Conrad Schmeidler

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Hermann Friedrich Conrad Schmeidler (* 21. Januar 1847 in Breslau, Provinz Schlesien, Königreich Preußen; † 1922) war ein deutscher Pianist, Komponist und Musiklehrer in München und Dresden. Er trug den Ehrentitel königlicher Kammervirtuos.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vater Hermann Schmeidler (1807–1867) war Prediger und Kirchenhistoriker in Breslau, seine Mutter war Adelheid Weiß. Sein Bruder Johannes (1842–1902) wurde Prediger in Berlin, der Bruder Victor (1847–1920) Sanitätsrat in Breslau. Conrad Schmeidler besuchte das Maria-Magdalena-Gymnasium in Breslau und danach das Conservatorium in Leipzig.[1] Spätestens seit 1875 lebte er in München, wo er auch als Musiklehrer tätig war.[2] In den folgenden Jahren komponierte er einige Stücke für Klavier. 1882 heiratete er Maria Franziska Magdalena Anastasia Prößl aus Bayern, die ihm in diesem Jahr eine Tochter in Dresden gebar.[3]

1897 wurde Conrad Schmeidler zum Königlichen Kammervirtuos in Dresden ernannt.[4][5] 1902 lobte ihn die renommierte Neue Zeitschrift für Musik

„Herr Kammervirtuos Schmeidler (Klavier) spielte entzückend, den feinsten Intentionen des Werkes gerecht werdend. Er ist ein Kammermusikspieler ersten Ranges, wie wir in Dresden nur wenige Pianisten finden dürften, die in diesem Genre gleich Hervorragendes leisten.“[6]

1913 lebte er in Striesen.[7]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Buda-Pester braunes Mädchen. Ungarisches Volkslied übertragen (...) für Pianoforte, München 1878 Ansicht
  • Opus 2. Liebesgeschick. Sechs Lieder für 1 Singstimme und Pianoforte[8]
  • Opus 3. Romanze für Violoncello und Pianoforte, 1885
  • Opus 5. Erinnerung. Sechs kleine Phantasiestücke für Pianoforte, Leipzig 1890.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Koerner: Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien. Band 15. 1909. S. 168

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kneschke, Das Conservatorium der Musik in Leipzig. Seine Geschichte, seine Lehrer und Zöglinge, 1868, erwähnte ihn als Schüler
  2. Adreßbuch für München, 1876, mit Eintrag
  3. Bernhard Koerner, Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien. Band 15. 1909, S. 368 Nr. VIIb Digitalisat, zu seiner Familie auch S. 365
  4. Dresdner Journal vom 2. Juli 1897, S. 1, Digitalisat Amtlicher Teil (links)
  5. Ministerium des Königlichen Hauses. Verleihung von Hofprädikaten Sächsisches Staatsarchiv, mit drei Blättern zu ihm
  6. Neue Zeitschrift für Musik vom 10. März 1902, S. 148 Digitalisat (rechts), über den Vortrag des Es-Dur Quintetts von Ludwig van Beethoven, opus 16, für Klavier, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn, das Lob schränkte dabei allerdings diplomatisch ein, dass es sich um dieses Genre, also nicht um Solopianisten handelte (diese Zeitschrift war von Robert Schumann begründet worden und war eine der angesehensten in dieser Zeit)
  7. Adreßbuch für Dresden und seine Vororte. 1914, S. 868, als kgl. Kammervirtuos, siehe auch weitere Jahrgänge
  8. Liebesgeschick lieder.net