Channel Orange Blonde
(2016)

Channel Orange (teilweise auch channel ORANGE) ist das erste Studioalbum des US-amerikanischen Singer-Songwriters Frank Ocean. Es wurde am 10. Juli 2012 über den Verlag Def Jam Recordings veröffentlicht. Das Album, welches dem RnB zugeordnet wird, enthält Gastbeiträge von unter anderem André 3000, John Mayer, Earl Sweatshirt und Tyler, the Creator, wobei die letztgenannten zusammen mit Ocean teil des Hiphop-Kollektivs Odd Future waren. Größtenteils wurde das Album von Frank Ocean selbst produziert, doch auch Pharrell Williams, Malay Ho, Om'Mas Keith und weitere arbeiteten mit in der Produktion.[1]

Musik und Inhalte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gegensatz zum zweiten Studioalbum Frank Oceans, Blonde, enthält Channel Orange noch viel klassischen RnB ähnlich dem von Marvin Gaye und Sly and the Family Stone.[2] Nichtsdestotrotz sind auch andere Genres aufzufinden, beispielsweise (Neo-)Soul, Jazz oder Funk.[3] Durch die Gastauftritte von Earl Sweatshirt und André 3000 sind auf dem Album auch Rap-Verse vertreten, allerdings nur von dem erwähnten Künstlern, statt von Frank Ocean selbst, der trotz seiner Odd Future Mitgliedschaft nicht rappt.

Ursprünglich war von Ocean zudem ein Vers des Rap-Künstlers Big Boi auf dem Titel Pink Matter geplant. André 3000, der schon auf dem Song vertreten ist, und Big Boi bildeten in den 1990ern und 2000ern das erfolgreiche Hiphop-Duo OutKast, trennten sich allerdings 2007. Da die beiden ihre Rückkehr jedoch nicht auf dem Album eines dritten vollbringen wollten kam es nicht zur Beteiligung Big Bois.[4]

Da Frank Ocean 2011 auf dem Kollabo-Album Watch the Throne von Kanye West und Jay-Z vertreten war, erwarteten viele Fans eine Zusammenarbeit zwischen Ocean und West. Malay Ho, der mit Ocean zusammen Channel Orange produzierte äußerte sich wie folgt zu der Thematik:

“I think the contributions from Kanye’s side became more of a mentorship situation where it’s like, “This record is amazing. It’s incredible. Let me help you out in other ways. Let me connect you with my visual people””

„Ich glaube, die Beiträge von Kanyes Seite wurden eher zu einer Art Mentorenschaft, nach dem Motto: "Diese Platte ist unglaublich. Es ist unglaublich. Ich möchte dir auf andere Weise helfen. Lass mich dich mit meinen Visuals-Leuten zusammenbringen.“

Malay Ho[5]

Inhaltlich widmet sich Channel Orange Themen der Liebe und Sexualität, ebenso wie Drogenkonsum. Die Titel Sweet Life und Super Rich Kids befassen sich unter anderem mit dem Leben in Reichtum und Materialismus. Besonders an Channel Orange ist zudem die Art und Weise in der Frank Ocean über (seine) Liebe singt. Denn der Künstler verwendet Pronomen auf Geschlechtsneutrale Weise und zeigt dadurch, dass die geschilderte Liebe möglicherweise auch auf gleichgeschlechtliche Paare zutrifft. Ocean selbst hat sich ein Jahr zuvor über seinem privaten Tumblr Block geoutet.[6]

Im Interview hat der oben genannte Malay Ho sich zudem zu der Thematik geäußert, ob Channel Orange als Konzeptalbum zu verstehen sei. Malay zufolge haben Ocean und Ho das Album eigenständig abgemischt und produziert, wodurch das Projekt an den vielen Interludes und Skits gewachsen ist, die oft ein Anzeichen für ein Konzeptalbum sind. Nichtsdestotrotz folgt Channel Orange inhaltlich keinem klaren Faden, sondern fügt sich eher durch die halbzufällige Ähnlichkeit der Themen zusammen.[5]

Inspiriert wurde Channel Orange besonders von älterem RnB, Soul, etc. beispielsweise von Marvin Gaye, Stevie Wonder und Sly and the Family Stone. Auch Pink Floyd und Jimi Hendrix werden als Inspirationsquelle für die Produktion genannt.[7]

Cover und Titel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Albumcover ist bis auf den Schriftzug channel ORANGE in Orange gehalten. Die das erste Wort ist in einer breiten Schriftart abgebildet und zeigt Wasser, welches das Licht reflektiert. Der zweite Teil des Titels ist in einer schmalen Schriftart gehalten. Das Cover wurde von Thomas Mastorakos, Aaron Martinez und Phil Toselli entworfen.

