Teufelsfische

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Teufelsfische

Inimicus didactylus

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Drachenkopfverwandte (Scorpaenoidei)
Familie: Synanceiidae
Unterfamilie: Teufelsfische
Wissenschaftlicher Name
Choridactylinae
Kaup, 1858

Die Teufelsfische (Choridactylinae) sind eine Unterfamilie der Synanceiidae aus der Unterordnung der Drachenkopfverwandten (Scorpaenoidei).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teufelsfische werden 12 bis 29 Zentimeter lang und sind zierlicher gebaut und meist kleiner als die eigentlichen Steinfische der Unterfamilie Synanceiinae. Ihr Körper ist von fransigen Auswüchsen bedeckt. Die giftigen Strahlen der Rückenflosse sind höher als bei den eigentlichen Steinfischen. Die Weichstrahlen der Flossen sind geteilt. Die freistehenden unteren Flossenstrahlen der Bauchflossen werden zur langsamen Fortbewegung über den Meeresboden benutzt. In Gefahrensituationen werden die Schwanzflosse und die Brustflossen gespreizt und die mit auffälligen Warnfarben versehenen Innenseite der Brustflossen gezeigt (Aposematismus). Die Fische enthalten, wie viele Steinfische, ein Gift, jedoch wurden keine lebensbedrohlichen Unfälle aus Pakistan bekannt.[1] Der Inimicus didactylus vom Gebiet der Andamanen gilt jedoch als gefährlicher Giftfisch.[2] Das Toxin einiger Arten wie das des Chinesischen Teufelsfisches hat das Interesse der medizinischen Forschung erregt.[3]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teufelsfische leben im Roten Meer, im tropischen Indischen Ozean und im westlichen Pazifik auf Sand- und Geröllböden, bis in Tiefen von 90 Metern. An den Küsten Indiens kommen 4 Arten aus der Gattung Inimicus vor.[2]

Verhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oft vergraben sie sich bis zu ihren erhöht auf Knochenwülsten stehenden Augen ein. Wechseln sie ihren Standort, bewegen sie sich sehr langsam, um von Fressfeinden nicht erkannt zu werden. Sie ernähren sich carnivor von Krebstieren, Fischen und Kopffüßern.

Wirtschaftliche Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obgleich sie Gift enthalten, zählen einige Teufelsfische, insbesondere der Gattung Inimicus zu hoch geschätzten Edelfischen, beispielsweise der japanischen Küche.[2]

Choridactylus multibarbis
Inimicus japonicus
Minous pictus

Gattungen und Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24 Arten in drei Gattungen werden der Unterfamilie der Teufelsfische zugeschrieben.[2][4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hamid Badar Osmany, Muhammad Moazzam: Review of stonefishes of family Synanceidae from Pakistan with a new record of Synaceia nana Eschmeyer and Rama-Rao, 1973. In: International Journal of Biology and Biotechnology, Band 15, Nr. 1, 2018, S. 173–184.
  2. a b c d e Paramasivam Kodeeswaran, Jayasimhan Praveenraj, Natarajan Jayakumar: New record of bearded ghoul, Inimicus didactylus (Pallas, 1769) (Scorpaeniformes: Synanceiidae) from the Southeast Coast of India. In: Thalassas: An International Journal of Marine Sciences, Band 36, Juni 2020, S. 539–542, doi:10.1007/s41208-020-00228-6 (PDF).
  3. N. G. Emel’yanova, D. A. Pavlov: Some data on reproductive biology of spotted ghoul Inimicus sinensis (Synanceiidae). In: Journal of Ichthyology, Band 60, Nr. 3, Juli 2020, S. 453–461 (PDF).
  4. Minous im Catalog of Fishes (englisch)
  5. Tomoki Inaba and Hiroyuki Motomura. 2018. Review of the Indo-West Pacific Genus Inimicus (Synanceiidae: Choridactylinae). In: Zootaxa, Band 4482, Nr. 1, S. 52–90, DOI: 10.11646/zootaxa.4482.1.2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]