Chora (Kythnos)

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Chora / Kythnos
Χώρα / Κύθνος
Chora (Kythnos) (Griechenland)
Chora (Kythnos) (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Südliche Ägäis
Regionalbezirk Kea-Kythnos
Gemeinde Kythnos
Geographische Koordinaten 37° 25′ N, 24° 26′ OKoordinaten: 37° 25′ N, 24° 26′ O
Einwohner 561 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 6302000101
Blick in die Gassen von Chora
Blick in die Gassen von Chora
Blick in die Gassen von Chora

Chora (Χώρα (f. sg.)) oder Kythnos (griechisch Κύθνος (f. sg.)), lokal Mesaria (Μεσαριά (f. sg.)), ist Hauptort und Verwaltungssitz der Insel und Gemeinde Kythnos. Laut der Volkszählung von 2011 hat der Ort 561 Einwohner.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie auf einigen Ägäischen Inseln gebräuchlich, wird der Hauptort Chora genannt.[2] In amtlichen Unterlagen findet sich sowohl diese Bezeichnung[3] als auch Kythnos.[4] Lokal wird der Ort auch Mesaria genannt.[5] Dieser Name wird darauf zurückgeführt, dass die Stadt im Landesinneren, also in der Mitte (Messi) der Insel liegt. Eine andere Erklärung könnte sein, dass der Name vom fränkischen Missaria abgeleitet ist. Die Einwohner werden Messariotes genannt.[6]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chora befindet sich im zentralen und nördlichen Teil der Insel. Früher war es eine kleine landwirtschaftliche Gemeinde, die sich ab dem 17. Jahrhundert zu einem größeren Dorf entwickelte. Der Legende nach verließen die Einwohner 1537 nach der Invasion des Piraten Barbarossa ihre Hauptstadt, die Burg von Oria oder Katakefalo, und zogen es vor, sich abseits der Küste in Messaria niederzulassen. Die ersten Häuser wurden um Agia Triada herum gebaut.[7]

1791 wurde im Kloster der Jungfrau von Nikous am Rande von Chora die erste Schule der Insel in Betrieb genommen. Der erste Lehrer war der Mönch Parthenios Koulouris aus Sifnos, der dann von einem einheimischen Mönch, Makarios Filippaios, abgelöst wurde, der mehrere Jahre lang erfolgreich unterrichtete.[8] Nach der griechischen Revolution wurde Chora zur offiziellen Hauptstadt der Insel ernannt. Die ersten drei Klassen der Volksschule von Kythnos sind in Chora untergebracht. Die anderen Klassen befinden sich an einem anderen Ort, nämlich in Dryopida.[9] Außerdem gibt es ein regionales medizinisches Zentrum und verschiedene touristische Betriebe und Restaurants.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Chora gibt es zahlreiche Kirchen und zwei Klöster: Agia Triada, die älteste Kirche der Insel, die Kirche des Heiligen Savvas aus dem 17. Jahrhundert, die Kirche der Metamorfosis Sotiros (Verklärung Christi) mit einer Ikonostase aus dem 17. Jahrhundert, die Kirche des Heiligen Johannes Theologos, des Heiligen Nikolaus, der Heiligen Barbara in Asteras, das Kloster der Jungfrau Maria von Nikous und das Kloster des Heiligen Johannes des Täufers in Chordaki. Alte zerstörte Windmühlen sind auch auf Kythnos zu finden.[10][11][12]

In Chora soll das neue Archäologische Museum von Kythnos entstehen, in dem zahlreiche Funde und Artefakte aus der antiken Hauptstadt der Insel, Vryokastro, ausgestellt werden sollen. Es soll auch die archäologische Sammlung des Katholiko-Parks von Chora beherbergen, in der seit 1973 Skulpturen und architektonische Funde ausgestellt werden.[13][14]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stelios Hiliadakis: Οδηγοί Εταιρίας Ελλήνων Τουριστικών Συγγραφέων. Τα νησιά των Κυκλάδων, Κύθνος. Εκδόσεις Μαθιουδάκη, Athen o. J.
  • Alexander Mazarakis Ainian: Αρχαία Κύθνος. Ιστοριογραφία και αρχαιολογικές έρευνες. In: Alexander Mazarakis Ainian, Lina G. Mendoni (Hrsg.): Κέα – Κύθνος: ιστορία και αρχαιολογία: πρακτικά του Διεθνούς Συμποσίου Κέα – Κύθνος, 22–25 Ιουνίου 1994. Εθνικό Ίδρυμα Ερευνών / Κέντρο Ελληνικής και Ρωμαϊκής Αρχαιότητος, Athen 1998, S. 49–63 (Digitalisat).
  • Stathis I. Meneidis: Νησιώτικα, Έκδοση Συνδέσμου Κυθνίων. Athen 1991.
  • Giorgis Venetoulias: Του νησιού μου: παραδόσεις της Κύθνου. En Plo, Athen 2018

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Chora of Kythnos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Griechischen Statistischen Amt (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 3,2 MB)
  2. Georgios Babiniotis: Λεξικό της νέας ελληνικής γλώσσας. („Wörterbuch der neugriechischen Sprache“), 2. Auflage, Athen 2002, S. 1976. (griechisch)
  3. Kapodistrias-Programm, Gesetz 2539/1997, «Συγκρότηση της Πρωτοβάθμιας Τοπικής Αυτοδιοίκησης.» ΦΕΚ 244Α/4.12.1997, Άρθρο 1. Σύσταση δήμων και κοινοτήτων. S. 8815. «Έδρα του δήμου ορίζεται ο οικισμός Χώρα της τέως κοινότητας Κύθνου.» PDF Online (griechisch)
  4. «Αποτελέσματα της Απογραφής Πληθυσμού−Κατοικιών 2011 που αφορούν στο Μόνιμο Πληθυσμό της Χώρας.» ΦΕΚ 698Β/20.03.2014, S. 10843 PDF Online (griechisch)
  5. Χώρα. Gemeinde Kythnos. [1] (griechisch)
  6. Χιλιαδάκης, S. 32–33; Μενεΐδης, S. 237.
  7. Venetoulias, S. 41–42.
  8. Kordatzi-Prassa, S. 96–97.
  9. Το Σχολείο | 7/θέσιο Δημοτικό Σχολείο Κύθνου. Abgerufen am 29. Juni 2022 (griechisch).
  10. Messaria. Abgerufen am 29. Juni 2022.
  11. CHURCHES AND MONASTERIES. In: Κύθνος. Abgerufen am 29. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  12. Traditional Settlements. In: Κύθνος. Abgerufen am 29. Juni 2022 (amerikanisches Englisch).
  13. Mazarakis Ainian, S. 49–63.
  14. Αρχαιολογικό Μουσείο Κύθνου: Για πρώτη φορά στεγάζεται η πολιτισμική ταυτότητα του νησιού | Ειδική Υπηρεσία Διαχείρισης Περιφέρειας Νοτίου Αιγαίου. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Juni 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/pepna.gr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)