Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Condor Circuit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Condor Circuit

Pfad in der Nähe des Descabezado Grande
Pfad in der Nähe des Descabezado Grande
Daten
Länge 59 kmdep1
Lage Chile
Startpunkt Altos del Lircay
35° 35′ 40,7″ S, 71° 1′ 15,6″ W
Zielpunkt Parque Inglés im Nationalpark Radal Siete Tazas
35° 28′ 23,4″ S, 70° 59′ 31,7″ W
Typ Weitwanderweg
Höchster Punkt 2568 m
Niedrigster Punkt 1037 m
Schwierigkeitsgrad hoch
Besonderheiten Vulkanaschegebiete mit bewachsenen Oasen, heiße Thermen

Der Condor Circuit (spanisch Circuito Condor, auch Circuito Cóndores, Circuito Los Cóndores, Circuito de los Cóndores oder Sendero del Cóndor genannt) ist ein etwa 59 km[1] langer Weitwanderweg in Chile.

Details[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Condor Circuit liegt in der Región del Maule unweit von der Provinzhauptstadt Talca, etwa 250 km südlich von Santiago de Chile.[2] Ausgangspunkt ist die etwa 66 km östlich von Talca gelegene kleine Feriensiedlung Vilches, wo das nationale Naturreservat Altos del Lircay beginnt.[2] Von dem Reservat führt der Condor Circuit bis nach Parque Inglés im Nationalpark Radal Siete Tazas.[2] Der Weg verläuft in Höhen zwischen 1037 und 2568 Metern[3] durch Wälder, Täler und Hochland, passiert Bergseen und heiße Thermen, durchquert Flüsse und erkaltetes Lavagestein. Erwähnenswert sind auch pflanzenbewachsene Oasen inmitten weitflächiger Vulkanaschegebiete des Vulkans Descabezado Grande (Der Große Geköpfte).

Der Rundweg ist Teil des Wanderwegenetzes Senderos Huasos (engl. „Huaso Trails“), kann in Etappen begangen werden und ist von der Wegbeschaffenheit her anspruchsvoll bis schwierig. Es werden geführte Touren angeboten, bei denen die Wanderer durch Pferde und Maulesel unterstützt werden, da die Strecke keine Möglichkeiten zur Verpflegung oder Übernachtung bietet. Ausrüstung und Lebensmittel müssen mitgeführt werden. Zudem sind Packtiere bei den anfallenden Flussquerungen nützlich. Da es keine touristischen Einrichtungen und kaum markierte Wege gibt, wird in Tourenbeschreibungen und Reiseliteratur geraten, sich ortskundigen Führern oder einer organisierten Tour anzuvertrauen.[2]

Die Begehung des Condor Circuit soll für erfahrene Bergwanderer etwa 4 Tage dauern. Von Trekkingchile werden für den Rundweg 5 bis 8 Tage angesetzt.[4] Kürzere Teilstrecken beziehungsweise Abstecher führen beispielsweise bis zur Hochfläche El Enladrillado (1–2 Tage), zum Vulkan Descabezado Grande (4–5 Tage) oder bis zum See Laguna Mondaca (4–5 Tage).[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Condor Circuit wurde 1995 zum ersten Mal von Franz Schubert unter Begleitung eines Südtiroler Bergführers und des einheimischen Arriero Pancho erkundet. 2001 kam es unter dem Titel Senderos Huasos[4] zur ersten Erwähnung in der jährlich erscheinenden Ausgabe des Tourismusverbandes SERNATUR (Servicio Nacional de Turismo). Die erste Wanderkarte wurde von der staatlichen Institution ProChile finanziert und 2007 von der Stiftung Trekkingchile unter dem Titel Circuito de los Cóndores veröffentlicht. Der Name wurde von José Arcos, Sekretär der Tourismuskammer Talca, ausgewählt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eine alternative Route zweigt etwa 10 km vor dem Ziel von dem Condor Circuit ab und kehrt zum Ausgangspunkt im Reservat Altos del Lircay zurück.[5] Diese Route ist etwa 100 km lang.[6] Die Begehung dauert etwa 8–10 Tage, indes haben bislang nur wenige den Rundwanderweg komplett begangen.[2]
  • Auf der Route des Condor Circuit verlaufen auch Varianten des Greater Patagonian Trail (GPT), des längsten und bekanntesten chilenischen Fernwanderwegs.
  • Der 3953 m hohe Descabezado Grande ist zwar vom Condor Circuit aus erreichbar, allerdings führt der Weg nicht direkt darüber hinweg.
  • 2019 wurde der Naturpark Quizapú gegründet, den der Condor Circuit durchquert.
  • Ein ähnlich benannter Wanderweg existiert in Peru.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl D. Goerdeler, Malte Sieber: Chile. Osterinsel. Mit Extra-Faltkarte & Reiseatlas (= Marco Polo Reiseführer). 7., komplett überarbeitete und neu gestaltete Auflage. MairDumont, Ostfildern 2014, ISBN 978-3-8297-2432-6, S. 91–93: Auf einsamen Andenpfaden (Auszug in der Google-Buchsuche).
  • Franz Schubert, Malte Sieber: Condor Circuit. Wanderkarte (= Trekkingchile). 6. komplett überarbeitete Auflage. Via Chile Editores, Santiago de Chile 2019, ISBN 978-956-8925-25-3 (spanisch, englisch, deutsch, Wanderkarte, Zentralchile, Maßstab 1:50.000/1:25.000).
  • Markus Thek: Chiles wildes Zentrum. Naturimpressionen aus den Anden. In: Globetrotter-Magazin. Nr. 122, Sommer 2017 (Auszug auf globetrottermagazin.ch [abgerufen am 7. April 2019] – Bildreportage über eine Trekkingtour auf dem Condor Circuit).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sendero del Cóndor. In: waymarkedtrails.org. Abgerufen am 7. April 2019.
  2. a b c d e f Carl D. Goerdeler, Malte Sieber: Chile. Osterinsel. Mit Extra-Faltkarte & Reiseatlas (= Marco Polo Reiseführer). 7., komplett überarbeitete und neu gestaltete Auflage. MairDumont, Ostfildern 2014, ISBN 978-3-8297-2432-6, S. 91–93: Auf einsamen Andenpfaden (Auszug in der Google-Buchsuche).
  3. Sendero del Cóndor. In: wikiexplora.com. Abgerufen am 7. April 2019 (spanisch).
  4. a b Senderos Huasos. Stiftung Trekkingchile, abgerufen im August 2021.
  5. Mapa ruta condores. In: wikiexplora.com. Abgerufen am 7. April 2019 (spanisch, Kartenskizze des Condor Circuit mit Lagerplätzen).
  6. Kondor Circuit. In: Outdooractive.com. Abgerufen am 7. April 2019.