Christian Burckhardt (Maler)

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Christian Burkhardt, gelegentlich auch Christian Burckhardt[1] (* 20. Januar 1856 in München; † 2. September 1943 in Weilheim in Oberbayern) war ein deutscher Glasmaler.

Familie und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Burkhardt war ein Enkel des Eisfelder Porzellanmalers und Stadtkämmerers Johann Burkhardt (1795–1879) und Sohn des Glasmalers Christian Heinrich Burckhardt, der zusammen mit seinem Bruder Heinrich Ludwig Burkhardt 1839 aus Eisfeld zum Studium an der Kunstakademie nach München gekommen war. Die Mutter war Mathilde, geb. Hopf, ebenfalls aus Eisfeld. Christian besuchte nach der Elementarschulzeit in der protestantischen Schule 1867 bis 1870 die drei ersten Klassen des Maximiliansgymnasiums in München.[2] Nach kurzem Studium an der Kunstgewerbeschule schrieb er sich mit dem 1. Mai 1873 in der Münchener Kunstakademie.[3] ein, wo Sándor Wagner (Antikenklasse), Georg Friedrich Ziebland (Baukunst), Johann Leonhard Raab (Kupferstecherklasse) und ab 1875 Alexander Strähuber und Ludwig von Löfftz seine Lehrer waren. Ab Ende der 1870er Jahre war er als Entwerfer und Zeichner im Familienbetrieb tätig, seit 1881 als Teilhaber der nun „Burkhardt & Sohn“ benannten Firma. 1893, nach dem Tod des Vaters, übernahm er die alleinige Leitung. 1881 heiratete er seine Cousine Louise, geb. Dressel, aus Eisfeld (1855–1933) und wohnte mit ihr in einem von Vater und Onkel 1863 erworbenen Haus in der Gabelsbergerstraße in München, wo sich im Rückgebäude auch die Werkstatt befand. Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod des Onkels erbte er dessen Haus in St. Georgen bei Diessen am Ammersee und übersiedelte nach dem Eintritt in den Ruhestand dorthin. Er verstarb im Alter von 87 Jahren im Krankenhaus in Weilheim.

Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Burkhardt entwarf und zeichnete Kartons mit Ornamenten zu den Aufträgen für Glasfenster, die aus Bayern und dem übrigen Deutschland, aber auch aus dem Ausland kamen. Er wurde zum herzoglich-bayerischen Hofglasmaler ernannt und war Mitglied des Münchner Vereins für Christliche Kunst. Zu den Auftragsarbeiten um / ab 1880 gehörten vor allem solche für Kirchen im Elsass (Altkirch, Hagenau, Logelbach, Maßmünster, Obernai, Rosheim, Jung-St. Peter in Straßburg, Zillisheim), aber auch für St. Martin in Landshut[4], St. Lukas in München (kriegszerstört), die Stadtpfarrkirchen in Saalfeld und Sonneberg in Thüringen und das Ulmer Münster.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bericht über den Bestand und das Wirken des unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern stehenden Kunstvereines München: während des Jahres 1894. München 1895, S. 71, und 1906, S. XI.
  • Eva Anwander-Heisse: Glasmalereien in München im 19. Jahrhundert (= Miscellanea Bavarica Monacensia Band 161). Kommissionsverlag UNI-Druck, München 1992, ISBN 3-87821-285-2.
  • Elgin Vaassen: Bilder auf Glas. Glasgemälde zwischen 1780 und 1870. München, Berlin, Deutscher Kunstverlag 1997, S. 241–245.
  • Siegfried Weiß: Berufswunsch Kunst. Maler, Grafiker, Bildhauer. Ehemalige Schüler des Münchner Maximiliansgymnasiums der Jahre 1849 bis 1918. Allitera Verlag, München 2012, ISBN 978-3-86906-475-8, S. 158–162.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. die Schreibweise findet sich lediglich in der Matrikel der Kunstakademie
  2. Matrikel, Zeugnisprotokolle und Jahresberichte 1867/68 bis 1869/70: Maximiliansgymnasium München, Archiv.
  3. Eintrag im Matrikelbuch.
  4. Bayernkurier, 12. Mai 1885.