Choco Pie

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Choco Pie

Choco Pie ist eine südkoreanische Süßigkeit, bestehend aus zwei kleinen runden Kuchen-Schichten mit Marshmallow-Füllung und Schokoladenüberzug, ähnlich einer Moon pie. Er wird seit 1974 von Orion Süßwaren verkauft. Bis 2006 betrug der Absatz insgesamt 12 Milliarden Stück. In Südkorea ist Orion durch dieses Produkt der führende Anbieter von Pies.[1] Unter anderem beliefert das Unternehmen das südkoreanische Militär, das die Choco Pies an Soldaten verteilt.[2] Weitere wichtige Absatzmärkte sind China, Russland and Südostasien, wobei Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren die Hauptkonsumentengruppe darstellen. Das Konkurrenzunternehmen Lotte hat ein gleichnamiges Produkt im Sortiment, das zu einem niedrigeren Preis angeboten wird.[1]

Choco Pie in Nordkorea[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Internationale Bekanntheit erlangten die Choco Pies aufgrund der sog. „Choco Pie-ization of North Korea“.[3] In der Sonderwirtschaftszone Kaesŏng wurde das Produkt von südkoreanischen Geschäftspartnern als Boni an die nordkoreanischen Arbeiterinnen und Arbeitern ausgegeben, da vertraglich keine direkten Zahlungen stattfinden, jedoch materielle Zuwendungen direkt gewährt werden durften. Die Süßigkeit wurde daraufhin auf den (Schwarz-)Märkten in Nordkorea zu etwa 1200 Won gehandelt, was bei dem realen Wechselkurs zu der Zeit etwa 15 US-Cent entsprach, aber aufgrund des parallel bestehenden Devisen-Wechselkurses fälschlicherweise auf 10 US-Dollar umgerechnet wurde und als vermeintliche Zustandsbeschreibung der nordkoreanischen Wirtschaft Schlagzeilen machte.[4] 2014 verbot das nordkoreanische Regime „Choco Pie“ schließlich in Kaesŏng[5] und begleitete die Maßnahme mit einer Propagandainitiative, die die Süßigkeit als gesundheitsschädlich beschrieb.[6] Inzwischen findet das identische Produkt Phaner Pie der vietnamesischen Firma Phạm Nguyên Verbreitung in Nordkorea.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Cookie Monster Forbes Asia, 27. Februar 2006, abgerufen 18. Juli 2012.
  2. Cookie Monster, S. 3 Forbes Asia, 27. Februar 2006, abgerufen 18. Juli 2012.
  3. By Madison Park, Frances Cha and Evelio Contreras, CNN: How Choco Pie infiltrated North Korea's sweet tooth - CNN. In: CNN. (cnn.com [abgerufen am 17. August 2018]).
  4. Chocopie inflation in North Korea's Kaesong Industrial Park The Telegraph, 23. November 2011, abgerufen 18. Juli 2012.
  5. North Korea has reportedly banned Choco Pies. Abgerufen am 17. August 2018 (englisch).
  6. Tara Francis Chan: "North Korean soldier who defected has been granted Choco Pies for life — a snack Kim Jong Un hates" The Independent vom 17. Dezember 2017
  7. Frank, Rüdiger: Unterwegs in Nordkorea : Eine Gratwanderung. 2. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2018, ISBN 978-3-421-04761-8, S. 168–171.