Codex Dublinensis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Manuskripte des Neuen Testaments
PapyriUnzialeMinuskelnLektionare
Unzial 035
Matthäus 20,33–34
Name Dublinensis
Zeichen Z
Text Evangelium nach Matthäus
Sprache griechisch
Datum 6. Jahrhundert
Lagerort Trinity College (Dublin)
Größe 37,5 × 25,5 cm
Typ Alexandrinischer Texttyp
Kategorie III

Der Codex Dublinensis (Gregory-Aland no. Z oder 035; von Soden ε 26) ist eine Handschrift in griechischer Sprache, die auf das 6. Jahrhundert datiert wird. Sie enthält den Text des Evangeliums nach Matthäus unvollständig.

Der Codex ist ein Palimpsest. Über den Evangelientext wurden im 10. oder 11. Jahrhundert patristische Texte von Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomos geschrieben. Zum Codex gehören auch acht Blätter mit Texten aus dem Buch Jesaja, ebenfalls aus dem 6. Jahrhundert (Fragmenta Dublinensia, Nr. 918 nach Rahlfs).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handschrift besteht aus 32 Pergamentblättern im Format 27 × 20 cm, die einspaltig mit 21 Zeilen beschrieben sind.[1] Sie enthält die Ammonianischen Abschnitte, aber nicht den Eusebischen Kanon.[2]

Akzente sowie Spiritus asper und lenis fehlen. Die Buchstaben sind große und einfache Unzialen, es kommen itazistische Fehler vor wie die Verwechslung von αι mit ε, und ι mit ει.[2]

Der Text repräsentiert den alexandrinischen Texttyp, (ähnlich dem Codex Sinaiticus)[3], mit zahlreichen eigenen Lesarten, und wird der Kategorie III zugeordnet[1].

Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matthäus 1,17–2,6; 2,13–20; 4,4–13; 5,45–6,15; 7,16–8,6; 10,40–11,18; 12,43–13,11; 13,57–14,19; 15,13–23; 17,9–17; 17,26–18,6; 19,4–12. 21–28; 20,7–21,8; 21,23–30; 22,16–25; 22,37–23,3; 23,15–23; 24,15–25; 25,1–11; 26,21–29. 62–71[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1787 entdeckte John Barnett in der Handschrift des 10./11. Jahrhunderts die älteren Texte von Matthäus. Im Jahre 1853 belebte Tregelles die verblassten Buchstaben mit Chemikalien und fand weitere Details heraus.[5]

Der Codex wird im Trinity College (Add. 6594 [K.3.4]) in Dublin verwahrt[1].

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Kurt und Barbara Aland: Der Text des Neuen Testaments. Einführung in die wissenschaftlichen Ausgaben sowie in Theorie und Praxis der modernen Textkritik. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1981, S. 123. ISBN 3-438-06011-6.
  2. a b C. R. Gregory, „Textkritik des Neuen Testaments“, Leipzig 1900, vol. 1, p. 84-85.
  3. Bruce M. Metzger, The Text of the New Testament: Its Transmission, Corruption and Restoration, Oxford University Press, 1968.
  4. Kurt Aland, Synopsis Quattuor Evangeliorum. Locis parallelis evangeliorum apocryphorum et patrum adhibitis edidit, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1996, p. XXIV.
  5. S. P. Tregelles, An Account of the Printed Text of the Greek New Testament, London 1854, SS. 166–169.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John Barrett, Evangelium secundum Matthaeum ex codice rescripto in bibliotheca collegii ssae Trinitatis iuxta Dublinum (Dublin, 1801).
  • S. P. Tregelles, The Dublin codex rescriptus: a supplement (London, 1863).
  • T. K. Abbott, On An Uncial Palimpsest Evangelistarium, Hermathena X (1884), pp. 146–150.
  • T. K. Abbott, Par palimsestorum Dublinensium. The codex rescriptus Dublinensis of St. Matthew’s gospel (Z)… a new edition revised and augmented (London 1880). online
  • J. G. Smyly, Notes on Greek Mss. in the Library of Trinity College, Hermathena XLVIII (1933).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]