Christopher Schläffer

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Christopher Schläffer (* 23. August 1969) ist ein Europäischer Unternehmer und Manager. Er ist Gründer und Executive Chairman des Technologieunternehmens NYOUM.[1] Zuvor war er Mitglied des Vorstands von VEON, Bereichsvorstand Produkt & Innovation, Corporate Development Officer und Chief Strategy Officer der Deutschen Telekom, Chief Marketing Officer von T-Mobile International und Vorsitzender des Segmentvorstands von T-Online. Schläffer ist Mitglied des Aufsichtsrats von Amnesty International[2] und wurde von der Wirtschaftsuniversität Wien 2022 als “Manager des Jahres” ausgezeichnet.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schläffer ist Absolvent der Wirtschaftsuniversität Wien und begann seine berufliche Laufbahn bei Accenture.[4] 1998 wechselte er zur Deutschen Telekom AG und wurde 2000 zum Leiter des Zentralbereichs Konzernstrategie berufen.

2002 wurde Schläffer zum „Corporate Development Officer“ (CDO) ernannt und führte zusätzlich zur Konzernstrategie die Zentralbereiche Technologie/Netze (CTO), Prozesse/IT (CIO), Innovation, Forschung und Entwicklung sowie Venture Capital. 2006 übernahm Christopher Schläffer als Bereichsvorstand Produkt & Innovation und Mitglied des „Executive Operating Board“ die operative Verantwortung für das Produktportfolio des Konzerns. Er war gleichzeitig Chief Marketing Officer (CMO) von T-Mobile International und Vorsitzender des Segmentsvorstands von T-Online. In dieser Funktion arbeitete Schläffer an IPTV, mobilem Internet, und Partnerschaften mit Unternehmen wie Apple, Google und Samsung. 2007 unterzeichneten Tim Cook und Schläffer die erste exklusive Partnerschaft für das iPhone außerhalb der USA. Gemeinsam mit Larry Page, Sergey Brin, Andy Rubin, Cole Brodman und Peter Chou stellte Schläffer 2008 in New York das erste Mobiltelefon auf Basis des Betriebssystems Android vor.[5]

2010 verließ Schläffer die Deutsche Telekom und gründete yetu.[6] Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) 2014 in Berlin führte yetu die weltweit erste Smart Home-Plattform ein, auf der Anwendungen flexibel auf jedem Betriebssystem und Endgerät genutzt werden können. Als Kooperationspartner konnten die Deutsche Telekom[7] und RWE[8] gewonnen werden. 2015 erhielt yetu den Preis des Bundespräsidenten „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“[9] für die digitale Revolution, wurde jedoch in Folge einer gescheiterten Finanzierungsrunde insolvent.[10] Unter Nutzung der Open-Source-Technologie gründete Christopher Schläffer NYOUM, eine Internet-Plattform für das vernetzte Zuhause.[11]

2016 wurde Schläffer als „Chief Commercial and Digital Officer“ zum Vorstandsmitglied von VEON, einem globalen Telekommunikationsunternehmen mit mehr als 200 Millionen Kunden, berufen.[12] In dieser Funktion war er für die Rückkehr zu Umsatzwachstum, den Umbau des Unternehmens in einen Technologiekonzern, die weltweite Einführung der Marke VEON, sowie die Entwicklung einer Plattform für kontextbasierte Internetdienste verantwortlich.[13][14]

2018 wurde Schläffer wieder als Unternehmer tätig. Als Executive Chairman richtete er das von ihm gegründete Unternehmen NYOUM mit Sitz in London neu aus, um eine AR-basierte Plattform für Videokommunikation mit multimodalen Nutzerschnittstellen zu entwickeln. 2021 wurde die Plattform unter der Marke LOVE in den USA auf dem Betriebssystem iOS als erstem Markt eingeführt. Im Rahmen des Markteintritts wurde angekündigt, das Eigentum an LOVE innerhalb von 5 Jahren an die Nutzer zu übertragen und so die Plattform zu demokratisieren.[15][16] Seit 2022 ist LOVE auch auf dem Betriebssystem Android und in Asien verfügbar und erreicht damit ein Nutzerpotenzial von mehr als 2 Milliarden Menschen.[17]

Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christopher Schläffer engagiert sich in zahlreichen öffentlichen Institutionen und Funktionen für ein kontextuelles Internet und eine offene Informationsgesellschaft.

Anfang 2020 wurde Schläffer in den Aufsichtsrat von Amnesty International berufen.[18][19] Schläffer ist gemeinsam mit Baroness Martha Lane Fox Schirmherr von iamtheCODE.org,[20] einer Organisation mit der Zielsetzung 1 Million Mädchen und junge Frauen aus Entwicklungsländern bis 2030 in Programmiersprachen auszubilden.