Der Titel des Albums entstammt Gesprächen zwischen Pharrell Williams und Frank Ocean. Beide haben Synästhesie, und verbinden somit beispielsweise Erinnerungen stärker mit Farben, Formen und ähnlichem als andere. Williams hatte schon das von N.E.R.D 2008 veröffentlichte Album Seeing Sounds nach dieser Art wahrzunehmen benannt. Als die beiden sich über das Phänomen unterhielten, sprach Ocean davon, dass er den Sommer seiner ersten großen Liebe mit der Farbe Orange verbinde, so kam es zu dem Titel.[8]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

# Titel Produktion Länge
1 Start Frank Ocean, Malay Ho 0:45
2 Thinkin Bout You Frank Ocean, Sheah Taylor 3:20
3 Fertilizer Frank Ocean, Malay Ho 0:39
4 Sierra Leone Frank Ocean, Malay Ho, Om'Mas Keith 2:28
5 Sweet Life Frank Ocean, Pharrell Williams 4:22
6 Not Just Money Jonathan Ikpeazu 0:59
7 Super Rich Kids (feat. Earl Sweatshirt) Frank Ocean, Malay Ho, Om'Mas Keith 5:04
8 Pilot Jones Frank Ocean, Malay Ho, Om'Mas Keith 3:04
9 Crack Rock Frank Ocean, Malay Ho, Om'Mas Keith 3:44
10 Pyramids Frank Ocean, Malay Ho, Om'Mas Keith 9:52
11 Lost Frank Ocean, Malay Ho, Om'Mas Keith 3:54
12 White (feat. John Mayor) Frank Ocean, Tyler, the Creator 1:16
13 Monks Frank Ocean, Malay Ho, Om'Mas Keith 3:20
14 Bad Religion Frank Ocean, Malay Ho, Om'Mas Keith 2:55
15 Pink Matter (feat. André 3000) Frank Ocean, Malay Ho, Om'Mas Keith 4:28
16 Forrest Gump Frank Ocean, Malay Ho, Om'Mas Keith 3:14
17 End Frank Ocean, Malay Ho 2:14

Um seine eigene Rolle herunterzuspielen hat Frank Ocean die Entscheidung getroffen, anstatt seiner selbst, seinen Hund Everest als Executive Producer seines Albums einzutragen.[9] Everest ist somit auch das einzige nicht menschliche Lebewesen, welches jemals einen Grammy-Award gewonnen hat.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der alljährigen Verleihung des Grammy-Awards 2013 wurde Channel Orange in den Kategorien „Album of the Year“ und „Best Urban Contemporary Album“ nominiert und gewann den Letztgenannten. Zusätzliche wurde die Single Thinkin Bout You in der Kategorie „Record of the Year“ nominiert, ging jedoch leer aus.[10]

Rezensionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Channel Orange wurde zumeist stark positiv bewertet, so bekam es auf Metacritic eine Wertung von 92/100, basierend auf 46 Rezensionen.[11] Pitchfork bewertete das Album ähnlich positiv mit einer 9.5/10. Lisa Wörner beschreibt Blonde auf Laut.de[12] wie folgt:

„"Channel Orange" ist avantgardistischer, progressiver R'n'B und gleichzeitig eine Hommage an die Geschichte der Black Music. Ocean etabliert für den R&B einen vollkommen neuen Stil [...]. Wenn "Nostalgia, Ultra" schon eine R'n'B-Perle war, dann ist dieses Album nun die Schwarze unter ihnen.“

Lisa Wörner[13]

Jahresbestenlisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der positiven Resonanz in Form von Bewertungen, wurde Channel Orange auch vermehrt auf Jahresbestenlisten aufgeführt. Im Folgenden befindet sich eine Auswahl der Listen und des dort aufgeführten Ranges.

