Chromonastiri

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ortsgemeinschaft Chromonastiri
Τοπική Κοινότητα Χρομοναστηρίου
(Χρομοναστήρι)
Chromonastiri (Griechenland)
Chromonastiri (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Kreta
Regionalbezirk Rethymno
Gemeinde Rethymno
Gemeindebezirk Rethymno
Geographische Koordinaten 35° 20′ N, 24° 31′ OKoordinaten: 35° 20′ N, 24° 31′ O
Höhe ü. d. M. 360 m
(Durchschnitt)
Fläche 9,602 km²[1]
Einwohner 391 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 73010112
Ortsgliederung 4
Postleitzahl 74100
Telefonvorwahl 28310

Chromonastiri (griechisch Χρομοναστήρι auch Χρωμοναστήρι (n. sg.)) ist eine Ortsgemeinschaft des Gemeindebezirks Rethymno in der Gemeinde Rethymno auf der griechischen Mittelmeerinsel Kreta. Aufgrund des Erhaltungszustands venezianischer Häuser, ihres historischen und architektonischen Werts sowie des Ortsbildes ist der Ort denkmalgeschützt.[2]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chromonastiri liegt etwa sechs Kilometer südwestlich von Rethymno an den Ausläufern des Vrysinas in 360 Meter Höhe.[3] Weitere drei Weiler zählen zur Ortschaft, Prinedes unmittelbar nördlich angrenzend, sowie Kapediana (Καπεδιανά) etwa 1,2 Kilometer westlich und Myli 1,5 Kilometer nordwestlich. Die nächstgelegene Ortschaft ist Roussospiti 1,5 Kilometer nordwestlich.

Namensherkunft und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name ist aus den Worten Farbe und Kloster zusammengesetzt; dieser Name ist vermutlich auf die Verbindung des Dorfes mit dem Kloster Panagia Kera in byzantinischer und venezianischer Zeit zurückzuführen. Entstanden ist der Ort im 12. und 13. Jahrhundert; aus dieser Zeit stammen auch mehrere venezianische Gebäude.

Einwohnerentwicklung von Chromonastiri[4][1]
Name griechischer Name Code 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011
Chromonastiri Χρομοναστήρι (n. sg.) 7301011201 439 347 293 173 294 237 358 298
Kapediana Καπεδιανά (n. pl.) 7301011202 102 064 048 035 027 019 028 025
Myli Μύλοι (m. pl.) 7301011203 099 075 052 036 039 031 039 027
Prinedes Πρινέδες (m. pl.) 7301011204 029 057 041
Gesamt 73010112 640 486 393 244 360 316 482 391

Kirchen und weitere Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Panagia Kera
Die Ursprünge der Kreuzkuppelkirche Panagia Kera (Παναγία Κερά) gehen auf das 11. Jahrhundert zurück, insgesamt können vier Bauphasen nachgewiesen werden. Der nördliche und südliche Flügel ist abgerundet, ähnlich einer Apsis. Zur Abtrennung von Kirche und Altarraum wurde im 14. Jahrhundert eine Mauer eingezogen, später im selben Jahrhundert die Kirche nach Westen erweitert. Am Übergang vom 15. Jahrhundert zum 16. Jahrhundert folgte der Anbau einer einschiffigen Kapelle, diese ist der Agia Anna geweiht. Fresken sind in mehreren Lagen erhalten, die ältesten datieren ins 11. Jahrhundert, die meisten aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.[5]

Agios Eftychios
Die Kirche Agios Eftychios (Άγιος Ευτύχιος) liegt etwa 1,5 Kilometer nordöstlich des Dorfes oberhalb eines Trockenbachs in der Gegend Perdiki Metochi. Vermutlich handelt es sich um eine Kirchengründung durch Ioannis Xenos in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts. Obwohl die Kirche von außen das Aussehen einer dreischiffigen Basilika hat, zählt sie zum Typ Kreuzkuppelkirchen, weil die West- und Ostflügel gegenüber den Nord- und Südflügeln deutlich verlängert sind. Die Fresken stammen aus dem 11. Jahrhundert.[6]

Militärmuseum
Von den zahlreichen Gebäuden venezianischen Ursprungs ist die Villa Clodio das bedeutendste. Die Villa steht am südlichen Ortsausgang und beherbergt heute das Militärmuseum. Einst diente sie der venezianischen Adelsfamilie Clodio als Sommerresidenz. Während der osmanischen Zeit war sie Sitz des Agha.[7] Im Jahr 1985 schenkte der damalige Besitzer das Gebäude dem Dorf, die Übereignung an den Generalstab des Griechischen Heeres (ΓΕΣ) zur Einrichtung eines Militärmuseums erfolgte 1997. Vom Herbst 2003 bis 2009 wurde das Gebäude umfassend renoviert, im Januar 2010 nahm das Museum seinen Betrieb auf.[8]

Die alte Ölmühle von Prinari wurde vollständig renoviert und verwahrt alte Geräte zur Herstellung des Olivenöls.[9][10]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 27. Juli feiert das Dorf den Namenstag der Agios Pandeleimon. Die öffentliche Busse des KTEL-Verbundes bedienen täglich außer an Wochenenden zwei Verbindungen zwischen Chromonastiri und Rethymno.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Ergebnisse der Volkszählung 2011, Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) ELSTAT (Excel-Dokument, 3,1 MB)
  2. culture.gr: Chromonastiri von Rethymnon (Memento vom 10. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (griechisch)
  3. Papyrus Larousse Britannica, Athen, 1996
  4. Einwohnerzahlen von Chromonastiri 1940–2001. Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek (griechisch)
  5. ims.forth.gr: Digital Crete – Panagia Kera (Memento vom 29. April 2015 im Internet Archive) (englisch)
  6. ims.forth.gr: Digital Crete – Agios Eftichios (Memento vom 29. April 2015 im Internet Archive) (griechisch)
  7. rethymno.gr: Chromonastiri – Gemeinde Rethymno (Memento vom 7. September 2011 im Internet Archive) (griechisch)
  8. army.gr: Militärmuseum von Rethymnon, Chromonastiri (Memento vom 20. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (griechisch)
  9. Private collections in Rethymno. In: rethymnon.gr. Archiviert vom Original am 2. Februar 2014; abgerufen am 26. Dezember 2023 (englisch).
  10. Die Mühle von Prinari (Agrotourismus). Website der Gemeinde Rethymno, abgerufen am 4. September 2012 (englisch).
  11. bus-service-crete-ktel.com: Linienbus Service auf Kreta (Memento vom 21. März 2013 im Internet Archive)