Chemins de Fer Vicinaux de la Haute-Saône
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Chemins de Fer Vicinaux de la Haute-Saône | |
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ehem. Bahnhof Vesoul der CFV | |
Streckenlänge: | (520 km mit Strecken in weiteren Departments) 470 km |
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) |
Die Chemins de Fer Vicinaux de la Haute-Saône sind ein ehemaliges meterspuriges Nebenbahnnetz des Départements, das von der Compagnie générale des Chemins de fer vicinaux (CFV) betrieben wurde, die 1888 die Nachfolge der Compagnie du Chemin de fer de Gray à Gy antrat, die seit 1871 Konzessionsinhaberin der gleichnamigen Strecke war, sich zu diesem Zeitpunkt aber im Konkurs befand.
Streckennetz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Streckennetz hatte eine Länge von fast 470 km lang. Es lag hauptsächlich im Département Haute-Saône und reichte bis in die benachbarten Departements Jura, Doubs und Vogesen, wodurch die Gesamtlänge auf über 520 km anstieg. Es ergänzte die Eisenbahnlinien der großen Gesellschaften und erschloss großflächig den landlichen Raum in dem Gebiet.
Mit Ausnahme des Abschnitts im Jura nach Dole, der bereits Ende 1933 seinen Verkehr verlor, verkehrten die letzten Züge des restlichen Netzes 1938, da in der Zeit zwischen den Weltkriegen die Konkurrenz des Straßenverkehrs zu stark wurde[1].
Teilstrecke | Baubeginn | Eröffnung | Stilllegung | Länge (ca.) |
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Gray Est – Gray Ville | 14. April 1892 | 1. März 1894 | 1. Januar 1938 | |
Gray Ville – Bucey-lès-Gy | 11. Dezember 1871 | 8. April 1878 | 1. Januar 1938 | 24 km |
Bucey-lès-Gy – Fretigney | 7. April 1989 | 3. September 1899 | 1. Januar 1938 | 11 km |
Fretigney – Grandvelle | 26. Juni 1907 | 1. April 1911 | 1. Januar 1938 | 6 km |
Gy – Marnay | 14. April 1892 | 1. März 1894 | 1. Januar 1938 | 17,4 km |
Gray Ville – Pesmes | 9. Januar 1899 | 23. Mai 1901 | 1. Januar 1938 | 25 km |
Pesmes – Dole | 9. Januar 1899 | 5. September 1901 | 31. Dezember 1933 | 27 km |
Ancier – Jussey | 7. Juli 1900 | 5. August 1903 | 1. Januar 1938 | 61 km |
Lure – Le Haut-du-Them | 7. Juli 1900 | 5. August 1903 | 1. März 1938 | 26 km |
Le Haut-du-Them – Le Thillot | 26. Juli 1907 | 11. November 1912 | 1. März 1938 | 6 km |
Lure – Ronchamp | 7. Juli 1900 | 5. August 1903 | 1. März 1938 | 8 km |
Ronchamp – Saint-Antoine | 14. April 1892 | 15. Januar 1895 | 1. März 1938 | 16 km |
Lure – Héricourt | 7. Juli 1900 | 1. Januar 1904 | 1. März 1938 | 43 km |
Vesoul – Molay | 26. Juni 1907 | 21. September 1910 | 1. Januar 1938 | 46 km |
Vesoul – Grandvelle | 26. Juni 1907 | 1. April 1911 | 1. Januar 1938 | 21 km |
Grandvelle – Besançon | 26. Juni 1907 | 21. Juni 1911 | 1. Januar 1938 | 45 km |
Vesoul – Saint-Georges | 26. Juni 1907 | 21. Oktober 1911 | 1. Januar 1938 | 38 km |
Vesoul – Luxeuil | 26. Juni 1907 | 21. Juni 1911 | 1. Januar 1938 | 36 km |
Luxeuil – Corravillers | 7. Juli 1900 | 11. November 1902 | 1. Januar 1938 | 25 km |
Courcelles – Vauvillers | 26. Juni 1907 | 21. Juni 1911 | 1. Januar 1938 | 32 km |
Bauphasen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gesamtnetz entstand in drei Phasen, die sich zum Teil auf unterschiedliche Bereiche des Departments konzentrierten. So enthielt das erste Netz Strecken südöstlich von Gray. In der folgenden Phase wurde das Netz in Richtung Norden ergänzt zudem kamen Linien östlich von Lure hinzu, die zunächst keine Verbindung zum ersten hatten. In der dritten Phase kam Vesoul als zentraler Bahnhof der CFV dazu, die damit verbundenen Strecken ließen das Natz in seiner größtmöglichen Ausdehnung entstehen[2].
