Combüchen

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Combüchen
Koordinaten: 51° 1′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 51° 0′ 37″ N, 7° 10′ 4″ O
Combüchen (Bergisch Gladbach)
Combüchen (Bergisch Gladbach)

Lage von Combüchen in Bergisch Gladbach

Blick auf Combüchen von Westen
Blick auf Combüchen von Westen

Combüchen ist ein Ortsteil im Stadtteil Herrenstrunden von Bergisch Gladbach. Er liegt im Norden der Stadt an einer Seitenstraße der Bundesstraße 506.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Combüchen bezieht sich auf eine Siedlungsgründung, die 1400 zum ersten Mal als Kombochen genannt wurde. Im Urkataster ist sie bereits als Combüchen verzeichnet. Sie stammt aus der nachkarolingischen Zeit der großen Rodungen um 1000–1300. Im Spätmittelalter wurde der Name auf eine Honschaft übertragen, das heißt auf eine bis ins Frühmittelalter zurückreichende Verwaltungseinheit, die sich aus mehreren Einzelhöfen und zum Teil auch Dörfern zusammensetzte. 1797 umfasste die Honschaft Combüchen 50 Wohnhäuser und 308 Einwohner. Die Einwohnerzahl von Combüchen fiel im Zeitraum von 1858 bis 1905 von 35 auf 25 Bewohner in vier Wohngebäuden zurück. Die alte Honschaft Combüchen nannte man später Oberpaffrath.

Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Combüchen zu dieser Zeit Teil der Honschaft Combüchen im Kirchspiel Paffrath im bergischen Amt Porz war.[1]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Combüchen wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Kohmbüchen und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Kombüchen verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Kombüchen und ab 1989 als Combüchen verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Bemerkung
1822[2] 21 Hofstelle Kombuchen gen.
1830[3] 24 Hofstelle Combuchen gen.
1845[4] 30 4 Hofstelle
1871[5] 20 4 Hofstelle
1885[6] 22 3 Wohnplatz Kombüchen gen.
1895[7] 26 4 Wohnplatz Kombüchen gen.
1905[8] 25 4 Wohnplatz Kombüchen gen.

Combüchen war derzeit Teil der politischen und katholischen Gemeinde Paffrath.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bedeutung ergibt sich vermutlich aus der mundartlichen Form om Komböken mit den Bestandteilen Koo (= Kuh) und Booch (= Buche). Daraus ergibt sich Kuhbuchen bzw. Kühe unter den Buchen. Nach dieser Deutung haben hier also Kühe unter den Buchen Schutz vor Sonne und Regen gesucht. Die spätmittelalterliche Form Kombochen stimmt damit überein.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  2. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  3. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  4. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  5. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  8. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Andree Schulte: Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 185, ISBN 3-9804448-0-5