Cidade; Campo

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Film
Titel Cidade; Campo
Produktionsland Brasilien, Deutschland, Frankreich
Originalsprache Portugiesisch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 119 Minuten
Produktions­unternehmen Dezenove Som e Imagens Produções, Sutor Kolonko, Good Fortune Films
Stab
Regie Juliana Rojas
Drehbuch Juliana Rojas
Produktion Maria Ionescu
Sara Silveira
Ingmar Trost
Musik Rita Zart
Kamera Alice Andrade Drummond
Cris Lyra
Schnitt Cristina Amaral
Besetzung
Die Hauptdarstellerinnen des Films bei dessen Vorstellung auf der Berlinale 2024

Cidade; Campo ist ein brasilianisch-deutsch-französischer Spielfilm unter der Regie von Juliana Rojas aus dem Jahr 2024. Der Film feierte am 19. Februar 2024 auf der Berlinale seine Weltpremiere in der Sektion Berlinale Encounters, wo das Werk den Regiepreis erhielt.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landarbeiterin Joana lebt in Brasilien. Als in ihrem Dorf ein Staudamm für Bergbauabfälle einstürzt, sucht Joana ein neues Leben und zieht zu ihrer Schwester Tânia und deren Enkel Jaime nach São Paulo, der bevölkerungsreichsten Stadt des amerikanischen Kontinents.[1] Hier muss sie ihren Platz im Leben neu definieren. Über das Internet findet sie Arbeit als Reinigungskraft und wird sie mit der prekären Arbeitswelt einer Großstadt konfrontiert, die ihr bislang unbekannt war. Sie schließt Freundschaften in ihrer Firma und beteiligt sich am gemeinsamen Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen. Joana erlebt, dass ein gemeinsames Ziel ihr Leben positiv verändert. Nach und nach intensiviert sich ihre Beziehung zu Jaime und Erinnerungen an Joanas vermissten Sohn werden lebendig. - Als Flávia von ihrem Vater eine Farm erbt, verlegen sie und ihre Frau Mara ihren Lebensmittelpunkt von der Stadt aufs Land. Beim Erkunden des Anwesens kommen Details aus dem Leben des Verstorbenen, zu dem Flávia keine enge Beziehung hatte, zutage.[1] Auch diese beiden Menschen kommen in eine neue Umgebung, die ihnen fremd ist und in der sie erst lernen müssen, mit den Frustrationen und Geistern der Vergangenheit zurechtzukommen. Flavia wird das Gefühl nicht los, dass in den Wäldern um das Haus unheimliche Dinge geschehen. Die Natur konfrontiert sie mit den Geistern ihrer Vergangenheit. Jede der beiden gegenläufigen Migrationen zwischen Stadt und Land bringt somit Herausforderungen mit sich.[2] Darauf verweist der Titel Cidade; Campo (deutsch: Stadt; Land).[3]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmstab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie führte Juliana Rojas, von der auch das Drehbuch stammt. Die Kameraführung lag in den Händen von Alice Andrade Drummond und Cris Lyra, die Musik komponierte Rita Zart und für den Filmschnitt war Cristina Amaral verantwortlich.[4]

In wichtigen Rollen sind Fernanda Vianna als Joana, Mirella Façanha als Flávia und Bruna Linzmeyer als Mara zu sehen.

Produktion und Förderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Produziert wurde der Film von Maria Ionescu, Sara Silveira und Ingmar Trost. Produktionsfirma war Dezenove Som e Imagens Produções, koproduziert haben Good Fortune Films und Sutor Kolonko e. K., Köln.[4][5] Unterstützt haben die Produktion unter anderem die Filmförderung der Stadt São Paulo, SP Cine und die Film- und Medienstiftung NRW.[2] Cidade; Campo ist einer von zwölf Filmen, die über den World Cinema Fund gefördert und zur Berlinale 2024 eingeladen wurden.[6]

Dreharbeiten und Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedreht wurde in Brasilien.[2] Der Film feierte am 19. Februar 2024 auf der Berlinale seine Weltpremiere in der Sektion Berlinale Encounters.

Auszeichnungen und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olivia Popp bezeichnete auf Cineuropa die Langsamkeit als Stärke: „Das meditative, aber niemals schleppende Tempo entlockt dem Zuschauer die Kontemplation zwischen den Geschichten, die sich für sich genommen unvollendet anfühlen würden.“[7] Angelo Acerbi hob auf Fred - The Festival Insider die gelungene Umsetzung des Kontrasts zwischen den materialistischen Anforderungen des Stadtlebens und den existentialistischen Dimensionen des Lebens in und mit der Natur hervor.[8] Dagegen sah OnealRedux auf moviebreak.de die Umsetzung der Filmideen als „schauspielerisch holperig und atmosphärisch unbeständig“ an. Der Film verliere sich „im narrativen Nichts.“[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cidade; Campo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Filmes brasileiros estão entre selecionados para o Berlinale. 24. Januar 2024, abgerufen am 24. Januar 2024 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. a b c Cidade; Campo. In: Sutor Kolonko. Abgerufen am 24. Januar 2024.
  3. Cidade; Campo. Abgerufen am 10. Februar 2024.
  4. a b Cidade; Campo (2024) - IMDb. Abgerufen am 23. Januar 2024.
  5. Cidade, Campo | filmportal.de. Abgerufen am 24. Januar 2024.
  6. World Cinema Fund mit zwölf Filmen im Berlinale Programm / WCF Day 2024 / Kulturstiftung des Bundes verlängert und erhöht Förderung. Abgerufen am 29. Januar 2024.
  7. Review: Cidade; Campo. 19. Februar 2024, abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
  8. Angelo Acerbi: "Cidade; Campo", interview with the director Juliana Rojas. 21. Februar 2024, abgerufen am 5. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. Cidade; Campo (2024, Encounters) - Kritik. Abgerufen am 5. März 2024.