Chester Kallman

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Chester Simon Kallman (* 7. Januar 1921 in New York City, New York; † 18. Januar 1975 in Athen) war ein amerikanischer Schriftsteller und Librettist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kallman wurde im New Yorker Stadtteil Brooklyn als Sohn des Zahnarztes Edward Kallman und dessen Ehefrau Bertha, einer Schauspielerin, geboren. Seine Mutter starb, als er sehr jung war; sein Vater heiratete dann erneut. Kallman besuchte das Brooklyn College und studierte an der University of Michigan. Kallman war in verschiedener Weise schriftstellerisch tätig. Er schrieb Gedichte, verfasste und übersetzte Opernlibretti, u. a. für Werke von Igor Strawinsky, Carlos Chávez Ramírez und Hans Werner Henze, und arbeitete als Musikschriftsteller. Kallman galt als Theaterfachmann; daher entstanden die Opernlibretti, u. a. zu The Rake’s Progress (Uraufführung 1951), stets in enger Zusammenarbeit zwischen W. H. Auden und ihm. Für The Rake’s Progress zog Auden im Januar 1948 Kallman für die Ausarbeitung des Librettos hinzu. Aus Auden/Kallmans erfolgreicher Zusammenarbeit gingen u. a. noch die Libretti zu den Henze-Opern Elegie für junge Liebende und Die Bassariden hervor.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 1939, im Alter von 18 Jahren, lernte Kallman in New York den britischen Dichter und Schriftsteller W. H. Auden kennen; es entstand eine lebenslange Freundschaft und Liebesbeziehung.[1][2] Mit dem Schriftsteller W. H. Auden lebte er bis zu dessen Tod im Jahre 1973 in einem Haushalt zusammen.[3][4] Neben seiner Beziehung zu Auden hatte Kallman aber durchwegs wechselnde Sexualpartner. Ab 1957 bewohnten Auden und Kallman in den Sommermonaten alljährlich ein Sommerhaus in Kirchstetten in Niederösterreich. In den späteren Jahren seiner Beziehung zu Auden stellte Kallman seine eigenen schriftstellerischen Tätigkeiten zurück und übernahm die haushaltlichen Pflichten des Paares.

Über diese Beziehung schrieb die Schriftstellerin Thekla Clark ein Buch mit dem Titel Wystan and Chester. Audens Gedicht The Common Life (1965) gilt als Hymne und Liebeserklärung an Chester Kallman.

Bibliografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedichte
  • An Elegy. New York: Tibor de Nagy Gallery, 1951 [Gedicht als Broschüre gedruckt]
  • Storm at Castelfranco (1956). New York: Grove Press.
  • Absent and Present: poems (1963). Middletown: Wesleyan University Press.
  • Address to Yannis Boras (1969) [Ohne Ort]: Galáteia P. Arditsoglou, [1969?][5] (Broschüre, englisch, mit paralleler griechischer Übersetzung)
  • The Sense of Occasion: poems (1971). New York: George Braziller.
Libretti
Übersetzungen (publiziert)
Herausgeberschaft
  • An Elizabethan Song Book (1955, mit W. H. Auden und Noah Greenberg). New York: Anchor Books.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Humphrey Carpenter: W. H. Auden: A Biography (1981).
  • W. H. Auden and Chester Kallman: Libretti and Other Dramatic Writings by W. H. Auden (1988), ed. by Edward Mendelson.
  • Dorothy J. Farnan: Auden in Love (1984)
  • Thekla Clark: Wystan and Chester (1995).
  • Richard Davenport-Hines: Auden (1996)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. I saw this face, and I fell in love in: The Daily Telegraph vom 25. Februar 2007.
  2. Auden’s N.Y. Households, From Slum to Sublime in: The Observer vom 25. Februar 2007.
  3. The Wrong Blond Rezension von Alan Bennett in: London Review of Books vom 23. Mai 1985
  4. Auden’s N.Y. Households, From Slum to Sublime in: The Observer vom 5. März 2009.
  5. Address to Yannis Boras | WorldCat.org. Abgerufen am 6. Dezember 2023.