China Scholarship Council

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Das China Scholarship Council (chinesisch 国家留学基金管理委员会, Pinyin Guójiā Liúxué Jījīn Guǎnlǐ Wěiyuánhuì, CSC) ist eine staatliche Behörde, die dem chinesischen Erziehungsministerium untersteht. Sie hat den Anspruch, den internationalen akademischen Austausch mit China zu fördern.[1] An deutschen Hochschulen geraten CSC-Stipendien zunehmend in die Kritik. Nach Angaben der Hochschulrektorenkonferenz erwägen mehrere Universitäten, künftig keine chinesischen Studierenden mit CSC-Stipendium mehr zuzulassen.[2]

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das CSC fördert sowohl das Studieren von Chinesen im Ausland als auch ausländische Studierende in China.[3] Die Agentur vergibt vorwiegend Stipendien an Einzelpersonen, auch in Chargen, die an bestimmte ausländische Universitäten vergeben werden[4]

Das CSC vergibt den „Chinese government award for outstanding self finance students abroad“.[1]

Das ICPIT-Programm (International Cooperative Program for Innovative Talents) ist eine Elite-Track-Finanzierung des CSC für den Austausch, die eine kleine Anzahl von speziellen Schulungsprogrammen finanziert, die aus der Zusammenarbeit zwischen chinesischen und internationalen Spitzeninstitutionen hervorgehen.[5][6][6]

Kritik an Bedingungen für Geförderte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2023 berichteten die schwedische Zeitung Dagens Nyheter und weitere westliche Medien von den Bedingungen des CSC für chinesische Studierende im Ausland. Das CSC verlange die Unterzeichnung von Verträgen mit Loyalitätserklärungen gegenüber der Kommunistischen Partei Chinas sowie die Angabe von Bürgen im chinesischen Inland. Durch hohe angedrohte Strafen und das unklar umrissene Verbot, sich an Aktivitäten zu beteiligen, „die den Interessen des Mutterlandes schaden“, würden Studierende eingeschüchtert und zu Gehorsam und Staatstreue genötigt.[7] Das schwedische Karolinska-Institut setzte angesichts dieser Verträge ihr CSC-Programm aus.[8] Diesem Beispiel folgte in Deutschland die Universität Erlangen-Nürnberg.[9] Nach Angaben der Hochschulrektorenkonferenz erwägen neben der Universität Erlangen-Nürnberg weitere Universitäten in Deutschland, künftig keine chinesischen Studierenden mit CSC-Stipendium mehr zuzulassen.[10] Ende Juli 2023 forderte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger deutsche Universitäten auf, ihre Zusammenarbeit mit dem CSC-Stipendienprogramm grundsätzlich zu überprüfen.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bo Xiang: Outstanding Chinese students honored with government award. Xinhua News Agency, 2. April 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2018; abgerufen am 14. November 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.xinhuanet.com
  2. Steffen Wurzel: Chinesisches „Staatsstipendium“ sorgt für Aufregung an deutschen Unis. In: swr2.de. 28. Juli 2023, abgerufen am 29. Juli 2023.
  3. Yan Li: Bigger Chinese scholarships attract foreign students to boost soft power. ECNS.cn, 7. Juni 2018, abgerufen am 3. Januar 2018.
  4. Ebsworth-Goold, Erika: Washington University strengthens international ties. The Source Washington University in St. Louis, 27. Oktober 2018, abgerufen am 3. Januar 2018.
  5. Chinese Ministry of Education: Proposals for 2019 International Cooperation Training Programs for Innovative Talents (关于做好2019年创新型人才国际合作培养项目申报工作的通知). Chinese Scholarship Council, 5. Juli 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018.
  6. a b XMU's talent project approved by China Scholarship Council. Xiamen University, 20. Januar 2018, abgerufen am 12. Dezember 2018.
  7. Steffen Wurzel: Uni Erlangen-Nürnberg sperrt chin. Studierende mit bestimmtem Stipendium aus. In: deutschlandfunk.de. 25. Juli 2023, abgerufen am 29. Juli 2023.
  8. Till Eckert, Sophia Stahl: Angst und Sippenhaft: Wie China seine Studierenden in Deutschland kontrolliert. In: correctiv.org. 7. März 2023, abgerufen am 14. März 2023.
  9. Uni Erlangen setzt Zusammenarbeit mit chinesischen Stipendiaten aus. In: correctiv.org. 18. Juli 2023, abgerufen am 21. Juli 2023 (deutsch).
  10. Steffen Wurzel: Chinesisches „Staatsstipendium“ sorgt für Aufregung an deutschen Unis. In: swr2.de. 28. Juli 2023, abgerufen am 29. Juli 2023.
  11. Stipendiaten aus China: Stark-Watzinger warnt vor Spionage. In: tagesschau.de. 29. Juli 2023, abgerufen am 29. Juli 2023.