Chrom(VI)-peroxid

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Strukturformel
Strukturformel von Chrom(VI)-peroxid
Allgemeines
Name Chrom(VI)-peroxid
Andere Namen
  • Chromperoxid
Summenformel CrO5
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 35262-77-2
PubChem 22222816
ChemSpider 21865108
Wikidata Q2034517
Eigenschaften
Molare Masse 131,99 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 350i​‐​317​‐​410
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chrom(VI)-peroxid ist eine chemische Verbindung des Chroms aus der Gruppe der Peroxide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chrom(VI)-peroxid kann durch Reaktion von Dichromaten in schwefel- oder salpetersaurer Lösung mit Wasserstoffperoxid gewonnen werden.[3][4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chrom(VI)-peroxid ist eine tiefblaue Verbindung, die in Wasser, Ethern und Estern löslich ist. Sie ist in Wasser instabil und zersetzt sich schnell unter Oxidation des Wasserstoffperoxids, wobei die Farbe der Lösung in grün oder violett umschlägt. Die blaue Lösung ist kein reines Chrom(VI)-peroxid, sondern ein Hydroxo-Komplex.[5][6][7] Die Verbindung geht auch mit anderen Verbindungen wie zum Beispiel Pyridin und Diethylether Komplexe ein.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bildung von blauem Chrom(VI)-peroxid wird als Nachweisreaktion verwendet.[8] Hierzu wird verdünnte Salpetersäure mit Wasserstoffperoxid vermischt und mit Diethylether überschichtet. Der Ether dient als Stabilisator, da sich das Chromperoxid sonst nach kurzer Zeit unter Sauerstoffentwicklung wieder zersetzt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu Chrom(VI)-verbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Januar 2017. (JavaScript erforderlich)
  2. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Chromium (VI) compounds, with the exception of barium chromate and of compounds specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 14. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Erwin Riedel, Christoph Janiak: Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-022567-9, S. 915 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Hans P. Latscha, Helmut Klein: Analytische Chemie Chemie — Basiswissen III. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-97604-9, S. 84 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. chemieunterricht.de: Prof. Blumes Medienangebot: Katalysatoren und Enzyme, abgerufen am 25. Mai 2015
  6. Ronald Rich: Inorganic Reactions in Water. Springer, 2007, ISBN 978-3-540-73962-3, S. 115 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Günter Grampp, Stephan Landgraf, Tomasz Wesierski, Beata Jankowska, Ewa Kalisz, Dana-Maria Sabou, Boryana Mladenova: Kinetics of the Formation of the Blue Complex CrO(O2)2 Formed by Dichromate and H2 O2 in Acid Solutions. A Stopped-Flow Investigation Using Rapid-Scan UV-VIS Detection. In: Monatshefte für Chemie / Chemical Monthly. 133, 2002, S. 1363, doi:10.1007/s00706-002-0488-5.
  8. Götz Bucher, Michaela Kampe, Julius F. Roelcke: Peroxides and Chromium Compounds – The Ether Test for Identity. In: Zeitschrift für Naturforschung B. 60, 2005, S. 1–6 (PDF, freier Volltext).