Schläffer ist Gründer von activism group,[21] einem Social Enterprise zur Förderung von Chancengerechtigkeit. activism group hat seinen Sitz im sogenannten Austrian House, einem Bauwerk des niederländischen Architekten Rem Koolhaas.[22][23][24]

Schläffer war Gründungsmitglied des Organisationskomitees der Beethoven Piano Competition und ist Mitglied im Innovation Circle der Londoner Serpentine Galleries.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Applied Technology and Innovation Management, Arnold H., Erner M., Möckel P., Schläffer C, Springer, Berlin (2010), ISBN 978-3-540-88826-0
  • Umsetzung von offener Innovation durch industrielle Cluster und Public Private Partnerships, Bub U., Schläffer C., published in Beschleunigte Innovation mit regionalen und industrienahen Forschungsclustern IRB Verlag (2008), ISBN 978-3-8167-7459-4
  • Convergent Media & Networks, Keynote Speech at the 12th German-Japanese Symposium, 2007[32]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Team | NYOUM. Abgerufen am 14. Februar 2024 (englisch).
  2. Christopher Schläffer. linkedin.com, abgerufen am 2. Juni 2016.
  3. Schläffer als „WU Manager des Jahres 2022“ ausgezeichnet. Abgerufen am 14. Februar 2024.
  4. Christopher Schläffer. Crunchbase.com, abgerufen am 28. Juni 2010.
  5. T-Mobile Unveils the T-Mobile G1. t-mobile.com, archiviert vom Original am 18. Mai 2015; abgerufen am 16. September 2014.
  6. Anne Preissner: Innovationschef Schläffer verlässt Telekom. Manager-magazin.de, 15. Dezember 2009, abgerufen am 28. Juni 2010.
  7. Deutsche Telekom erster Partner von yetu. cleanthinking.de, abgerufen am 16. September 2014.
  8. Smart-Home-Run? faz.de, abgerufen am 10. Juli 2015.
  9. Land der Ideen. Archiviert vom Original am 8. Dezember 2015; abgerufen am 13. Dezember 2015.
  10. Handelsregisterauszug Yetu AG. Abgerufen am 10. Dezember 2015.
  11. Companies House: NYOUM. Abgerufen am 13. Dezember 2015.
  12. VimpelCom names Christopher Schlaeffer as chief digital officer. bloomberg.com, 26. Januar 2016;.
  13. DLDconference: Moving Beyond Apps – The Next Stage In Mobile And Messaging (Schläffer, Kirkpatrick) I DLD New York. 19. Mai 2017, abgerufen am 25. Juli 2017.
  14. VEON: VEON: the experience. In: VEON. 28. Februar 2017, abgerufen am 25. Juli 2017.
  15. LOVE unveils a modern video messaging app with a business model that puts users in control. In: techcrunch.com. Abgerufen am 30. August 2021.
  16. LOVE, A Brand New Way To Communicate Face-to-Face, Launches In The US. In: prnewswire.com. Abgerufen am 30. August 2021.
  17. NYOUM Launches LOVE on Android and Expands Global Footprint Across Asia. In: bloomberg.com. 30. Oktober 2022, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  18. VEON group management and structure update. veon.com, abgerufen am 17. März 2020 (englisch).
  19. International Board. amnesty.org; (englisch).
  20. Our Team. In: iamtheCODE. Abgerufen am 14. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  21. HOME. Abgerufen am 14. Februar 2024 (englisch).
  22. Austrian House | Architecture. Abgerufen am 14. Februar 2024 (englisch).
  23. Austrian House. Abgerufen am 14. Februar 2024 (englisch).
  24. Condé Nast: Inside a Modern Alpine Lakehouse Designed by Rem Koolhaas. 8. November 2023, abgerufen am 14. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  25. Vorstand Münchner Kreis. Archiviert vom Original am 22. März 2014; abgerufen am 18. Dezember 2010.
  26. Our Supporters. In: Serpentine Galleries. (serpentinegalleries.org [abgerufen am 13. März 2018]).
  27. The 100 digital leaders transforming their global brands. In: Hot Topics. 14. Januar 2016 (hottopics.ht [abgerufen am 13. März 2018]).
  28. 50 innovators to watch. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Juni 2017; abgerufen am 13. März 2018.
  29. Our Team. iamthecode.org; (englisch).
  30. Presseaussendung "WU Manager des Jahres" 2022. In: wu.ac.at. Abgerufen am 30. Januar 2023.
  31. Schläffer als „WU Manager des Jahres 2022“ ausgezeichnet. Abgerufen am 14. Februar 2024.
  32. Convergent Media & Networks'. (PDF; 320 kB) muenchner-kreis.de, abgerufen am 2. Mai 2019.