Veröffentlicher Liste Rang Ref.
The Guardian The Guardian's Best Albums of 2012 1 [14]
Pitchfork The Top 50 Albums of 2012 2 [15]
Complex 50 Best Albums of 2012 2 [16]
Los Angeles Times Best of 2012 Pop Music: Albums 1 [17]
New York Times Jon Pareless Top 10 Albums of 2012 1 [18]
Rolling Stones Magazine 50 Best Albums of 2012 2 [19]
NME NME’s best albums and tracks of 2012 3 [20]

Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[21]28 (5 Wo.)5
 Vereinigtes Königreich (OCC)[22]39 (2 Wo.)2
 Vereinigte Staaten (Billboard)[23]2 (…Template:Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig Wo.)Template:Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (2012)Platzie­rung
 Vereinigte Staaten (Billboard)[24]74
ChartsJahres­charts (2013)Platzie­rung
 Vereinigte Staaten (Billboard)[25]147
ChartsJahres­charts (2023)Platzie­rung
 Vereinigte Staaten (Billboard)[26]137

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
 Australien (ARIA)  Platin 70.000
 Dänemark (IFPI)  5× Platin 100.000
 Kanada (MC)  Gold 40.000
 Neuseeland (RMNZ)  5× Platin 75.000
 Vereinigte Staaten (RIAA)  Gold 500.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Platin 300.000
Insgesamt 2× Gold
12× Platin
1.085.000

Hauptartikel: Frank Ocean/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frank Ocean - Channel Orange Album Reviews, Songs & More. In: AllMusic. Abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  2. channel ORANGE by Frank Ocean. In: genius.com. Abgerufen am 11. Februar 2024 (englisch).
  3. Ein Klassiker, der restlos mit dem öligen Gejammer der geistlosen R'n'B-Sülze aufräumt. In: laut.de. Abgerufen am 11. Februar 2024.
  4. Andrew Martin: Why Big Boi Didn't Appear On Frank Ocean's "Channel Orange". In: complex.com. Abgerufen am 11. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  5. a b Brad Wete: Interview: Frank Ocean's Co-Writer And Producer Malay Talks About Making "Channel Orange," Andre 3000 and Kanye's Help, And Frank Coming Out (Memento vom 19. September 2012 im Internet Archive) (englisch).
  6. Frank Ocean: thank you's. In: frankocean.tumblr.com. Abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  7. Jody Rosen: Channel Orange. In: Rolling Stone. 13. Juli 2012, abgerufen am 12. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. Sean Fennessey: Summer Blues: Frank Ocean’s Channel Orange Listening Party. In: grantland.com. 29. Juni 2012, abgerufen am 12. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. Jon Caramanica: Creating His Own Gravity. In: The New York Times. 4. Juli 2012, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. Februar 2024]).
  10. Frank Ocean takes home 2013 GRAMMY for 'Channel Orange'. In: grammy.com. Abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  11. Channel Orange by Frank Ocean. In: metacritic.com. Abgerufen am 12. Februar 2024 (englisch).
  12. Ein Klassiker, der restlos mit dem öligen Gejammer der geistlosen R'n'B-Sülze aufräumt. In: laut.de. Abgerufen am 12. Februar 2024.
  13. Lisa Wörner: "Channel Orange" von Frank Ocean – Album. In: laut.de. 20. Juli 2012, abgerufen am 10. März 2024.
  14. Rebecca Nicholson: Best albums of 2012, No 1: Frank Ocean – Channel Orange. In: The Guardian. 14. Dezember 2012, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 12. Februar 2024]).
  15. Condé Nast: The Top 50 Albums of 2012. In: pitchfork.com. 20. Dezember 2012, abgerufen am 12. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  16. Complex: 50 Best Albums of 2012. In: yearendlists.com. 20. Dezember 2012, abgerufen am 12. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  17. Twitter: Best of 2012 Pop Music: Albums. In: latimes.com. 27. Dezember 2012, abgerufen am 12. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  18. Jon Pareles: Rap or Rock or Folk-Jazz, They’ve Got Soul. In: The New York Times. 12. Dezember 2012, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. Februar 2024]).
  19. Rolling Stone: 50 Best Albums of 2012. In: Rolling Stone. 5. Dezember 2012, abgerufen am 12. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  20. NME: NME's best albums and tracks of 2012. In: NME. 6. Oktober 2016, abgerufen am 12. Februar 2024 (britisches Englisch).
  21. Frank Ocean – Channel Orange. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, abgerufen am 13. Februar 2024.
  22. Frank Ocean – Channel Orange. In: officialcharts.com. Official Charts Company, abgerufen am 13. Februar 2024 (englisch).
  23. Frank Ocean. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 13. Februar 2024 (englisch).
  24. Year-end Charts – Billboard 200 Albums: 2012. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 13. Februar 2024 (englisch).
  25. Year-end Charts – Billboard 200 Albums: 2013. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 13. Februar 2024 (englisch).
  26. Year-end Charts – Billboard 200 Albums: 2023. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 13. Februar 2024 (englisch).