Ciekocino

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Ciekocino (deutsch Zackenzin) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Choczewo (Chottschow) im Powiat Wejherowski.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 25 Kilometer nördlich der Stadt Lębork (Lauenburg in Pommern), am Chełst (Chaustbach). Die Entfernung zur Ostsee im Norden beträgt etwa fünf Kilometer. Unweit des Orts befindet sich am Ostseestrand die bis zu 45 Meter hohe Dünenformation Große Wollsäcke.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche (bis 1945 evangelisch).

Die Ortschaft trug 1437 den slawischen Namen Zakonczyno.[1] Um 1784 gab es im Dorf Zackenzin, das seinerzeit Ernst Mathias v. Krockow gehörte, unter anderem ein Vorwerk, fünf Bauern, eine Wassermühle, eine Gaststätte und eine Schule.[2]

Zu Anfang des letzten Quartals des 19. Jahrhunderts saß auf dem Rittergut Zackenzin ein v. Braunschweig, der Amtsvorsteher des Bezirks Sassin gewesen war und dieses Amt 1875 niederlegte.[3]

Zackenzin gehörte 1945 zum Amtsbezirk Sassin im Landkreis Lauenburg i. Pom., Regierungsbezirk Köslin, der Provinz Pommern des Deutschen Reichs.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Bald darauf wurde das Kreisgebiet zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann danach die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Zackenzin erhielt den polnischen Ortsnamen Ciekocino. Soweit sie nicht zuvor geflohen waren, wurden die deutschen Dorfbewohner in der Folgezeit vertrieben.

Die Ortschaft ist heute Teil der Gmina Choczewo im Powiat Wejherowski (Powiat Neustadt in Westpreußen) der Woiwodschaft Pommern (1975–1998 der Woiwodschaft Danzig).

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Anmerkungen
1818 125 [4]
1925 441 darunter 419 Evangelische und elf Katholiken[5]
1933 373 [6]
1939 339 [6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Wilhelm Brüggemann Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1085, Absatz (106).
  • Franz Schultz: Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern. Lauenburg i. Pom. 1912 (Digitalisat).
  • Heinrich Koops: Heimatbuch Lauenburg/Pom. 1967.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Franz Schultz: Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern. Lauenburg i. Pom. 1912, S. 37.
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1085, Absatz (106).
  3. Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Cößlin, Nr. 13 vom 1. April 1875, S. 112, rechte Spalte.
  4. Alexander August Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des Preussischen Staats. Band 5, Halle 1823, S. 207, Nr. 65 und 66.
  5. Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Zackenzin im ehemaligen Kreis Lauenburg in Pommern (Memento des Originals vom 12. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gemeinde.zackenzin.kreis-lauenburg.de (2011).
  6. a b Michael Rademacher: Lauenburg_p. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Koordinaten: 54° 45′ N, 17° 47′ O