Clobazam

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Allgemeines
Freiname Clobazam
Andere Namen

7-Chlor-1,5-dihydro-1-methyl-5-phenyl-1,5-benzodiazepin-2,4(3H)-dion (IUPAC)

Summenformel C16H13ClN2O2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 22316-47-8
EG-Nummer 244-908-7
ECHA-InfoCard 100.040.810
PubChem 2789
ChemSpider 2687
DrugBank DB00349
Wikidata Q412164
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N05BA09

Wirkstoffklasse

Benzodiazepine

Eigenschaften
Molare Masse 300,74 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Toxikologische Daten

6000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Clobazam (Handelsname Frisium; Hersteller: Sanofi-Aventis) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine. Er wird in der Behandlung von Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen sowie zur Behandlung von Anfallsleiden (Antiepileptikum, Antikonvulsivum) eingesetzt.

Klinische Angaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anwendungsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clobazam ist zugelassen als[2]

Gegenanzeigen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clobazam darf nicht angewendet werden bei:[2]

Clobazam darf nur unter besonderer Nutzen-Risiko-Abwägung und mit ggf. reduzierter Dosis gegeben werden bei:[2]

Entwicklung und Vermarktung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clobazam wurde in den späten 1960er Jahren bei dem italienischen Unternehmen Laboratori Farmaceutici Maestretti in Mailand synthetisiert[3] und später bei Hoechst zum Arzneimittel entwickelt. Es wurde seit Mitte/Ende der 1970er Jahre in vielen Ländern in den Handel gebracht, zunächst als Beruhigungsmittel und Anxiolytikum und später auch als Antikonvulsivum.

Rechtslage in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clobazam unterliegt der Gesetzgebung des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG). Hier ist es in die Anlage III (verkehrsfähige und verschreibungsfähige Betäubungsmittel) aufgenommen worden; ausgenommen sind Zubereitungen, die pro abgeteilter Form (Tablette, Zäpfchen, Ampulle) nicht mehr als 20 mg des Wirkstoffes und keine weiteren Betäubungsmittel enthalten. Bis zu dieser Dosis ist der Wirkstoff nur verschreibungspflichtig.

Handelsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frisium (D, A), Urbanyl (CH)[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Datenblatt Clobazam bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 15. Juni 2011 (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegeben
  2. a b c Sanofi-Aventis: Fachinformation Frisium (Deutschland). Stand: März 2017.
  3. S. Rossi, O. Pirola, R. Maggi: Sintesi di 1,2,4,5-tetraidro-2,4-dicheto-3H-l,5 benzodiazepine. In: Chim Ind. 51, 1969, S. 479–483.
  4. Arzneimitteldatenbanken der Zulassungsbehörden (BfArM / PEI / BVL, AGES, swissmedic), Stand Oktober 2019.