Chemnitzbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Chemnitzbach
Chemnitzbach, Mündung in die Freiberger Mulde

Chemnitzbach, Mündung in die Freiberger Mulde

Daten
Gewässerkennzahl DE: 54212
Lage Sachsen
Flusssystem Elbe
Abfluss über Freiberger Mulde → Mulde → Elbe → Nordsee
Ursprung in Friedebach (Sayda)
50° 43′ 1″ N, 13° 25′ 56″ O
Quellhöhe etwa 656 m ü. NN
Mündung in Mulda/Sa. in die Freiberger MuldeKoordinaten: 50° 36′ 14″ N, 12° 39′ 42″ O
50° 36′ 14″ N, 12° 39′ 42″ O
Mündungshöhe etwa 421 m ü. NN
Höhenunterschied etwa 235 m
Sohlgefälle etwa 15 ‰
Länge 16 km
Einzugsgebiet 48 km²
Abfluss am Pegel Wolfsgrund[1]
AEo: 35,84 km²
Lage: 5,4 km oberhalb der Mündung
NNQ (25.01.1964)
MNQ 1921/2010
MQ 1921/2010
Mq 1921/2010
MHQ 1921/2010
HHQ (13.08.2002)
0 l/s
154 l/s
665 l/s
18,6 l/(s km²)
6,56 m³/s
29,9 m³/s

Der Chemnitzbach ist ein etwa 16 km langer, linker Nebenfluss der Freiberger Mulde im sächsischen Erzgebirge.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bach entspringt am westlichen Ortsende von Friedebach, kurz vor Sayda, und durchfließt diesen Ort in voller Länge. Dann wendet er sich nach Norden Richtung Dorfchemnitz. Auf halber Strecke fließt ihm von links der Voigtsdorfer Bach zu. Wie Friedebach wurde auch Dorfchemnitz als Reihendorf längs des Baches angelegt. In Mulda/Sa. mündet er dann in die Freiberger Mulde.

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Eisenhammer Dorfchemnitz nutzte den Chemnitzbach als Aufschlagwasser

In Dorfchemnitz nutzte der Eisenhammer Dorfchemnitz, der magnetitische Eisenerze aufbereitete, den Chemnitzbach als Aufschlagwasser.

Die Talwiesen zwischen Dorfchemnitz und Mulda sind Teil des FFH-Gebiets Oberes Freiberger Muldetal. Die Sumpf- und Niedermoorflächen sind durch eine große Artenvielfalt gekennzeichnet. Hier kommen Akelei-Wiesenraute, Bach-Nelkenwurz, Hohe Schlüsselblume, Fieberklee, Kleiner Baldrian und Sumpf-Blutauge vor. Auf den bewirtschafteten Trockenwiesen sind Kuckucks-Lichtnelke, Wiesen-Knöterich, Verschiedenblättrige Kratzdistel, Scharfer Hahnenfuß und Sumpf-Kratzdistel zu beobachten. Zu erwähnen sind auch der Haselwurz und das Ausdauernde Bingelkraut.

Bemerkenswert sind die Vorkommen von Westgroppe und Bachneunauge, die auf sauberes Wasser und wenig ausgebaute Fließgewässer angewiesen sind. Auch der in Sachsen vom Aussterben bedrohte Edelkrebs sowie Fischotter sind zu beobachten.

Das Tal des Chemnitzbachs ist auch verkehrstechnisch erschlossen. Zwischen 1897 und 1966 verkehrte hier die Schmalspurbahn Mulda–Sayda, die mehrfach den Bach überquerte. Auf der gesamten Länge wird der Bachlauf durch eine Straße begleitet.

Wegen wiederkehrender Hochwasser in Mulda ist geplant, ein „grünes“ Hochwasserrückhaltebecken zu errichten, dass nur bei Hochwasser eingestaut wird.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Naturkundliche Wanderziele im Osterzgebirge. In: Grüne Liga (Hrsg.): Naturführer Ost-Erzgebirge. Band 3. Sandstein Verlag, Dresden 2007, S. 141–143, 148 (osterzgebirge.org [PDF; 14,6 MB]).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Chemnitzbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hydrologisches Handbuch. (PDF; 637 kB) Teil 3 – Gewässerkundliche Hauptwerte. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 85, abgerufen am 25. Dezember 2017.
  2. Hochwasserrückhaltebecken Mulda mit Überleitungsstollen