Erstes Netz (1894–1901)
- Gray – Bucey les Gy
- Gy – Marnay
- Bucey les Gy – Fretigney
- Ronchamp – Plancher-les-Mines
- Gray – Pesmes – Dole (teilweise im Department de Jura)
Zweites Netz (1902–1904)
- Gray – Jussey
- Lure – Héricourt
- Lure – Le Haut-du-Them
- Lure – Ronchamp
- Luxeuil – Corravillers
Drittes Netz (1910–1912)
- Vesoul – Molay
- Vesoul – Luxeuil
- Vesoul – Besançon (teilw. im Department du Doubs)
- Vesoul – Saint-Georges
- Courcelles – Vauvillers
- Le Haut-du-Them – Le Thillot (Department des Vosges)
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Ein Zug auf der Brücke von Gray
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Eröffnung des Bahnhofs von Molay am 21. September 1910
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Fahrplan der Strecke Vesoul – Molay am Eröffnungstag
Konzessionäre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Compagnie du Chemin de fer de Gray à Gy
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Compagnie du Chemin de fer de Gray à Gy wurde Anfang 1876 gegründet, um eine Konzession zum Bau einer Lokalbahn von Gray nach Gy zu errichten. Wirtschaftliche Ungereimtheiten und das verkehren von Zügen ohne entsprechende Zulassung führten schließlich zur Einstellung des Betriebs zum 1. November 1885. Bereits am 19. November desselben Monats wurde das Unternehmen liquidiert.
Am 19. Oktober 1886 wurde die Linie unter Zwangsverwaltung gestellt. Nach zwischenzeitlicher Einstellung des Betriebs von Mitte 1887 bis Mitte 1888 und der Versteigerung am 12. März 1889[3] wurde die Strecke an die Compagnie Générale des Chemins de fer Vicinaux konzessioniert.
La Compagnie générale des Chemins de fer Vicinaux
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Compagnie générale des Chemins de fer vicinaux (CFV) übernahm zunächst die Strecke der Compagnie du Chemin de fer de Gray à Gy und errichtete anschließend zwischen 1888 und 1913 die drei Netze. Ein viertes Netz war geplant, doch der wegen des Ersten Weltkrieges verschobene Bau wurde 1920 aufgegeben. Die Gesellschaft betrieb zusätzlich ein 193 km langes meterspuriges Netz von Lokalbahnen im Jura (Chemins de fer Vicinaux du Jura).
Rollmaterial
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Dampflokomotivpark bestand anfangs fast ausschließlich aus dreiachsigen Tendermaschinen des französischen Typs 030 T (C-gekuppelte Dampflok), die ursprünglich von der SACM (Société alsacienne de constructions mécaniques, Elsässische Gesellschaft für mechanische Konstruktionen) und später von Weidknecht geliefert wurden. Ab 1902 kam eine Reihe von Pinguely-Lokomotiven auf das Netz, gefolgt ab 1908 von Corpet-Louvet. Drei Lokomotiven mit zwei Kabinen verkehrten zwar auf den CFV, aber nur für sehr kurze Zeit. Sehr schnell wurden das Führerhaus und die Doppelsteuerung abgeschafft, um die Nachteile bei der Wartung zu vermeiden.
