Cierpięta (Mikołajki Pomorskie)

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Cierpięta (deutsch Carpangen, 1908–1938 Karpangen, früher Czerpienten oder Leidenthal[1] sowie Cerpienta oder Leydenthal[2]) ist eine Ortschaft in der Landgemeinde (Gmina) Mikołajki Pomorskie (Niklaskirchen) im Powiat Sztumski (Stuhmer Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa zehn Kilometer südöstlich von Stuhm (Sztum), 15 Kilometer südwestlich von Christburg (Dzierzgoń) und zwei Kilometer nördlich von Niklaskirchen (früher Nikolaiken, poln. Mikołajki Pomorskie).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siedlungshäuser im Dorf (Juli 2022)

Ältere Ortsbezeichnungen sind Carpanyan (1402), Captarnien oder Capptamer (1405) sowie Cierpenta (1682).[3] Zu polnischen Zeiten, als an die Stelle der ehemaligen Komtureien und Vogteien des Deutschordensstaats die Starosteien traten, wurde Czerpienten zunächst der Starostei Stuhm zugeordnet, im 16. Jahrhundert jedoch von dieser getrennt und im 17. Jahrhundert der Starostei Straszewo angegliedert.[4] Nach der preußischen Wiedervereinigung 1772 gehörte Czerpienten zum königlichen Domänenamt Stuhm.[2] Nach 1818 kam der Obrist von Hainski durch Tausch mit der königlichen Regierung in den Besitz de Guts.[3]

1880 besaß Carl Schade, Amtsvorsteher des Amtsbezirks Czerpienten, das Gut Czerpienten.[5] Um 1896 war Clementine Schade, geb. von Rüdgisch, Besitzerin des Guts Czerpienten.[6]

Am 1. April 1927 betrug die Flächengröße des Guts Carpangen 241 Hektar.[7]

Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Carpangen in die Landgemeinde Nikolaiken eingegliedert.[8]

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 königliches Vorwerk, Amt Stuhm, sieben Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen[2]
1818 32 königliches Dorf, Amt Stuhm[1]
1864 73 Gut, davon 26 Evangelische und 47 Katholiken[9]
1910 112 Gutsbezirk, am 1. Dezember, darunter 25 Evangelische und 86 Katholiken; 63 Personen mit polnischer Muttersprache[10]
1925 116 am 16. Juni[7]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Groß Rohdau.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carpangen, Domäne, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
  • Czerpienten, Gut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Czerpienten (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cierpięta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 239, Ziffer 598 (Google Books).
  2. a b c Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 34 (Google Books).
  3. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, S. 215 (Google Books).
  4. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt, 1868, ebenda, S. 193 (Google Books)
  5. Außerordentliche Beilage zum Amtsblatt der Königl. Regierung zu Marienwerder, Band 70, Nr. 48, vom 1. Dezember 1880, S. 51 (Google Books).
  6. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. Band 11a: Westpreussen, Nürnberg 1896, S. 243 (Google Books).
  7. a b Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 382 (Google Books).
  8. Amtsbezirk Carpangen (Territorial.de)
  9. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 196–197, Ziffer 26 (Google Books).
  10. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 74–75, Ziffer 82 (Google Books).
  11. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 529 (Google Books).

Koordinaten: 53° 51′ N, 19° 9′ O