Claude Grison

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Claude Grison (* 10. August 1960) ist eine französische Chemikerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chemie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn ihrer Karriere entschied sich Claude Grison für das Studium der Chemie des Lebens. Sie absolvierte ihr Studium der Chemie an der Universität Nancy und wurde dort Maître de conférences, was sie zu einer der jüngsten Hochschullehrerinnen Frankreichs machte. Im Jahr 2003 übernahm sie die Co-Leitung des Laboratoriums für biomolekulare organische Chemie in Montpellier. Ihr Hirsch-Index liegt im Januar 2020 bei 20.[1][2]

Im Jahr 2005 entdeckte sie die Funktionsweise eines Enzyms, das für die Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika wichtig ist.[1]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2008 orientiert sie sich neu in Richtung Ökologie, nachdem sie eine Anfrage von Studentinnen erhalten hat, die über die Verwendung von Pflanzen zur Beseitigung von Umweltverschmutzungen forschen. Daraufhin tritt sie dem Centre d'écologie fonctionnelle et évolutive (CEFE) in Montpellier bei. Sie arbeitet mit José Escarré, der einige Jahre zuvor die Fähigkeit mehrerer Arten zur Akkumulation von Schwermetallen entdeckt hatte.[1][2][3][4]

Innerhalb von fünf Jahren meldet sie 25 CNRS-Patente an. Sie gilt als eine der Pionierinnen der Ökokatalyse, einem Forschungsfeld zwischen Ökologie und Chemie.[2]

Claude Grison erforscht die Verwendung von Pflanzen zur Reinigung von Bergbaustandorten und zur Nutzung der von ihnen aufgenommenen Metalle. Ihre Forschung ermöglicht die Herstellung von mehr als 3500 komplexen Biomolekülen, die sonst nicht synthetisiert werden könnten. So können Pflanzen verschmutzte Böden aufwerten, indem sie giftige Metalle extrahieren.[3]

Sie ist Forschungsdirektorin am CNRS und an der Universität Montpellier. Sie gründet und leitet das Labor Chimie bio-inspirée et innovations écologiques in Montpellier. Außerdem wird sie wissenschaftliche Beraterin von Stratoz, einem Start-up-Unternehmen und Chimex, einer Tochtergesellschaft von L’Oréal.[1][2][3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2013 gewann sie den Forschungspreis Prix de la recherche.[5]

Im Jahr 2014 erhielt sie die Innovationsmedaille des CNRS[1] und den Innovationspreis für Umwelttechnologien des Agence nationale de la recherche (ANR).[5]

Im Jahr 2015 wurde sie zur Ritterin der Ehrenlegion ernannt.[6]

Im September 2016 erhielt sie den François-Sommer-Preis Mensch-Natur.[2]

Seit 2021 ist sie Mitglied der European academy of sciences in der Sparte Chemie.[7]

Im Jahr 2022 gewann sie den Europäischen Erfinderpreis in der Kategorie „Forschung“.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Claude Grison, Chimiste, Médaille de l’innovation du CNRS 2014. In: cnrs.fr. 1. Juni 2014, abgerufen am 2. Juni 2022 (französisch).
  2. a b c d e https://www.sciencesetavenir.fr/fondamental/la-chimiste-claude-grison-recoit-le-prix-francois-sommer_105097. In: sciencesetavenir.fr. 21. September 2016, abgerufen am 2. Juni 2022 (französisch).
  3. a b c Claude Grison, dépollue la terre avec des plantes. In: franceinter.fr. 5. Juni 2016, abgerufen am 2. Juni 2022 (französisch).
  4. José Escarré's research while affiliated with Centre d'Ecologie Fonctionnelle et Evolutive and other places. In: researchgate.net. Abgerufen am 2. Juni 2022 (englisch).
  5. a b L'écocatalyse, une révolution écologique et économie verte ? | Claude Grison | TEDxParisSalon. In: youtube.com. TEDx, 6. November 2015, abgerufen am 2. Juni 2022 (französisch).
  6. Présidence de la République, Ordre national de la légion d'honneur. (PDF) In: legiondhonneur.fr. 1. Januar 2015, abgerufen am 2. Juni 2022 (französisch).
  7. Member Profile, Prof. Dr. Claude Grison. In: eurasc.org. 2021, abgerufen am 2. Juni 2022 (englisch).
  8. Europäischer Erfinderpreis 2022