Chromosom 9 (Mensch)

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Idiogramm des menschlichen Chromosoms 9

Chromosom 9 ist eines von 23 Chromosomen-Paaren des Menschen. Ein normaler Mensch hat in den meisten seiner Zellen zwei weitgehend identische Kopien dieses Chromosoms.

Entschlüsselung des Chromosoms 9[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Chromosom 9 besteht aus 140 Millionen Basenpaaren. Ein Basenpaar ist die kleinste Informationseinheit der DNA. Das Chromosom 9 enthält etwa 4,5 % der gesamten DNA einer menschlichen Zelle. Die Identifizierung der Gene auf diesem Chromosom ist der Teil eines laufenden Prozesses zur Entschlüsselung des menschlichen Erbgutes. Auf dem Chromosom 9 befinden sich zwischen 800 und 1300 Gene.[1] Bisher sind 904 davon bekannt.[2]

Bekannte Gene auf dem Chromosom 9[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Chromosom 9 enthält unter anderem folgende Gene:

Medizinische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 46 Chromosomen des Menschen

Mit den auf dem Chromosom 9 befindlichen Genen werden unter anderem folgende genetisch bedingte Krankheiten oder Symptome in Verbindung gebracht:[3]

Philadelphia-Chromosom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Hauptartikel Philadelphia-Chromosom

Das Philadelphia-Chromosom (Ph1; t(9;22)(q34;q11)) ist eine Chromosomenveränderung, bei der ein verkürztes Chromosom 22 durch eine Translokation (Austausch) mit einem Chromosomenabschnitt des Chromosoms 9 entsteht. Historisch gesehen war dies die erste Chromosomenveränderung, die mit der Entstehung von Krebs in Verbindung gebracht werden konnte.

Trisomie 9 (Rethoré-Syndrom)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Hauptartikel Trisomie 9

Beim Rethoré-Syndrom (Trisomie 9) liegt in vielen Körperzellen eine Verdreifachung des Chromosoms 9 durch eine Genommutation vor.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genetics Home Reference, Chromosome 9 (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive), Stand vom 29. Februar 2008
  2. ensembl.org, Chromosome 9, abgerufen am 13. März 2008
  3. Genetics Home Reference, Conditions related to genes on chromosome 9., Stand: 29. Februar 2008
  4. Distel, M. A., Hottenga, J.-J., Trull, T. J. & Boomsma, D. I. (2008). Chromosome 9: linkage for borderline personality disorder features. Psychiatric Genetics, 18 (6), 302–307.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • S. J. Humphray u. a.: DNA sequence and analysis of human chromosome 9. In: Nature. 429/2004, S. 369–74, PMID 15164053
  • F. Gilbert F, N. Kauff: Disease genes and chromosomes: disease maps of the human genome. Chromosome 9. In: Genet Test, 5/2001, S. 157–74, PMID 11551106
  • R. Kurzrock u. a.: Philadelphia chromosome-positive leukemias: from basic mechanisms to molecular therapeutics. In: Ann Intern Med, 138/2003, S. 819–30, PMID 12755554

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]