Für die Personenverkehr verfügten die CFV über einen stattlichen Bestand (1907 ca. 61 Stück) an Wagen der 1., 2. und 3. Klasse, wobei letztere ab 1901 abgeschafft wurde. Der Güterwagenpark umfasste etwa 300 Waggons verschiedener Bauarten. Vor Einführung der Triebwagen waren die Züge in der Regel gemischt, d. h. sie bestanden aus Personen- und Güterwagen.
Im Jahr 1929 wurden zweiachsige Triebwagen des Typs JM3 von Dion-Bouton (7 Stück) und Anhänger (5 Stück) erworben, dieser Bestand stellte den Großteil des Personenverkehrs während der letzten Jahre sicher. Diese Triebwagen erfüllten grundsätzlich alle in sie gesetzten Erwartungen[4].
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Ein von der Lokomotive Nr. 4 gezogener Zug im Bahnhof von Haut-du-Them kurz nach Streckeneröffnung
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Zug verlässt den Bahnhof von Vesoul, gezogen von Lokomotive Nr. 31 (gebaut von Corpet-Louvet)
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Gemischter Zug auf der Strecke von Lure nach Haut-du-Them, gezogen von Lokomotive Nr. 6
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Triebwagen der Bauart JM, Fahrzeuge dieser Bauart verkehrten ebenfalls auf dem Netz der CFV
Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke von Lure nach Le Thillot verband mit einer Länge von knapp 34 km die beiden Orte über Le Haute-du-Them und führte als einzige Strecke des Gesamtnetzes durch einen Tunnel. Der Tunnel du Col des Croix führte die Bahn unter dem gleichnamigen Pass mit einer Gesamtlänge von 1087 m[5].
Relikte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige Trassen sind zu Rad- und Wanderwegen (Voie Verte) umgestaltet worden, so z. B. der Abschnitt von Villersexel bis kurz vor Lure[6]. Von den Bahnhofsgebäuden sind bis heute einige erhalten.
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Bahnhofsgebäude von La Côte (2015)
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Bahnhofsgebäude von Saint-Germain (2014)
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Bahnhofsgebäude von Villersexel (2016)
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Bahnhofsgebäude von Breuches (2016)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Streckennetz der CFV als Karte
- Geschichtliche Übersicht über die CFV
- Touristischer Führer über die ehemaligen Strecken der CFV
- Online verfügbares Buch zur Geschichte der Bahn (erschienen 1994), in französischer Sprache
- Daten und Bilder zum Tunnel du Col des Croix
- Abbildung eines Zuges der CFV am Tunneleingang
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Les Chemins de Fer Secondaires de France : Département de la Haute-Saône. Fédération des amis des chemins de fer secondaires, 2008, S. X, abgerufen am 1. Juli 2011.
- ↑ Claude Bouchaud und Jean Finsterwald: Les chemins de fer vicinaux de la Haute-Saône de l’extension (1878–1912) au déclin (1918–1938) : un modèle de desserte d’un département en mutation économique. Revue d’histoire des chemins de fer, 2002, S. 12 ff., abgerufen am 21. Mai 2024.
- ↑ Bulletin des Lois de la République Française. Imprimerie Nationale, 1897, S. 1167, abgerufen am 21. Mai 2024.
- ↑ Claude Bouchaud und Jean Finsterwald: Les chemins de fer vicinaux de la Haute-Saône de l’extension (1878–1912) au déclin (1918–1938) : un modèle de desserte d’un département en mutation économique. Revue d’histoire des chemins de fer, 2002, S. 38 ff., abgerufen am 21. Mai 2024.
- ↑ https://www.tunnels-ferroviaires.org/fiches/tu70/70283.1.pdf
- ↑ https://www.pays-de-lure.fr/ged/dp-voie-verte.pdf